Oppeln / Bremen / Leipzig

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Roland Hesse

unregistriert

Donnerstag, 24. Juli 2014, 16:19

Oppeln / Bremen / Leipzig

mal wieder ne dumme Frage ?

bei o.g. Wagen befinden sich die Achsen recht weit außen . Was uns "SPUR 1 -ENGRADIENFAHRER" durchaus zu gute kommt wegen der geringen Gefahr des Überpufferns , dürfte bei Vorbild keine Rolle gespielt haben , als man sich diese Konstruktion hat einfallen lassen .

Weis jemand den Grund für diese relativ großen Achsstände , denn der Aufwand zur Abfangung des freitragenden Mittelteils der Wagen ist m.E nicht unerheblich . und was schadet es eigentlich wenn , wie beim Kassel - die "Ladefläche" etwas auskragt ?

Bei Personenwagen könnte ich mir noch vorstellen das es etwas mit Laufruhe zu tun hat ... aber bei Güterwagen ?

Vielleicht hat ja jemand ne Idee ?

Ich sage schon mal danke

Roland ... der die Wagen mit langen Radständen besonders toll findet

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pmeeder

Beiträge: 374

Wohnort: bei Rotterdam, Niederlande

Donnerstag, 24. Juli 2014, 16:50

Bei Güterwagen auch wegen der Laufruhe um die Geschwindigkeit von 80 auf 90 km/h heraufzusetzen.
MfG,
Patrick

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butschby

Beiträge: 843

Wohnort: Wuppertal

Donnerstag, 24. Juli 2014, 17:20

Zitat von »Roland Hesse«

Bei Personenwagen könnte ich mir noch vorstellen das es etwas mit Laufruhe zu tun hat ... aber bei Güterwagen ?

Genau das ist auch hier der Grund. :thumbup:

Somit konnten u. a. auch solche Güterwagen Personenzügen beigestellt werden, z. B. als Expressgut-Wagen...

Grüße
Gunnar

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gschmalenbach

Beiträge: 1 241

Wohnort: Stadtilm-Ilmtal / Thueringen

Beruf: Ruhestand

Donnerstag, 24. Juli 2014, 19:59

schnellfahrende Güterzüge

Hallo Roland ,
Deine Anregung oder Anfrage verallgemeinert die Problematik etwas . Grundsätzlich gilt für die Achsstände der Wagen " Länge läuft " bzw. die Schlingerneigung verringert sich .
Der zweite Punkt sind die Federung und deren Aufhängung , die Führung der Achslagergehäuse und ganz wichtig eine leistungsfähige Bremsanlage !
Für die Verwendung in Reisezügen muss GP-Wechsel vorhanden sein !

Die Deutsche Reichsbahn war ab ca. 1934/35 bemüht die Reisegeschwindigkeit schnellfahrender Güterzüge zu erhöhen , hier insbesondere den Kühlverkehr von den Seehäfen her .
Als Beispiel sei hier genannt der Zweiachsige Kühlwagen Tbnhs 30 Achsstand 7000 mm ; Lüp. 11650 mm ; zul.Höchstgeschw. 100 km/h ; Baujahr 1935 . und etliche ähnliche Wagen .
Folgerichtig wurde dazu passend ab 1935 die BR 41 in Dienst gestellt , Höchstgeschw. 90 km /h

Die bis dahin üblichen Reisegeschwindigkeiten der Güterzüge waren durch die alten VBA-ABA Güterwagen in der Regel auf 65 km/h beschränkt .( es braucht ja nur 1 Langsamläufer dazwischen zu sein )
Der von Dir erwähnte Oppeln G , Gs 31 Baujahr 1934 , war zunächst auch nur für 80 km/h zugelassen , später durch Änderung der Federschacken ,Achslager , Bremsausrüstung usw. bis 100 km /h

