Seid gegrüßt !
Die Frage der Art der Signalisierung einer Strecke hängt meist von den in Frage kommenden Vorschriften ab.
Abweichungen vom Regelfall wurden meist von den Direktionen festgelegt, häufig um Unzulänglichkeiten oder
andere gefährdende Probleme in den Griff zu bekommen.
Zur Epoche II Zeit war anfangs die Signalisierung noch recht einfach aufgebaut, erst mit dem Schnellverkehr der
dreißiger Jahre wurde aufgerüstet. Einführung der Vorsignale mit Zusatzflügel, Indusi usw.
Ein großer Vorteil der Formsignale war, das man nach Vorbeifahrt sich auch noch durch einen Blick zurück von
der vielleicht nicht bewußt aufgenommenen Signalstellung vergewissern konnte. Bei Lichtsignalen geht das nicht !
Darüber hinaus gelten bei Formsignalen auch bei erloschenem Licht immer die angezeigten Signalstellungen,
bei einem Lichtsignal ist da sofort Schluß , sprich zweifelhaftes Signalbild, also anhalten !!
Das A und O ist aber auch , nach wie vo,r bis heute die absolute Streckenkunde des Lokführers.
Und Günter wenn man nix mehr sieht, angepasste Fahrweise bis zum Stillstand !!
Was vielleicht auch noch von Interesse wäre ist, das das i. d. Regel rotweiße Mastschild bei einem Licht Hauptsignal zwingend zum
Signalbild gehört. Bei Selbstblocksignalen ist es Weiß, Gelb,Weiß, Gelb, Weiß. Bei Formsignalen dient es lediglich der besseren Erkennbarkeit des Mastes
und gehört nicht zum Signalbild .
Was vielen Modellbahner auch oft nicht klar ist ,wenn ein Wartesignal mit entweder drei weißen Leuchten in Form eines V (Ep.2)
oder mit zwei diagonalen weißen Lampen Sh 1 ( Ep. 3 bis heute) und einem Formsperrsignal zusammen aufgestellt ist ? Doppelt gemoppelt oder was ?
Ganz einfach, das gezogene Formsperrsignal gibt die Zustimmung zur Fahrt, die Leuchten erteilen den Auftrag zur Rangierfahrt.
Deshalb wird das Formsperrsignal sowohl bei einer Zugfahrt, wie bei einer Rangierfahrt gezogen.
Auch interessant ist, das Lichtsperrsignale an einem Formhauptsignal bei Fahrtstellung des Hauptsignals (also Zugfahrt) erlöschen.
Wer sich intensiver mit der Materie beschäftigen möchte , dem seinen die Signalbücher von Stefan Carstens dringend empfohlen.
Auch alte Signalbücher DRG/DB/ DR mit der ( epochemäßig) dazugehörigen Fahrdienstvorschrift sind eine gute Lektüre.(gibt reichlich bei Ebay).
Wer noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, "Vom Vorsignal und seiner Tafel" von Reinhold Bachmann und !"Elektromechanische
Läutewerke der Eisenbahn" von Wolfgang List bringen das Signalwesen der alten Bahn sehr gut rüber. Sehr kurzweiliger Lesestoff mit
vielen Anregungen für die Modellbahn !!
So long , viele Grüße
Wolfgang