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Michael Landenberger

unregistriert

1

Dienstag, 28. September 2004, 19:35

Märklin macht ernst :-(

http://www.dradio.de/nachrichten/20040928160000/

Zitat: "Der Modelleisenbahn-Hersteller Märklin hat den Wegfall von 400 Arbeitsplätzen in seinem Stammwerk Göppingen angekündigt.
Wie das Unternehmen mitteilte, sollen nicht automatisierbare, einfache Montagearbeiten nach Nürnberg und nach Sonneberg in Thüringen vergeben werden. Der Stellenabbau soll den Angaben zufolge sozialverträglich vollzogen werden und bis 2005 abgeschlossen sein."

Ich bin gespannt, ob und wann das Nischenprodukt Spur 1 zur Disposition steht. Ein Produktionsstopp wäre wohl der Tod für diese Baugröße, auch wenn es noch eine Reihe anderer Hersteller gibt. Deren Produkte kann sich aber nur eine Minderheit leisten, im Gegensatz zu den vergleichsweise preiswerten Modellen aus Göppingen.

Nachdenkliche Grüße aus Berlin

Michael Landenberger

2

Dienstag, 28. September 2004, 19:46

Re: Märklin macht ernst :-(

Sind wahrscheinlich die Mitarbeiter die emails beantworten .. ;)

Scheinbar verkauft sich doch spur 1 nicht schlecht ... das werden sie dann nicht wegrationalisieren

Matt

Michael Landenberger

unregistriert

3

Dienstag, 28. September 2004, 20:07

Re: Märklin macht ernst :-(

Hallo Matt,
wenn Maerklin schon beim Hauptgeschaeft, der Baugroesse H0, Absatzprobleme hat, dann duerften die bei der teureren Spur 1 noch viel gravierender ausfallen. Wer Angst um seinen Job hat, kann sich vielleicht noch dazu durchringen, 200 Euro fuer eine H0-Lok auszugeben, aber wohl kaum die zehnfache Summe fuer eine Spur-1-Lok.
Andererseits: Porsche geht es von allen deutschen Autoherstellern am besten, und die bauen auch nicht gerade Billigautos ;-)
Gruesse aus Berlin
Michael Landenberger

4

Dienstag, 28. September 2004, 20:45

Re: Märklin macht ernst :-(

Das stimmt, es wird sicher schwierig die produkte fuer die breite masse (H0) abzusetzen wenn die ohne job dastehen, es wird aber immer einige wenige geben die sicher die creme de la creme leisten koennen (kleinserien, porsche)

