Spur 1 Gemeinschaftsforum

Hallo liebe Kollegen,

Ich hoffe ich nerve Euch nicht mit meiner Post-KÖF, aber ich habe immer noch Probleme mit dieser schönen Lok. Wer wirklich genervt ist, sollte ab hier nicht weiterlesen. Nochmal zur Erinnerung, es handelt sich um eine bei Ebay ersteigerte Post-KÖF, die von meinem Händler mit einem ESU Lokpilot V 2.0 umgerüstet wurde und seither Probleme macht.

Heute habe ich Sie nach geschehener Nachbesserung beim Händler abgeholt, Probefahrt vor Ort konnte ich leider nicht machen, da der Chef in Nürnberg war. Ich hatte ihm auch die Antworten aus diesem Forum vorgelegt, es wurden jetzt LEDs eingebaut und die Decoder-Einstellungen verändert.

Als ich die Lok heut dann aufgegleist habe, zuerst einmal die gute Nachricht, das Problem mit der Beleuchtung ist mit den LEDs gut gelöst und die Ersatzteile für die zerschmolzenen Linsen sind bestellt.

Bei den Fahreigenschaften hat sich eine leichte Besserung eingestellt, die Lok fährt phasenweise ganz gut, ruckelt aber dann wieder und fährt ohne anschieben weiter (weshalb ich schlechte Stomaufnahme eigentlich als Ursache fast ausschliessen kann). Und jetzt ist bei den Fahrversuchen folgendes passiert:

Die Lok ruckelt und bleibt stehen. Jetzt geht die Beleuchtung an (ohne mein Zutun) und die Lok nimmt keine Fahrbefehle mehr an, macht also nichts ausser Licht. Also den Trafo stromlos geschaltet und nach einigen Minuten wieder eingeschaltet und jetzt fährt die Lok auf einmal los, obwohl der Fahrregler auf Null steht und auf der 6021 keine Adresse eingegeben ist. Gebe ich dann die Adresse ein, lässt sich die Lok über die 6021 wieder steuern bleibt dann wieder stehen und...

Nachdem ich kurz davor war mit einem Fäustel auf das Ding loszugehen und die Lokführer-Figur sich mit Selbstmordgedanken getragen hat, haben wir uns jetzt wieder beruhigt. Klar, dass ich am Samstag bei meinem Märklin-Händler wieder auf der Matte stehe. Trotzdem einige Fragen / Diskussionsanregungen:

Ich denke auch die Sache mit dem verharzten Getriebe lässt sich ausschliessen, da die Lok zwischendurch butterweich läuft.

- Hat jemand das gleiche Problem?
- Macht es Sinn (Angebot des Händlers) den Lokpilot XL einzubauen, könnte das das Problem sein?
- Kann das Problem tatsächlich nur an den CVs liegen?
- Oder habe ich vielleicht einfach nur einen defekten Decoder?

Bin für jeden auch noch so abwegigen Tipp dankbar!

Freundliche Grüsse aus dem Spessart

Johannes Steubner

Hallo Herr Steubner,

das eigentliche Problem finde ich auch sehr merkwürdig, doch der Loksound Dekoder an sich muß sicher nicht durch einen Loksound XL wegen dieser Störung prinzipiell ausgetauscht werden. Ich fahre in meinen T 3 von Märklin ebenfalls mit Loksound und auch Originalmotor ohne Probleme. Allerdings fahre ich mit einer Lenz-Zentrale. Die werksmäßige Einstellung war zumindest so, daß die Lok ausreichende Fahreigenschaften hatte um zu probieren, daß es besser geht.
Mein Fazit: Loksound ist völlig ausreichend, bzw. ist gut und braucht nicht ausgetauscht werden.

Gruß

Michael Kuhr

Hallo Herr Steubner,

ich tippe auf einen defekten Decoder. Sonst dürfte sich das Licht kaum von selber einschalten und die Lok ohne Adressierung losfahren. Aber eine Ferndiagnose bleibt natürlich schwierig.

Freundliche Grüße

Michael Härter

Hallo,
Ferndiagnosen sind immer ein Problem. Am Besten, man geht mit der Ausschlußmethode vor:

Erst mal wirlich noch einmal die Stromaufnahme kontrollieren, da bei Stromunterbrechungen die Digitalsignale schlecht ausgewertet werden können.

Schleifer , Lötstellen, Isolierung usw. kontrollieren.

Irgendwie hört sich das an, wie Unterbrechungen der Stromzufuhr, deshalb vergisst der Decoder auch seine Werte.

Bei Digitalbetrieb mit CV 29 (habe gerade keine Unterlagen vor Ort) ein Bit abschalten, welches für die Analogerkennung zuständig ist (bitte im Handbuch nachsehen)

Manchmal muß bei Märklin - Loks der Motor mit einer dünnen Isolierscheibe an der Befestigung vom leitenden Lokgehäuse elektrisch getrennt werden, bei der Köf kenne ich mich aber nicht aus.

