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Sonntag, 15. April 2012, 22:23

Umfrage Mindestradius-Versuch einer Synthese

Hi,
aus den Thread "Umfrage Mindestradius" sind Thesen und Antithesen ausgetauscht. Aber wo bleibt die Synthese aus der Diskussion? Ich habe der Übersichtlichkeit halber einen neuen "Faden" aufgemacht, um zwei Ideen aufzuschreiben:
1. Module und Heimanlage lassen sich eigentlich gut kombinieren, sodass auf beiden Hochzeiten getanzt werden kann und beide Vorteile genutzt werden können.
2. Bei der Spur 1 fehlen allgemein verbindliche Standards, die Einsteigern, aber auch alten Hasen (siehe Thread "Umfrage Mindestradius) eine Orientierung geben. Letztendlich wurden in diesem Thread nur Ideen ausgestauscht, auf die man auch selber kommen kann. Warum diese nicht einmal aufschreiben und den 1-m-Radius als Industriegleis beschreiben und sagen, was hier geht und z.B. mit Schraubenkupplungen nicht geht. Wie sieht unser kleiner Radius aus? 1394 mm? Und der große? 2321 mm? Mindestradius bei Modultreffen ? Auch 2321 mm? Wer länger im Forum unterwegs ist, kennt die Antworten, aber als Einsteiger...Als Einsteiger findet man in anderen Normgrößen fertige Angebote, siehe Spur 0. Was haben wir zu bieten?
Es geht mir also nicht darum, was der einzelne macht. Zum einen sind Standards oder Normen nur Anregungen oder Empfehlungen, aber keine Vorschriften. Und dass jeder nach seiner Faccon glücklich werden muss, ist so selbstverständlich, dass es nicht immer extra betont werden muss. Es geht mir mehr und die Außendarstellung bzw. das "Marketing" der Spur 1. Hier würde ich es als sinnvoll finden, wenn Einsteiger mehr Standards für den Einstieg bekämen und somit ihren Weg einfacher finden können.
Als Platz für diese Standards halte ich die NEM-Normen, eine Extraecke in diesem Forum oder auf der Homepage "Spur1.de" für richtig.
Gruß, Jörn
Spur 1 Epoche 1 KPEV "Main-Lahn-Sieg-Eisenbahn"

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Sonntag, 15. April 2012, 23:17

Hallo Jörn,

ich versteh jetzt nicht ganz, was Du mit "Als Einsteiger findet man in anderen Normgrößen fertige Angebote, siehe Spur 0. Was haben wir zu bieten?"
"Wir" haben genauso die NEM als "Standard" wie alle anderen Spurweiten, bei der "0" scheinen finescale oder pur nur keine Rolle zu spielen.
Bei der "1" ist das - hier im Forum - etwas anders, da wird halt überlegt und diskutiert wie man näher ans Vorbild kommt, daß das "Einsteiger" nicht verstehen ist klar, braucht aber keine wirkliche Rolle zu spielen, denn die meisten steigen eh´ durch den Kauf eines Traummodells mal ein und machen sich dann erst Sachkundig, was sie hätten - vielleicht - besser machen können.
Wenn der Einsteiger nur daheim eine schöne, vorbildgetreue Anlage aufbauen will, kann er natürlich über finescale und pur nachdenken. Will er aber - so wie ich - auch mit anderen 1ern zusammen "einen fahren lassen" ist eben die NEM Standard, hier kann man schliesslich auch mit niedrigeren Spurkränzen und schmäleren Rädern rumfahren um vorbildgetreuere Fahrzeuge zu bekommen - ohne daß man alles auf einmal umbauen muß wie bei finescale oder pur.

