Hallo zusammen,
gerne trage ich mit Fakten und Technik nochmals etwas dazu bei, um diese teils absurd gewordene Diskussion für alle neutral Interessierten abzurunden:
1. Federungsprinzip: Wir haben vor einiger Zeit bereits sukzessive unsere Fahrzeuge auf das "Ausfederungsprinzip" umgestellt. Was ist der Grund? Das "Einfederungsprinzip mag toll sein, wenn jemand daneben steht und auf das Fahrzeug drückt, nicht aber wenn es darum geht, dass alle Räder optimal ausgleichen. Das verstehen manche Herren aber offensichtlich nicht immer gleich. Vorige Beiträge haben den technischen Hintergrund bereits richtig beschrieben. Deshalb ist die Radlage mit Eigengewicht voll eingefedert auf dem Gleis wichtig, nicht wenn das Modell in der Luft schwebt. Wir federn also nicht den Wagen, um Stöße abzumindern, sondern um "Schwimmen" oder schlechten Kontakt zur Schiene oder "Wackeln" zu vermeiden.
2. KM1 Qualität: Ich denke man kann unsere Modellqualität nicht auf wenige herausgefallene Scheiben reduzieren. Wer hat außer KM1 in den letzten 30 Jahren eine Spur 1 Startpackung herausgebracht, die derart gut detaillierte Modelle als Form- und Beschriftungsneuheit, eine nicht abgespeckte und starke Spur-1 taugliche Zentrale und gute, unviverselle Gleise beinhaltete? Ich frage mich manchmal, über was reden wir hier? Gerne entschuldige ich mich bei M. S. und M. H., dass ich Ihnen Geld geschenkt habe. Wie sicher Viele wissen die auf unserer Hausmesse waren, wird jede Startpackung durchschnittlich von uns mit 11% subventioniert. Wir brauchen kein Mitleid, aber man könnte das wenigstens respektieren. Wer das Startset zurück geben mag, weil Qualität, Preis oder Leistung nicht stimmen, ich nehme es mit Handkuss zurück und fordere alle "Geschädigten" hiermit dazu auf. Es freut mich aber auch, dass es noch Menschen gibt, die es schätzen, dass Ihnen etwas Gutes getan wird. Ich formuliere es frei heraus, das stärkt meine Mitarbeiter und mich und motiviert uns weiter zu machen. Berechtigte und faire Kritik nehmen wir uns zu Herzen, unberechtigte zur Kenntnis.
3. verbogene Bremsdreiecke oder Bremsbacken: Messing ist Messing, Plastik, ist Plastik. Zunächst sollte Jeder erst einmal das Vorbild richtig studieren. Die Bremsdreiecke sind bauching im Original und nicht gerade! Wir haben extra das komplette Fahrwerk der Waggons aus Metall gefertigt. Dass die Bremsdreiecke aus Messing-Feinguss sind, ist qualitativ hochwertiger und langlebiger. Wenn mal einer leicht verbogen ist, kann man dies mit 2 gesunden Fingern slebst wieder ausrichten. Die Bremsbacken sind so eingerichtet, dass Sie möglichst nahe am Rad anliegen, allerdings sind sie auch aus Messing-Feinguß und damit auch leichten Formtoleranzen bei der Montage unterworfen. Aber hat jemand schon mal die Detaillierung der Bremsaufhängung genau angesehen? Wo bitte bekommen unsere Kritiker soetwas in einer Startpackung? Ich denke, man sollte versuchen, die Stärken und Schwächen einer jedweden Produktionsmethode mit Fairness und Augenmaß einzuschätzen. Das gilt nicht nur für KM1, sondern auch unsere Mitbewerber. Auch wenn man von allem nur das Beste will, ist die Wahrheit die, dass "Das Beste" immer im Auge des Betrachters liegt.
