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Anders Grassman

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1

Samstag, 7. Juli 2007, 15:56

Glocke / Pfeife - wann u. warum?

ich fahre am liebsten Epoche 1 Dampfloks, aber alle Dampfloks hatten ja (bis Epoche 4!?) beide Glocke und Pfeife, nicht war?! Doch glaube ich Elektrische Lokomotiven hatten nie Glocken. Elektrische LOkomotiven gab es doch schon in Epoche 1. (wie z.b. das Krokodil)

Wann und warum, wurde die Glocke Genützt?

- Ins besonders bei Abfaht von eine Station? Erst Glocke, dann Pfeife, oder was??? Ursache / Bedeutung?
- Nach näherung eine Wegkreutzung?
- Im Rangierbetrieb?

... Wer weiß, Bitte ertzählen!

Mfg aus Stockholm, wo es heute wie in die tropiken regnet ;-)

  • »Peter Fiedler« ist ein verifizierter Benutzer

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2

Samstag, 7. Juli 2007, 16:42

RE: Glocke / Pfeife - wann u. warum?

hallo anders,
nicht alle dampfloks hatten eine glocke.soviel ich weiß nur nebenbahnloks.die glocke wurde an unbeschrankten bahnübergängen,besonderen gefahrenpunkten und z.b. bei ortsdurchfahrten benutzt.das wurde sicher in den öbf (örtliche bedingungen für den fahrbetrieb)geregelt.
vereinzelt hatten auch größere dampfer eine glocke.so z.b. die baureihe 38.das hing sicher mit den einsatzorten zusammen.
warum nur einige e-loks mit glocke ausgerüstet waren weiß ich auch nicht.mir ist nur die e-36,e-44,e-60,e-62,e-63,e-79,e-90,e-92 mit glocke bekannt.
zu vermuten ist hier der gleiche grund wie bei den dampfern.

gruß peter






http://www.modellbauhandel-fiedler.de
Modellbau Messingprofile und

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Ich fahre Epoche II

Anders Grassman

unregistriert

3

Samstag, 7. Juli 2007, 17:10

Hallo Peter,

- das erklärt vielleicht nicht wenn man eine Glocken, sondern die Pfeife nützt, oder? Das mit dem unbeschränkten Bahnübergangen, erinnere ich mich (vielleicht) - aber warum nicht die Pfeife?! ( Wie nochmals in USA - immer das Horn (Pfeife) vor übergånge.

E-loks mit Glocke finde ich doch interessant!

  • »Peter Fiedler« ist ein verifizierter Benutzer

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4

Samstag, 7. Juli 2007, 19:53

hallo anders,
wann die pfeife und wann die glocke oder beides zusammen zu benutzen war wurde durch signale angezeigt.
siehe hier signalordnung von 1907
http://www.hs-merseburg.de/~nosske/Epoch…0601.html#sig18
die signale sind in leicht abgewandelter form bis heute gültig.

gruß peter







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5

Samstag, 7. Juli 2007, 20:18

Läuten und pfeifen

Hallo Anders,

an einzelnen Bahnübergängen wurde üblicherweise an der P-Tafel gepfiffen,
waren mehrere Übergänge in kurzen Abständen hintereinander, wurde die Glocke an der LP-Tafel angestellt und geläutet bis zum letzten Übergang, dazu dann bei Bedarf gepfiffen.

Lag das Gleis in der Strasse oder direkt am Strassenrand (Anschlussgleise, Nebenbahn ohne eigene Trasse) dann wurde in diesem Bereich auf ganzer Länge geläutet.

Den Beginn von Läutestrecken hat man bis Anfang der sechzigerjahre durch zwei übereinander angeordnete L-Tafeln und das Ende durch zwei nebeneinander angeordnete E-Tafeln gekennzeichnet.

Mit Einführung der neuen Signalordnung 1959 hat man das dann aufgegeben - man traute den Lokführern nun wohl zu daß sie die Glocke auch selbständig abstellen können ;-)

Der Beitrag von Peter Fiedler brachte mich auf diesen Link:
<http://www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/ds/e2d_3601.html>

Gruß aus Reutlingen
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (7. Juli 2007, 20:45)


6

Samstag, 7. Juli 2007, 20:43

RE: Glocke / Pfeife - wann u. warum?