Gruß aus Reutlingen
Michael
»Michael Staiger« hat folgendes Bild angehängt:
  • Radreifenprofil NEM + fs - vergl..jpg
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (15. April 2012, 23:42)


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Montag, 16. April 2012, 00:14

Hallo Michael,
der Einsteiger müsste sich vor dem Kauf darüber im klaren sein, dass es NEM und Finescale und Pur gibt. Das weiss er aber nicht, weil er keine Einsteigertipps dazu findet. Ein Fehlkauf ist also nicht ausgeschlossen. Deshalb die Idee mit den Standards oder vielleicht besser gesagt Infoseite. Bei anderen Spurweiten übernehmen das die Kataloge.
Gruß, Jörn
Spur 1 Epoche 1 KPEV "Main-Lahn-Sieg-Eisenbahn"

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4

Montag, 16. April 2012, 08:51

Radius uns sonst noch was.....

Guten Morgen *Kurven-Fahrer*

In der Spur 1 sieht man das wir als Betreiber bereits die höchste Form der Freiheit ausleben, es gibt keine *Grundformen* die in Katalogen gezeigt werden. Die Tatsache dass durch den Individualbau es *Zig-Möglichkeiten* eben gibt macht eine derartige *Schablonierung* unnötig. Es gibt tatsächlich Anwender die in Buchregalen mit 1176er Radius und kurzen Modellen mit Schraubenkupplungen herum rangieren.
Andere die die Möglichkeit haben 140 bis 180 Quadratmeter vom Garten abzuzweigen um darauf ihre Spur 1 zu betreiben. Ich kenn ganz wenige die sogar ein eigenes Gebäude dafür erbauen um darin sich ganze Spielewelten zu relisieren. Würde man diesen Personen eine derartige *Schablone* vorlegen würden sie nur milde lächeln. Die anderen realisieren halt die gute alte Zweikreis-Märklin-Bahn die sie auch aus ihrer Kindheit her kennen. SUPER so kann eben jeder das bauen was ihm gefällt. Alle Erzeuger, Rei-um, haben mittlerweile für jeden Gusto Produkte im Angebot wo jedem Tierchen sein Plesierchen gereicht wird!

Doch zu aller erst soll sich jeder im Klaren sein was der Unterschied zwischen *RADIUS* und *HERZSPITZWINKEL* ist. Beides ist von immenser Bedeutung wenn es um die Planung einer Heimanlage oder einiger Module geht.
Ein RADIUS von 1400 bis 1600 in den Kurven, das macht selbst bei längeren Wagen schon ein *wenig* her. Wenn die Raumbreite mit 4 Metern hier Grenzen aufzeigt were ich maximal diesen Radius für das äußere Kurenfahren wohl nehmen. Weichen die einen steilen Herzspitzwinkel haben, die brauche ich auch in Räumlichkeiten die mir von der Länge her wenig bieten, weil es sollten ja mindestens 3 bis 4 Wagen hinter der Lok sein denen es lohnt hinterher zu sehen wenn diese ihre Bahnen ziehen.

Sollte jemand das Glück haben und bei 4 Metern Breite über 8 bis 11 Metern Länge zu verfügen, na dann ist er schon im Club der *schlanken Weichen* dabei. Es macht nicht die Kurvenfahrt die Optik wo viele sagen "Ojehh...schau wie die Wagen ausscheren".... Es sind die kurzen steilen Weichen welche die Modelle heftig hin und her schlagen lassen wenn diese einen Gleiswechsel vollziehen.

Es sind die oft zitierten *Schweineradius-Weichen* die bei einigen das Lächeln hervorrufen. Technisch gesehen sind die so wie sie sind nur wegen dem steilen Herzspitzwinkel von 22,5 Grad. Daraus ergibt sich eine Länge von 37,7 cm. Würde man eine Weiche mit eben diesen 1020cm Radius aber mit einem Herzspitzwinkel von 7,5° oder gar 5 ° bauen käme ein Teil raus das an die 80 cm Lang wär, weil sie eben sehr flach beim ausfädeln sich verhält.
Dieses Konstrukt hätte aber noch immer den *Schweineradius* inne. Und würde immens viel Platz benötigen.....