4. Das rote Kabel: Bei einer Zentrale, die 7 A leistet wäre es fatal, nur mit 0,5mm² einzuspeisen. Nur Löten hält dauerhaft gut und hat den geringsten Verlust. Das ist meine persönliche Erfahrung, die ich mit in die Produktentwicklung einbringe. Wie schon oben geschrieben, soll unser Modellgleis als Startpaket für einen Anlagenbau dienen. Martin Händel schreibt zurecht, dass man das hätte auch anders machen können. Man hätte, könnte, wollte... auch ganz andere Sachen anders machen. Wenn dann die Gleise auf der Platte eingeschottert sind, sieht man das böse rote Kabel nicht mehr, ja man kann es sogar ausfädeln und nach unten weg bohren. Schon ist es verschwunden. betrachten wir doch mal andere Lösungsansätze, mit Feder- oder Schraubklemmen, die sich nach gewisser Zeit auch lösen, höhere Übergangswiderstände haben und die man vor allem erst einmal selbst anbringen muß. Ich denke doch , dass dies optisch weniger ein "Volltreffer" ist, als eine unsichtbare Lötstelle unter dem Gleisfuß - auch wenn diese von manchen "Lötexperten" bei einem auf dem Rücken liegendem Gleis als "ästhetische Belästigung" empfunden wird.
5. Kauf über den Fachhandel: Auch wenn einige dies nicht einsehen wollen, wer beim Fachhändler kauft, der erhält die Ware auch vom Händler und nicht von KM1 direkt. Das hat handelsrechtliche Bedeutung und ist bei allen Produkten so. Keiner beschwert sich, wenn ein Produkt von M. aus G. beim Händler abgeholt werden muß. Außer man hat im Werksverkauf geordert, dann bekommt man es direkt.
@ Martin Händel und Michael Staiger: Keiner zwingt Euch bei diesem oder jenem Händler zu ordern. Aber weshalb beschwert Ihr Euch dann bei KM1? Meist geht es - sind wir mal ehrlich - nur um den Preis. Somit kann auch KM1 nichts dafür, wenn die Modelle teils von einem Händler hunderte Kilometer entfernt geschickt werden müssen. Wenn ein Gewährleistungsfall auftritt, besteht dieser Anspruch nicht gegenüber KM1, sondern Eurem Händler. Das sollte beim Kauf immer bedacht werden und ist das in Deutschland geltende Recht. An dieses halten wir uns und kommen jedem so Kulant wie möglich entgegen - aber nicht willkürlich.
Ich zitiere Martin Händel:
"Mir und auch so manch anderem drängt sich immer stärker der Eindruck
auf, daß seitens der Fa. KM1 Kunden, die über Händler die Produkte
beziehen, nicht wirklich als Kunden angesehen werden. Das Gebaren bei
Abholung und / oder Reklamation muß man eigentlich schon als Schikane
bezeichnen."
Sollte Dein Händler die herausgefallene Scheibe nicht als Service einsetzen können (dafür verdient er übrigens auch was dran), soll er sich mit uns in Verbindung setzen. Gleiches gilt für jeden Händler. Oben genanntes vor dem Hintergrund rechtlicher Fakten zu verfassen ist allerdings an der Grenze der Rufschädigung. Deshalb nochmal ganz klar: Wer beim Händler kauft, ist in erster Instanz dessen Kunde und muß den Kauf auch mit dem Händler seiner Wahl abwicklen und NICHT mit KM1 direkt. Das gilt auch für Abholungen. Versäumt oder unterlässt der Händler seine Pflicht auf Prüfung und Rüge sichtbarer Mängel (z.B herausgefallene Scheibe), so gilt die Ware als genehmigt. Wenn nun beim Versand vom Händler an den Kunden etwas passiert, ist der Händler verantwortlich, nicht KM1. Dass wir dennoch gerne auch auf Kulanz einen sinnvollen Weg suchen, kann mir Michael in seinem Fall sicher bestätigen.
Ich wollte jetzt hier kein handelsrechtliches Fass aufmachen, aber die "Einstellung" mancher Schreiber hat mich dazu bewogen, doch die tatsächliche Situation ins rechte Licht der Wahrheit zu rücken. Ich meine aber auch, das ganze hat einen sehr, sehr positiven HIntergrund: Wenn wir uns mit derartigen unwichtigen Dingen so intensiv und mühevoll auseinandersetzen, scheinen keine wirklichen Probleme (z.B familiärer, beruflicher oder gesundheitlicher Natur) vorzuherrschen. Das ist doch schön.
Grüße aus Lauingen
Andreas R. Krug