Matt

Hubert Jud

unregistriert

5

Dienstag, 28. September 2004, 21:19

Re: Märklin macht ernst :-(

Nun mich wundert das nicht. Ich bin in der Automobilindustrie, die Schlüßelindustrie in Deutschland, tätig und sehe die Trends des Globalisierenden Kapitalmarktes. Deutschland ist für die Allgewaltigen Kapitalseigner kein Zukunftsmarkt mehr und das hat in allen Bereichen Auswirkungen. Aber nun zu Märklin und der Modellbahnindustrie, sowie der Modellbahnpresse. Seit Ende der sechziger Jahre hat die von den Nietenzählern und der Modellbahnpresse beginnende Forderung nach allgewaltiger Detailierung der Modelle den Preis für Normalverdiener in teilweise schwindeleregende Preishöhen getrieben. Eine Normalversion eines Modelles, das vom Modelbahnenthusiasten zu einer vermeintlichen Vollkommenheit gebracht werden könnte gibt es nicht mehr, die Zurüster für die Verfeinerung sind bis auf Nischenhersteller wieder verschwunden, man denke an M+F, Günter und andere. Ein Produkt für den breiten Markt zu erschwinglichen Preisen gibt es defacto nicht mehr, außer vereinzelte Billigprodukte, die aber sehr veraltet oder selbst für einen Betriebsmodellbahner nicht diskutabel sind. Ich will es am Beispiel aus jüngerer Zeit an 2 Modellen der Spur 1 aus dem Haus Märklin verdeutlichen. Die 18'er ist ein robustes und trotzdem ein ansprechendes Modell, das den rustikalen Charakter einer Dampflokomotive zu einem erschwinglichen Preis hervoragend wiedergibt. Die Lok ist für den Detailfreak sicher mit Geschick und Geduld verfeinerbar. Die 01'er ist in eine Preisregion vorgestoßen, die den Markt eben einschränkt und trotzdem nicht zu den vermeintlichen Supermodellen gehöhrt, aber für den Normalen Modelleisenbahner schon zu den unerschwinglichen Modellen gehört. Somit wendet sich eine erwachende Käuferschaft mit dem Argument unbezahlbar wieder ab. Mir geht ebenso. Ich habe mich auf die Maxi-Ebene zurückgezogen und bediene mich bei Ebay ab und zu, so etwas erschwingliches zu haben ist. Die Probleme sind bei den Firmen hausgemacht, aber Schuld hat der kaufunlustige Modellbahner !!!. Oder ein aderes Beispiel: Die Livesteam 55001. Da ich Echtdampffan bin (5" Besitzer) habe ich die Lok gekauft. Das war eine Überraschung als ich das Katalogbild im Kopf die Schachtel öffnete und eine nackte Lokomotive vorfand und vergeblich die auf dem Katalogbild vorgestellte Ausrüstung suchte. Die Lok zu einem befriedigen betriebsverhalten zu bringen war sehr viel Arbeit und ist noch nicht abgeschlossen. Die Reklamation bei Märklin bezüglich der Katalogbildausführung und der tatsächlichen Lok wurde unerträglich, ja sogar deprimierend. Auf einen Kauf der Livesteam 18'er verzichte ich aus den gemachten Erfahrungen gerne. Das ist nur ein Abriss um die Situation des Modellbahnmarktes. Im übrigen trägt die grosse Bahn DB zur Zeit zum Ansehen der Eisenbahn in der Bevölkerung und damit indirekt auch für den Modellbahnmarkt nur mit Negativerscheinungen bei. Bahnfahren heißt im Volksmund "Unzuverlässig und Teuer", ein Synonim das man im übertragenen Sinne im Modellbahnmarkt wiederfindet. Nun muß es reichen, die Ausführungen liessen sich an vielen Beispielen in verschiedenen Spurweiten beliebig fortsetzen. Aber nochmal zum Schluß, die Probleme sind nicht nur Bevölkerungsbedingt, sonder bei einzelnen Modellbahnhertellern schlicht und einfach Hausgemacht. Ich bin gespannt auf die weiter Diskusion.

Peter Böll

unregistriert

6

Dienstag, 28. September 2004, 22:08

Re: Märklin macht ernst :-(

1. Wie wäre es mit einem ausweichen auf preisgünstige aber trotzdem sehr gut detaillierte US-Modelle? Firmen wie Aristocraft und USA-Trains bringen sehr zuverlässige Dampf-und Dieselloks auf den Markt, die auch für Superdetaillierung noch Raum bieten.
2. Statt jedes Modell haben zu wollen lieber etwas länger ansparen und ein anspruchsvolles Modell von Kiss, KM1, Hübner etc. kaufen. Weniger ist hier nach meiner Meinung mehr!

Ein Spur 1 Freund

unregistriert

7

Dienstag, 28. September 2004, 22:39

Re: Märklin macht ernst :-(

Hatten wir das Thema nicht schon mal.
Ändern können wir ja doch nichts.
Bleiben wir lieber bei Spur 1.
Ein Spur 1ser

Thomas Schluppeck

unregistriert

8

Mittwoch, 29. September 2004, 09:11

Re: Märklin macht ernst :-(

Servus und Guten Morgen,
wie die Buschtrommeln schlagen, mungelt man von 300 Mitarbeitern mehr.
Was ist da dran, wer weiß mehr?

Viele Grüße aus Neu-Ulm
Thomas Schluppeck

jan borgers

unregistriert

9

Mittwoch, 29. September 2004, 12:09

Re: Märklin macht ernst :-(

Moin,

mehr siehe www.Maerklin.de

Gruß

Jan Borgers 2004-09-29

Werner Gundlach

unregistriert

10

Mittwoch, 29. September 2004, 12:20

Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Märklin ist auf dem Modellbahnsektor das, was VW auf dem Automobilsektor ist,
früher wie heute. Damals waren beide Anbieter von "Volksprodukten" und ihr
Name in aller Munde. Beide gehörten nie zu den billigsten Anbietern, aber
die Qualität war sprichwörtlich.

Dann begannen beide vom Premiummarkt zu träumen, haben in sündhaft teure
"Premiumprodukte" investiert, die nur teuer zu produzieren und nicht in
genügender Zahl zu verkaufen sind. VW fehlt das Flair eines Mercedes oder
"RR" und setzte den Phaeton in den Sand. Märklin vergrätzte mit seinen
Blechreplikas die Sammlerkundschaft und verdarb auch noch die Preise für
die Originale. Oder was sollte der Blödsinn mit einem Replika-Storchenbein
für damals DM 639,-? Im "Kernbereich" (Golf bzw. H0) ging derweil die Qualität
vor die Hunde.