Nach Angeben in der Literatur hatten in Sachsen sogar einige Schnellzuglokomotiven der BR18.0 Glocken, weil der Laufweg mancher Schnellzüge über Nebenstrecken führte, bei denen nicht alle Übergänge mit Schranken gesichert waren.
L-Tafeln (Läuten beginnen) wird man auch nur auf Nebenbahnen finden(wegen ungesicherter Übergänge), daher hatte auch E-Loks im Nebenbahneinsatz Gloken.
-----------------------------
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7

Samstag, 7. Juli 2007, 22:12

RE: Glocke / Pfeife - wann u. warum?

Hallo,
also, ich weiß noch genau, wie in Gevelsberg (bei Hagen i. Westf.) eine Nebenstrecke parallel zur Hauptstraße lief und alle ca. 30-50 Meter eine unbeschrankte Nebenstraße kreuzte. Dort fuhr immer jeden Tag eine 50er , die laufend während dieser Strecke läutete und ab und zu pfiff.
Also ein typischer Abschnitt zum Läuten .
MfG. Berthold

hschmeisser

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8

Sonntag, 8. Juli 2007, 18:42

"Kinder, wie die Zeit vergeht!" Zuerst eine Feststellung: Wer Aufmerksam die Vergangenheit amerikanischer Dampfloks studiert, wird auf einer Lok auch die schöne große Glocke vorn auf dem Kessel in einer gabelförmigen Halterung entdecken.
Nun zu den hiesigen Loks: Mit dem Beginn der durchgehenden Druckluftbremse stand für die Glocke die Energie zur Verfügung. Somit erhielt Dampf- u. E-Lok die Glocke, die vorher per Seilzug betätigt wurde. Wenn Sie nun an die Straßenverkehrsteilnehmer mit den vier Beinen denken, muß es ihnen einleuchten, daß die das Pfeifen schon garnischt mochten. Und auch die Straßenbahn hat noch heute meist die Glocke. Wußten sie, daß die Feuerwehr früher auch mit Glocke fuhr. Sogar , wie wir als Kinder sagten, "das Überfallkommando" der Polizei fuhr mit "Gebimmel". Ist es nicht herrlich, wenn die Kinder auf der "Reitschule" mit der Feuerwehr fahren möchten, um bimmeln zu können?
Die Regeln der Benutzung entnehmen sie den anderen Beiträgen, jeweils geregelt in den gültigen Signalordnungen, denn Läuten ist auch ein Signal.
Mit freundlichen Grüßen.

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9

Sonntag, 8. Juli 2007, 18:50

RE: Glocke / Pfeife - wann u. warum?

Hallo Schienenbus,
ich glaube, ich muß mal wieder meine Heimat besuchen, war mit 14 Jahren von Wetter/Ruhr nach Ennepetal gezogen, dort bis zum 45. Lebensjahr gewohnt, erst dann aus beruflichen Gründen nach Erfurt gezogen.
Das mit dem Schienenbus zur Kluterthöhle ist der Hammer.
MfG. Berthold

schwellenkarle1

unregistriert

10

Montag, 9. Juli 2007, 11:04

Nur so neben bei bemerkt. Die Glocken gab es schon vor der Druckluft mit Dampfantrieb. Die Glocken sind für längerzeitigen Betrieb ausgelegt. Wie schon richtigerweise an anderer Stelle bemerkt leitet sich daraus auch der Einsatzzweck für die entsprechenden Signaleinrichtungen ab. Man bedenke aber auch den Dampfverbrauch der Pfeifen beim längeren Gebrauch. Ausserdem haben die Pfeifen einen wesentlich stärkeren, lauteren Ton um weitere Strecken zu überbrücken, z.B. Einfahrsignal-Stellwerk oder unsignalisierter Haltepunkte mit Trapeztafel als Signal. Die Glocke jedoch ist für den näheren Umgebungsbereich konzipert und damit nicht so Laut wie die Pfeife. Soviel noch zur Pfeife, letztes Jahr in Ludwigsburg donnerte eine 01 als LZ eines bekannten südlichen Vereins durch den Bahnhof, die Pfeife wurde dabei voll betätigt, was viele, vorallem ältere Personen, so erschreckte das sie einige Zeit brauchten um sich wieder zu beruhigen und vorallem wieder zu höhren.