Ich denke diese zwei Paar Schuhe sollten alle , die sich mit dem Gedanken beschäftigen eine Spur 1 Bahn zu realisierein vor Augen halten. Kurvenfahren ist das Eine. Gleiswechsel mit Weichen das Andere.

Als Anschauungsobjekt hänge ich ein Bild an wieviel Platz es benötigt um mit den allseits gebräuchlichen 156 Millimeter Gleismittenabstand einen Gleiswechsel zu vollziehen. In die Kurve fährt man mit weniger Radius.
Keiner der Anwender von 190er Weichen hat auch ein *Spielzimmer* wo er 12 Meter Durchmesser zum Fahren hat. aber die geschmeidigen Gleiswechsel in die Bahnhofseinfahrten.....

In diesem Sinne, erlaubt ist was gefällt und vom Platz her sich realisieren lässt. L.G.
»Schlepp_Tender« hat folgendes Bild angehängt:
  • Platzbedarf_156_GM.jpg
Frei nach Loriot: -----> "Ich will einfach nur hier sitzen!"

Gerald

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5

Montag, 16. April 2012, 13:10

Eine sehr gute und wieder anschauliche Erläuterung.
Ergänzen würde ich die beiden Positionen nur um die Übergangsbögen. D.h. nicht gleich im rechten Winkel abbiegen, sondern geschmeidig einkehren.
Berücksichtigt man diese Parameter, ist auch eine "Kleinanlage" gefällig - zumindest für mich.
Liebe Grüsse,
gerald ehrlich

6

Montag, 16. April 2012, 13:41

Hallo Jörn,
ich bin auch (erst) vor ein paar Jahren umgestiegen, deshalb verstehe ich nicht so recht dein "Problem". Der Ruf nach Normen schränkt doch auch ein. Außerdem geht da etwas durcheinander. Das Rad/Schiene Maß hat ja zunächst nichts mit dem Mindest-Radius zu tun.Dh.:
- ich kann entscheiden, welchen Radius ich für meine Anlage plane. Welche Wagen dann noch mit Schrauben-Kupplung zu fahren sind, ist total unterschiedlich und von der Fahrzeuglänge, der Lage der Achsen, etc. abhängig.Außerdem kann ich den Hersteller wählen, denn da gibt es ja auch noch genug Unterschiede. (Wenn ich Pur, FS fahre, würde ich dann auch von annähernd maßstäblichen Radien ausgehen, muß aber nicht )
- ich kann entscheiden, ob ich NEM; FS, Pur Fahrzeuge fahren möchte. Die meisten Fahrzeuge kann/muß man später umrüsten.
Zu beiden Themen ist hier im Forum schon viel geschrieben worden, einfach mal "suchen". In der Spur1 gibt es eine gewisse Vielfalt.
Ralf
PS. Lenz hat sicherlich in der Spur0 versucht für sich als Firma so einige Standarts auf zu bauen, die sind aber nur zum Teil auf andere Firmen übertragbar. Es gibt neben Lenz noch viele andere, die mit Messing-Modellen fahren und ein anderes Rad-Schiene System benutzen, etc.
Eisenbahn-Modellbau in 1

Leisi71

unregistriert

7

Montag, 16. April 2012, 21:34

Hallo Jörn,

ich denke wenn man sich etwas in Sachen Spur1 informiert, dann erhält man schon einen gewissen Überblick. Man darf sich nicht auf Kataloge und Hersteller begrenzen. Aber das ist mit etwas Aufwand verbunden.

Wenn man sich vor dem Kauf einer Spur1 Lok z.B. hier oder amderswo informiert, dann merkt man schnell das es verschiedene Möglichkeiten ergeben.
Aber es ist ja meistens so, man sieht sein Modell und kauft es sich und dann informiert man sich etwas genauer und nicht nur im Katalog.

Wenn ich damals mich etwas mehr informiert hätte und mein Händler erzählt hätte das es Hübner gibt, hätte ich damals etwas mehr gespart und eine Hübner-Startpackung gekauft. ABer so war e halt nicht.