zur Verwendbarkeit der Wagen zitiere ich mal aus Wagenkunde 1 Leipzig 1943 .
Ob Güterwagen in Reisezügen verwendet werden können , hängt von der Bauart und von den Laufeigenschaften ab . Hier sind die Bestimmungen über Einstellung der Güterwagen in Reisezügen wichtig
(siehe die besonderen Vorschriften in den FV,TV,VPÜ/RIC,VWÜ/RIV ). Im Gebiet der Reichsbahn liegt die Geschwindigkeitsgrenze für Güterwagen ,die in Personenzügen laufen ,bei 85 km/h .
Für höhere Geschwindigkeiten werden nur Wagen mit höherem Eigengewicht , größeren Achsstand oder mit Drehgestellen zugelassen . Die in den Jahren 1933 und 1934 gebauten zweiachsigen
gedeckten Wagen mit dem Gattungszeichen Glhs sind bereits für Geschwindigkeiten von 90 km/h bestimmt .

II.Nebenzeichen
s Wagen für schnellfahrende Züge , z.Bsp. Glhs ; Rs , geeignet für Züge bis 90 km/h , GGs-Wagen , geeignet für Züge bis 120 km/h

Vorschlag : Kaufe Dir die Wagen die Dir gefallen und schmeiße dann in den Zügen nicht Äpfel mit Birnen durcheinander .
Die langsamen Züge 65 km/h mit den alten VBA-ABA Wagen wurden beim Betrieb für den schnelleren Verkehr oft auf die Seite gestellt , sehr zum Ärger der Personale .

Ja und dann brauchst Du natürlich noch den Platz für diese rauschenden Paradezüge .

Viel Spaß Günter

Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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Einsenspiegel

Beiträge: 1 130

Wohnort: Mittel-/Nord-Deutschland

Donnerstag, 24. Juli 2014, 20:18

Zitat von »pmeeder«

Bei Güterwagen auch wegen der Laufruhe um die Geschwindigkeit von 80 auf 90 km/h heraufzusetzen.
MfG,
Patrick

...sehr gut und knapp !....

Ein bekannter Philosoph (fängt mit Kon an, und hört mit fuzius auf), ca. 500 v. Chr., sagte mal...:

..." Der Weise benötigt wenig Worte"...

........., meint mit besten Grüßen, Tilldrick Einsenspiegel

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ospizio

unregistriert

Donnerstag, 24. Juli 2014, 20:20

G/P Wechsel

Einspruch,Euer Ehren,

Zitat

Für die Verwendung in Reisezügen muss GP-Wechsel vorhanden sein !

Kann ich so nicht stehen lassen,da auch in Züge der Bremsstellung P,Wagen mit Bremsstellung G eingestellt werden dürfen.
Oder habe ich da was während meiner 36 Jahre Fahrtätigkeit etwas falsch verstanden??

Und wenn ein G-Wagen mit niedriger Geschwindigkeit in einen Zug mithöherer Geschwindigkeit eingestellt werden muss,wurde ein Befehl ausgestellt,der die Hg des Zuges auf die Geschwindigkeit des langsameren Wagens herabsetzte.

Gruss Wolfgang

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gschmalenbach

Beiträge: 1 241

Wohnort: Stadtilm-Ilmtal / Thueringen

Beruf: Ruhestand

Donnerstag, 24. Juli 2014, 21:37

Oppeln etc.

Hallo Eulenspiegel ,

kurz und knapp ist immer gut aber wo ist der Informationswert ?

Gp-Wechsel wie der Wechsel eingestellt wird entscheidet doch wohl der Wagenmeister oder lassen wir 30 Tonnen von hinten auf Personenwagen auflaufen ?

Auch über die zulässige Geschwindigkeit des Zuges entscheidet der Wagenmeister per Befehl . Der langsamste im Verband entscheidet .

Kurz und knapp , meckern kann jeder . Man sollte jedoch berücksichtigen das nicht alle Modellbahner bei der Bahn sind oder waren .

Wir können uns nur gegenseitig unterstützen , irren ist menschlich .