Das wird bestraft. Nun haben beide die Quittung erhalten.

Ich bin Kunde, kein Produzent. Wenn ich etwas suche und das Angebot stimmt,
dann kaufe ich auch. Aber das Angebot stimmt eben nicht, weder bei VW noch
bei Märklin. Ich lasse mir als Kunde nicht den schwarzen Peter zuschieben.

In den vielen 1 Euro Läden kaufe ich nur Dinge zu Ausschmückung, die gefallen,
aber sonst keinen Gebrauchswert haben. Alles andere ist auch den einen Euro
nicht wert. So setzt sich ganz unten fort, was ganz oben begonnen hat.

Werner Gundlach

Werner Gundlach

unregistriert

11

Mittwoch, 29. September 2004, 12:28

Ich vergaß zu erwähnen,

dass beide in den fetten Jahren ihre Belegschaft mit Vergünstigungen verwöhnt
haben, von denen man in anderen Sparten nur träumen konnte. Das gehört natür-
lich mit auf die Rechnung, die jetzt zu bezahlen ist.

Werner Gundlach

Hubert Jud

unregistriert

12

Mittwoch, 29. September 2004, 15:06

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Super und im Kern auf den Punkt gebracht !!!. Im Ebay sah ich den Wasserturm, der wiedereinmal auf über 300€ oder noch weiter ging, ich kenne das Ende der Versteigerung nicht. Aber es gibt noch Spezies, denen nichts zu billig ist. Ich habe folgendes gemacht: Von Schreiber den Modellbaubogen Wasserturm 1:87 gekauft. Die einzelnen Teile eingescannt und auf 1:32 mit 200 gr. Bogen DIN-A3 ausgedruckt (einen A3 Drucker habe ich mir bei Ebay günstig beschafft). Das ganze mit Balsaholz verstärkt zusammengebaut. Ein toller Wasserturm für ca. 20€, dasselbe mit einem Stellwerk und zur Zeit baue ich einen maßstäblichen Bahnhof auf diese Weise. Bilder maile ich gerne bei Anfrage an hubert.jud@t-online.de

MICHAEL DITTMER

unregistriert

13

Mittwoch, 29. September 2004, 15:32

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

HALLO,DER WASSERTURM IST FÜR 322,00 € ÜBER DEN TISCH GEGANGEN .
GRUSS MICHAEL DITTMER

Martin Leisinger

unregistriert

14

Mittwoch, 29. September 2004, 16:05

Re: Märklin macht ernst :-(

Hallo,

das große Werbebanner im Gottlieb-Daimler-Stadion muß auch bezahlt werden. Dieses ist auf der Haupttribüne gegenüber von den Frensehkameras. Ist immer im Blickfeld. Donnerstag ist UEFA-Cup, da kann man es wieder sehen.
Vielleicht kommt Märklin, wie der VFB auch wieder hoch, indem man auf eigenes und bewährtes zurückgreift (VFB eigene Jugend), und somit die Fans zurückgewinnt.

Ich hatte immer eine Antipathie gegen den VFB, aber ich muß diese Einstellung revidieren. Es macht Spaß diesen Jungs zuzuschauen!

Also ein Beispiel nehmen.

Gruß aus dem trüben Zweibrücken
Martin

Hubert Jud

unregistriert

15

Mittwoch, 29. September 2004, 17:07

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Danke für die Nachricht. Da erfreut mich mein Wasserturm um so mehr. Das sind abgehobene Preisregionen, die nicht mehr nachvollziehbar sind.