Uwe Berndsen

unregistriert

11

Montag, 9. Juli 2007, 20:55

Hallo Pfeifen :P (Glocken),
eine Glocke, ob mit Dampf oder Druckluft betrieben, wird durch Öffnen eines Ventiles mittels Handrad in Gang gesetzt. Stellt Euch vor, es erscheint am Streckenrand eine L-Tafel, die zum Läuten auffordert. Jetzt stehen Heizer oder Lokführer auf und öffnen ein Handrad oberhalb des Stehkessels. Wenn alles zügig von der Hand geht, ist das Ventil schon in 30 Sekunden geöffnet und die Glocke kann läuten. Selbst auf einer Nebenbahn, meist auf 80 km/h begrenzt, fährt der Zug/die Lok in 30 sec. etwa 666 Meter. Ein präzises Läutebeginn ist somit zur Erfahrungssache gewordfen. Eine Dampfpfeife hingegen wird über einen kleinen Hebel betätigt und ist sofort einsatzbereit. Vermutlich war auch das mit ein Grund, auf das Läuten zu verzichten.
MfG
Uwe Berndsen

schwellenkarle1

unregistriert

12

Montag, 9. Juli 2007, 21:02

Genau das ist es nicht. Bitte meine Audführung sachverständlich lesen und sich mit der Materie auseinander setzen.

13

Montag, 9. Juli 2007, 21:09

Für alle Schienenbus-, Ennepetal- und sonstwie-interessierten kommt hier der Link:
http://www.ruhrtalbahn.de/
Die Schienenbusfahrt kann man mit dem Dampfpersonenzug kombinieren, und schon steht man in Bochum-Dahlhausen im Eisenbahnmuseum....
An den anderen Sonntagen und an allen Feiertagen der Saison kann man mit der Schienenbusgarnitur zwischen Hagen und Bo-Dahlhausen pendeln, bei den Fahrten kommt man übrigens in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) vorbei.

Oliver
Schöne Grüße vom Oliver.

Moderationen sind immer als solche gekennzeichnet! (neu in 2019)

ospizio

unregistriert

14

Montag, 9. Juli 2007, 22:53

30 Sekunden

Hallo Uwe Berndsen,
Entschuldigung,aber ich habe auf Uhren Beitrag laut gebrüllt.Das Wort,dass ich benutze,heisst in französisch" MERDE ".
Also ich kann damit leben,dass über die Langsamkeit der Beamten gespottet wird.Lokführer waren in Zeiten der "L" Tafel nämlich alles Beamte und viele Heizer auch.Aber dreissig Sekunden haben wir zum Anstellen der Glocke warlich nicht gebraucht.
Und zudem hat jeder Lokführer (auch heute noch) Streckenkentnis,die er in Fahrten bei Tag und Nacht erwirbt ,bevor er selbstständig die Strecke befahren darf.Hat er dies nicht,oder ist die Streckenkunde verfallen,so braucht er einen streckenkundigen Lotsen.
Und aus meiner Heizerzeit kann ich sagen,dass ich ganz wenig gesessen bin,,und wenn innerhalb einer oder zwei Sekunden den Ventilstock über dem Kessel erreicht habe.
Ich wünsch Ihnen mal die Mitfahrt auf einer Dampflok bergwärts mit einem schweren Zug.
Und wenn morgen wieder über die Lokführer der DB geschimpft wird,weil der Betrieb wegen Streik zum Erliegen kommt,kann ich nur soviel sagen:
Früher bwäre sowas nicht gegangen,da waren alle Beamte .Und was macht heute ein beamteter Lokführer,der nicht streiken darf,wenn vorrau ein Zug mit einem Lokführer im Arbeiterverhältnis streikt??
WARTEN
Gruss Wolfgang