Meßmethode Motorstrom:

Den motor ohne Decoder mit der Elektrik verbinden. Auf einem Stück separater Schiene ein regelbares Gleichspannugsnetzteil mit ca. höchstens 16 Volt anschließen, im Stromkreis ein Ampermeter zuschalten und dann bei festgehaltener und etwas angedrückter Lok (Last simulieren) den Stom messen, dann sehen Sie ob mit den gemessenen Ampere der Decoder ausreicht und ob der Elektromotor in Ordnung ist.
Hierbei können Sie auch an der Lok wackeln, um ev. noch Probleme der Stromzufuhr zu erkennen.

Wenn Sie mehrere Decoder haben, dann einfach mal den Decoder austauschen, um diesen als Übeltäter auszuschließen.

Am Motor sind oft Entstörfilter (Kondensatoren, Widerstände) angebracht, diese sollte man oft entfernen bzw nur solche laut Angaben des Decoderherstellers benutzen, da diese die Lastregelung beeinflussen. Da können sie mit abgeschalteter Lastregelung mal überprüfen. Besonders gemein sind Entstörfilter, wenn sie im Motorgehäuse angebracht sind, dann muß der Motor geöffnet werden (geht oft nur über Ritzelabziehen).

Also, wie Sie sehen, alles nicht so einfach, ich habe keine Köf, ich weiß auch nicht, welche Motoren Märklin bei den verschiedenen Auflagen benutzt hat.

Vielleicht hat ja hier im Forum das gleiche Modell und schon die entsprechenden Erfahrungen durch Umbau gemacht.


MfG.

Wir hatten auch das "Post-Köf-Problem". Mit folgenden Maßnahmen konnten wir das Prob jedoch beseitigen:

- Bodenplatte entfernen u. Achsen ausbauen (isolierte Räder zuvor kennzeichnen, hilft beim späteren Wiedereinbau)

- Das vorhandene und höchstwahrscheinlich VERHARZTE FETT aus den Messingachslagern entfernen. (evtl. Reinigungsbenzin, Pinsel, etc. verwenden)

- wenn möglich mit einem Tropfen "Feinmechaniker-Öl" neu schmieren.

- kontrollieren, ob die beiden Andruckfedern für die Drei-Punkt-Lagerung der vorderen Achse vorhanden sind. (fehlten bereits bei 2 von uns nachgebesserten Köf´s, bzw. waren diese hinsichtlich des "Federandruck´s" unterschiedlich - mit dem Resultat, dass die Achse schief im Rahmen war)

- Die Stromabnahme-Schleifer am Rahmen etwas aufbiegen, hier wird der Andruck auf der Radinnenseite der isolierten Räder erhöht.

- Ebenso die Innenflächen der isolierten Räder reinigen.

- ...nun wieder alles zusammensetzen. Hierbei auf die Radschleifer achten, dass sie beim Einbau nicht beschädigt werden (verkanten / verbiegen).

- p.s. das verharzte Fett der Zahnräder wurde ja bereits angesprochen...

...wir hoffen, dass die Köf nun einwandfrei läuft.

Spur-1-Grüße,

Projekt-Spur1-Team!

Hallo Herr Steubner

Hatte ähnliche Probleme mit meiner Postköf , die allerdings von dem alten MÄ-Decoder (Lenz) herrührten .
Hatte die Köf zum Moselteam ,nach absprache ,gesendet .Dort wurde eine Zimo Decoder mit Sound verbaut ( war nicht so teuer) seitdem keine probleme mehr .

MFG
Jürgen Folz

Hallo!

Unseres Erachtens hat dies nichts mit den Decodern zu tun. Ein zwischengeschaltetes Voltmeter wird dies bestätigen. "Billige" Schmierschmittel (Fette) die stark zum Verharzen neigen -welche auch in den Achslagern der Post-Köf verwendet werden (und nicht nur in diesem Modell)- sind die Hauptursache. Der Spannungsabgriff über die nicht islolierten Räder wird durch auf den Achsen haftenden, verharzten Fett stark beeinträchtigt. Abhilfe bringt auch ein zweiter, direkt am Gehäuse montierter (nicht isolierter) Radschleifer.

Ein eventuelles ungewolltes Anfahren der Lok im Digitalbetrieb - obwohl der Regler auf "0" steht - wird meist durch vorherigen DC-Analogbetrieb verursacht.

Spur-1-Grüße!

Hallo Kollegen,

nochmal Danke für Antworten. Es sieht so aus, als müsste ich die Lok tatasächlich mal zu jemandem schicken, der sich mit so was auskennt...

Grüsse

Johannes

Hallo
Herr Steuber hat dies aber in seinem Schreiben ausdrücklich ausgeschlossen ,also wenn alles gereinigt ist an was soll es dann noch liegen wenn nicht am Decoder !

MFG
Jürgen Folz