Michael Landenberger

unregistriert

16

Mittwoch, 29. September 2004, 19:33

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Hallo Herr Gundlach,
ich bin mit der Qualität der Märklin-Produkte durchaus zufrieden. Sicher gibt es das ein oder andere Detail, das man besser machen könnte, aber verglichen mit der Konkurrenz haben sich die Märklin-Modelle in meinem Besitz (H0 und 1) als recht robust und zuverlässig erwiesen.
Das Problem (nicht nur bei Märklin) ist ein anderes: die Produkte sind zu hochwertig oder zu exotisch. Das macht sie teuer und schränkt den Abnehmerkreis ein. In Zeiten wirtschaftlicher Rezession wird dieser Abnehmerkreis noch kleiner, und Unternehmen, die sich zu sehr darauf konzentrieren, können dann schnell Absatzprobleme bekommen. Je teurer ein Produkt, umso weniger Leute gibt es, die es sich leisten können. Das gilt für den Storchenbein ebenso wie für den H0-Bigboy oder die BR 01 in Spur 1. Besonders fatal wird es, wenn ein Anbieter das auch noch im Massenmarkt H0 übertreibt.
Verglichen mit anderen Spur-1-Herstellern, gehen Märklin-1-Modelle schon von der Stückzahl her weg "wie warme Semmeln" (so lange es sich nicht um so unsägliche Sondermodelle wie Grogtransport, Musik-Express oder Rebenbummler handelt). Grund: es handelt sich auch bei der Profi-1 um vergleichsweise preiswerte Massenware ohne aufwändige Detaillierung. Offenbar ist genau das gefragt, das beweist auch der Erfolg der "neuen" Maxi mit BR18.4, V60 und E44. Mit hochdetaillierten Handarbeitsmodellen spricht man dagegen nur eine zahlungskräftige Minderheit an, und nur Firmen, denen entsprechend kleine Stückzahlen zum Überleben reichen, können solche Modelle wirtschaftlich vermarkten. Märklin ist aber keine kleine Firma und sollte daher eher den Massenmarkt bedienen.
Modellbahn ist in erster Linie Spielzeug und lässt sich m. E., wenn es als solches vermarktet wird, auch am besten verkaufen. In der Spur 1 (wo man z. B. auch LGB als Beispiel anführen könnte) passt am ehesten Maxi in die Kategorie "Spielzeug". Speziell in der neuen Maxi ist aber das Angebot noch viel zu klein. Es fehlen vor allem vorbildnahe Wagen. Z. B. wären Eilzugwagen oder Silberlinge in Tin-Plate-Bauweise die ideale Ergänzung zur E44, und sofern sie preislich und detaillierungsmäßig mit dieser mithalten könnten, sicher ein Verkaufsschlager. Auch Donnerbüchsen sind geradezu prädestiniert, um sie in Tin-Plate nachzubilden. Oder wie wäre es denn damit, auch mal die Ep. 5 zu bedienen (nur die kennt der Nachwuchs)? Eine 143 ist mit ihrem kantigen Kasten das ideale Maxi-Vorbild. Kombiniert mit den bereits erwähnten Silberlingen in verkehrsroter Ausführung ergäbe sich ein wunderschöner Ep.-5-Regionalexpress mit Wiedererkennungswert für die wichtigste Zielgruppe: die Kinder. Auch eine Maxi-BR50Kab in der Art einer 18.4 und zu einem vergleichbaren Preis hätte sicher ihre Liebhaber gefunden, auch wenn sie in Sachen Vorbildtreue dem Kiss-Modell längst nicht das Wasser reichen könnte. Dafür kostet die Kiss-Lok das Vierfache, und das ist eben das k.o.-Argument für den rezessionsgeplagten Modellbahner.
Grüße aus Berlin
Michael Landenberger

Hubert Jud

unregistriert

17

Mittwoch, 29. September 2004, 20:58

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Hallo Michael Landenberger,
Ihren Ausführungen kann ich voll und ganz zustimmen. Wenn man den zurückschaut stellt man fest das es einige Jahre gab wo ein nebeneinander doch funktionierte. Auf der einen Seite M+F, Günter, Westmodell und einige mehr, auf der anderen Seite die ethablierten Modellbahnhersteller. Die Industrie überschätzte den Markt der Klein.- Kleinstserienhersteller und wollte sich dieses Marktbereiches auch bedienen. Mit einem vernünftigen Konsens wäre beiden gedient. Nur leider ist das Management der Göppinger nicht in der Lage das Marktgeschehen vernünftig zu analysieren. Wenn man bedenkt wie der Fachhandel geknebelt wird, bin mit einem Spielwarenhändler gut befreundet, wundern mich die Absatzprobleme nicht mehr. Modelleisenbahn ist ein Saisiongeschäft und für den Rest des Jahres eine hohe Kapitalbindung für Artikel die Märklin vermeintlich für verkaufbar hält. Wenn jedes Jahr für 4-5'stellige €-Summen Neuheiten und sogennante Neuheitenvariationen auf den Markt geworfen wird, die Händler zu Abnahmekontigenten gezwungen werden, darf man sich nicht wundern wenn der Markt zusammenbricht. Das macht auch keinen Spaß mehr. Im Fachhandel in meiner Umgebung stelle ich ein schrumpfen des Sortimentes auf das notwendigste fest, bzw. es wird der Modellbahngeschäftsbereich einfach ganz aufgegeben, Grund: Nicht mehr finanzierbar.