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8

Dienstag, 17. April 2012, 01:44

Nur der optische Eindruck zählt!!!

Rainer Hermanns Umfrage zu den benutzten Radien hat zu den unterschiedlichsten Meinungen geführt.
Da bei blieb fast bei allen Beiträgen der optische Eindruck unberücksichtigt.
Ich habe mich seinerzeit bei Erscheinen der Hübner Startpackungen mit den Radien 1,55 und 1,71m aus Platzgründen dafür entscheiden müssen und habe bisher nur einen Probeaufbau auf dem Fußboden durchführen können.
Meine Anlage plane ich unter großen Schmerzen seit fast zehn Jahren, kann aber im nächsten Winter mit dem Bau beginnen, nachdem meine Kinder endlich das Hotel Mama räumen.
Bei Heimanlagen ist der Betrachtungbereich meist aus dem Innenraum gegeben.
Dabei wirken meine längsten Wagen (Hübner Umbauvierachser) hinter einer 01 wegen des relativ kurzen Tenders noch ganz passabel. Bei Umbauvierachsern hinter einer 65 oder gar einer 85 ist der Eindruck wegen der großen Loküberhänge jedoch enttäuschend.
Anders beim Teppichblick von außen. Der Spalt zwischen den Wagen schmerzt. Diesen Eindruck habe ich auch bei Modultreffen - Borken, Heilbronn - mit Radien von 2,32m bei fast maßstäblichen Schnellzugwagen gewonnen.Ein zufriedensteller Blick ergibt sich wohl erst bei Radien ab 4,50m.
Für meine Planung habe ich mit der mir zur Verfügung stehenden Raumbreite daraus folgende Schlüsse gezogen:
Übergang Gerade-Bogen 10 ° mit R= 3,00m, 10° mit R= 2,32m und danach R= 1,71 (1,55).
Ein Versuchsaufbau hat ein wesentlich besseres Erscheinungsbild abgegeben,
wobei ich mittels eines CAD-Programmes versuchen werde einen Übergangsbogen einzufügen.
Im Bahnhofsbereich werde ich den Übergang von Gerade auf Bogen mit Hegob Bogenweichen R= 4,50m/2,40m ausführen.Die vorhanden 10° Weichen mit R= 2,32 werde ich nur im Abstellbereich und im BW einbauen.
Für den Streckenbereich und sonstigen Bahnhofsbereich werde ich nur 7,5° Weichen verwenden.
Siehe hierzu die beeindruckenden Abbildungen von Schlepp_Tender (Beitrag 26 in Rainer Hermanns Umfrage zu den verwendeten Radien).

Gruß

Herbert Szepan


9

Dienstag, 17. April 2012, 17:47

Hallo Herbert,

Übergangsbögen und (wg. fehlendem Übergangsbogen) größtmögliche Weichenradien gehören zu einer guten Anlagenplanung. Wenn der kleinste Radius auf der Anlage größer als 1020mm ist, sollte man dann auch die Seitenbeweglichkeit der Fahrzeuge begrenzen. Eine Märklin BR78 z.B. lässt sich im 2,3m-Gleisbogen an den Puffern um 12mm seitlich verschieben (= +/- 6mm), das entspricht schon fast dem Pufferdurchmesser - ein Überpuffern ist dann auch bei diesem Radius noch möglich. Begrenzt man nun die seitliche Verschiebbarkeit der 1. und letzten Laufachse sowie der ersten und letzten Kuppelachse auf 0, dann verringert sich die seitliche Pufferbewegung schon deutlich. Noch besser sind Rückstellfedern für Laufachsdeichseln und Drehgestelle, dann vermittelt sich die Lok zur Gleisachse und schlingert weniger hin und her.
Mit diesen Maßnahmen lässt´s sich viel sicher Puffer an Puffer fahren als voher, vorallem auch beim Schiebe/Wendezug-Betrieb.

Gruß aus Reutlingen
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

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