Hallo Einser,
um Puffer an Puffer mit Schraubenkupplungen zu fahren wollte ich schon vor Jahrzehnten weg von H0, denn da war es mir doch zu fummelig mit den Schraubenkupplungen. Als Hübner dann sein Gleissystem herausbrachte und ich mich schon in Märklins T3 und Köf II verliebt hatte, gab es kein halten mehr. Und es funktionierte auch sehr gut selbst mit dem 65cm langen Märklin-Rungenwagen. Doch als ich mir die Märklin BR91 anschaffte war es vorbei mit der Freude. Die Lok ist für 600mm-Radien konzipert und hat deshalb "unendlich" viel Seitenspiel und überpufferte vorne sogar im 3m-Bogen der Hübner-DKW.
Zunächst hab ich statt der Blechfederstreifen einen Drahtbügel montiert indem ich die Deichsel nahe des Drehpunkts quer durchbohrte und dann mit verschiedenen Drahtstärken experimentiert. Die seitenverschieblichkeit des Laufrades hab ich durch aufgeklipste Hülsen festgelegt. Der Radsatz ist von einem Märklin-Tender, die Spurkränze auf 1,6mm abgedreht - dennoch spurt er ;-)
Aufgrund der recht kräftigen Feder hatte sich die Kunststoff-Deichsel in der Bogenfahrt immer verdreht und das Bogeninnere Rad angehoben. So feilte ich mir ein Stück Flachmessing zurecht und klebte es in die Deichsel zur Stabilisierung.
Jetzt überpuffert die Lok nicht mehr, natürlich ist auch die hintere Achse ohne Querspiel.
Zunächst war es mir besonders bei Tenderloks wichtig daß die in beiden Fahrtrichtungen nicht überpuffern. Da genügte es für 2,3m-Radien meist, die Seitenverschieblichkeit der Endachsen festzulegen.
Die Seitenverschiebbarkeit lege ich immer mit Kunststoff-U-Scheiben fest, an denen ein Kuchenstückchen ausgeschnitten wird.
Auf dem Bild 5er U-Scheiben von verschiedenen Herstellern wg der unterschiedlichen Dicken
Im laufe der Zeit wollte ich dann auch probieren, ob bei 2,3m-Mindestradius auch lange Loks schieben können ohne zu überpuffern.
Für den ersten Versuch nahm ich die KM1-50 (1. Serie). Hier wollte ich mit einem einzelnen Draht auskommen, der nur die Querbewegung abfedern soll da die vorhandene Andruckfeder aufs Gleis ausreichend ist - trotz 1,6mm Spurkränzen.
Erst musste ein Festpunkt für den Federdraht aus einem zurechtgefeilten Messingstückchen geschaffen werden, dann experimentierte ich wieder mit div. Drahtstärken um wieder bei 1mm zu landen.
Da der Draht beim auslenken auch eine Längsbewegung ausführt bot sich die Aussparung in der Deichsel als Ansetzpunkt an. Durch das U-förmige umbiegen hat der Draht in der Deichsel kein Seiten- aber das notwendige Längsspiel. Die Laufachse ist wie man sieht mit den weissen Beilagscheiben festgelegt. Beim "Festlegen" sollte die Achse aber dennoch frei drehen können.
Die Kuppelachsen sind bis auf die letzte frei beweglich und die Lok überpuffert auch im Schiebebetrieb bei Schlängelfahrt durch 10°-Weichen mit 3m-Radien oder Bogenfahrt im 2,3m-Radius nicht.
Als nächste nahm ich mir dann die Kiss-44 vor.
Da gibt es einen kräftigen Messingklotz im Rahmen, an dem der Federdraht befestigt werden konnte. Nur musste auch der Anpressdruck aufs Gleis deutlich verbessert werden, leider ist oberhalb der Deichsel kein Platz. Also musste der Federdraht seitlich neben die Deichsel und diese dann "obenrum" umgreifen, so daß sowohl der Anpressdruck als auch die Querbewegung kräftig abgedfedert werden konnte.
Die Festlegung des Seitenspiels der Achse gelang durch unterlegen und festklemmen des segmentförmigen Achslagerblocks. Auch hier hab ich gleich die Spurkränze der Laufräder auf 1,6mm abgedreht.
Die Dingler-T5 neigte beim Schieben auch gern zum überpuffern
Hier boten die beiden Rahmenquerwände Fixpunkte für einen Federdraht. Da auch jetzt wieder Anpressdruck und Querfederung erreicht werden sollte habe ich Befestigungsbohrungen für den Draht etwa 2mm oberhalb der Deichseln angebracht.
Auf der Deichsel war auch genügend Platz für zwei Gewindestifte, die eine Führungsgabel für den Federdraht bildeten. Der Draht bekam eine kräftige Biegung nach unten, um einen ausreichenden Anpressdruck zu bekommen. Damit er sich dann nicht wegdrehen kann, habe ich vorne zwei Löcher gebohrt und den Draht als Verdrehsicherung umgebogen. Am hinteren Ende steckt er lose in der Führungsbohrung damit er sich beim Einfedern frei bewegen kann.
Jetzt muß ich mal an die 78 gehen, denn mit Drehgestellen hab ich es noch nicht probiert und die 78 soll ja mal Wendezüge schieben ;-)
Achja - die Bilder lassen sich durch anklicken vergrößern.
Gruß
Michael