18

Mittwoch, 29. September 2004, 21:07

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Man darf auch den Bloedsinn nicht vergessen dass man am ende viele dieser sachen gar nichtkaufen kann. Warum, wissen wohl nur die managernieten bei M*

Matt

H.Zeisler

unregistriert

19

Donnerstag, 30. September 2004, 02:13

Re: Märklin macht ernst - Verkaufsstrategie aus Japan?

Hallo Herr Jud

diese Knebel-Strategie gegenüber dem Fachhandel gibt es auch woanders. Ein mir bekannter Motorradhändler klagte schon vor Jahren ähnlich: Er musste jedes Jahr diese und jene Aktion mitmachen, soundsoviele Motorräder kaufen um seine Prozente zusammen zu bekommen. Das Ergebnis waren aufgezwungene Lagerbestände, die sein Kapital banden.

Er selbst hätte - da er seine Kundschaft ja besser kennt - lieber etwas anderes eingekauft. Nun ging die Geschichte weiter, keiner wollte die "verordnete" Ware kaufen, der Fachändler blieb darauf sitzen. Also machte er das einzig mögliche: Damit er wenigstens wieder zu seinem Geld kommt verkauft er alles zum Netto- und Schleuderpreis weiter, hauptsache er wird das Zeug los.

Die Moral von der Geschicht ist gleich mehrfach. Gegängelte Sortimente funktionieren nicht, etwas mit Gewalt in den Markt reindrücken geht auch nicht. Nur weil da ein XY Modell steht oder ein neues Motorrad oder Auto etc, kauft das noch lang kein Kunde. Die Zeiten sind anders geworden, in diesen Preisklassen gibt es keine relevanten Spontankäufe (mehr). Ebenso ruiniert man sich so selbst den preislichen Markt.

Bis das allerdings in Japan (Göppingen...) ankommt kann es noch lange dauern. Meine Bekannten Fachändler haben daraus den für sie oft schmerzlichen aber einzig gangbaren Schluss gezogen: Sie trennen sich von dieser unbezahlbaren Marke. Märklin hat das ja schon vor Jahren prognostiziert und gesagt, man rechne durchaus damit das von den 3500 Händlern noch ca 1700 übrig bleiben. Diese sollten dann die neue Philosophie (?) mit durchziehen.

Dieser Weg jedoch ist sehr gefährlich, denn er ist einseitig. Verlorenes Terrain ist schwer wieder gutzumachen. Weiterhin ist nicht einzusehen, warum über 1000 Fachhändler "abgeschaltet" wurden, nur weil sie keine Lust hatten sich zB ein sauteures Märklin Digital-System Display" in den Laden zu stellen.

Hier scheint man beim Marktführer Kräfte zu fühlen, die vielleicht auf dem Markt gar nicht mehr da sind. Es wäre Märklin sicher gut geraten, sich in diesen schwierigen Zeiten auf die breite Schultrer möglichst vieler kooperativer Fachhändler zu stützen.

Viele Grüsse

H Zeisler

Werner Gundlach

unregistriert

20

Donnerstag, 30. September 2004, 11:11

Re: Märklin macht ernst - die Kundschaft auch

Ich habe ein MAXI E69 (die grüne aus der Packung) mit überdrehten
Gehäuseschrauben, ich sah eine MAXI BR18 aus einem Rollenpüfstand
mit "schlackernden" Achsen, ich nahm ein originalverpacktes Exemplar
in die Hand und sah lose in der Packung herumrollende Gehäuseschrauben,
ich lese hier von Elektronik- und Getriebschäden nach wenigen Minuten
Betrieb, die Dachleitungen der MAXI E44 enden irgendwie im Freien und
scheinen nirgends richtig montiert zu sein, ich nehme einen Ro10 aus der
Packung und finde eine verkehrt herum montierte Bremserspindel ...

Ein Ro10 kostete damals über DM 300, die MAXI E69 heute EUR 300, die BR18
EUR 700, die E44 mehr als EUR 700 ...

It takes seconds to lose a customer ...
Ich denke, ich war hinreichend geduldig, jetzt ist der Ofen aus.

Werner Gundlach