Schöne Grüße Günter

Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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ospizio

unregistriert

Donnerstag, 24. Juli 2014, 23:03

Hallo,

Nochmal Einspruch Euer Ehren,

Ich will nicht meckern,es gibt auch Lokführer,die das Spur1 Hobby betreiben.

Zitat

Gp-Wechsel wie der Wechsel eingestellt wird entscheidet doch wohl der
Wagenmeister oder lassen wir 30 Tonnen von hinten auf Personenwagen
auflaufen ?

Also wenn schon Eisenbahnbetriebsspezifische Dinge diskutiert werden,dann sollte doch die Sache auch richtig dargestellt werden.
Es ist richtig,dass auch der Wagenmeister auch entscheidet,wie der G/P Wechsel eingestellt wird.
In diesem Fall,wo zBsp ein Güterwagen (mit Früchte/Fisch oder anderen verderblichen Waren beladen)in einen Personenzug eingestellt werden,ist aber in der Regel kein Wagenmeister(ausser in grösseren Bahnhöfen) verhanden.Somit entscheidet das Zugpersonal oder Rangierpersonal.Und da solche Abweichungen ja immer von der Zugleitung genehmigt werden,sind auf jeden Fall Anordnungen per Telegramm wie einstellen,Bremsprobe,Befehl,abstellen etc vorhanden.
Und was das Auflaufen von 30 Tonnen betrifft

Es soll ja Güterwagen geben,die nur eine G-Bremse,also ohne G/P Wechsel, die sehr wohl in einen Zug mit der Bremsstellung P eingestellt werden dürfen.Allerdings wird da nicht das volle Bremsgewicht angerechnet.Und da wir Lokführer und keine Lokfahrer sind, wird wohl jedem im Führerstand klar sein,dass die hinten angehängten G-Wagen in Bremsstellung G wohl erst etwas verzögert bremsen,bzw lösen.

Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (25. Juli 2014, 07:21)

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gschmalenbach

Beiträge: 1 241

Wohnort: Stadtilm-Ilmtal / Thueringen

Beruf: Ruhestand

Freitag, 25. Juli 2014, 07:47

GP - Wechsel

Hallo Wolfgang ,
Danke für die Klarstellung ! Mit Sicherheit wird jeder zugelassene Lokführer , Zugführer und Rangierpersonal bestens über diese Zusammenhänge informiert sein .
Der interessierte Modelleisenbahner wohl eher weniger .
Wir sprechen hier von einer Betriebsform die nunmehr gut 80 Jahre zurückliegt , für uns Modellbahner bis heute faszinierend ist .
Damit das so bleibt und ein sinnvoller Modellbetrieb gemacht werden kann , sind wir für jede gute Information dankbar .

In diesem Sinne viel Grüsse
Günter

Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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Roland Hesse

unregistriert

Freitag, 25. Juli 2014, 08:19

Länge läuft

das habe ich schon mal gehört und ich hätte mir das eigentlich auch denken können . Aber manchmal steht jemand auf der Leitung.

Ich danke jedenfalls für die genaue Erklärung .

Der Grund meine Nachfrage war auch mehr allgemeiner Natur - Ich glaube nicht das ich in Zukunft meine Züge andes zusammenstellen werde . Mir muß der Wagen in erster Linie gefallen . Aber das wisst Ihr ja schon.

Ich sage nochmas danke

Roland

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baureihe50

Beiträge: 1 244

Wohnort: Reil-Hafen

Freitag, 25. Juli 2014, 08:50

Hallo in die Runde,

danke für die interessante Darstellung / Diskussion, habe mal wieder hier was gelernt…
Ich habe mal gelesen, dass die Personen-Züge ja auch schneller wurden und damit die langsam fahrenden Güterzüge die Strecken blockierten, bzw, oft an die Seite genommen werden mussten. Deshalb wollte man auch die Geschwindigkeiten der Güterzüge erhöhen und somit die Geschwindigkeits-Differenz zu den Personen-Zügen verringern.

Gruss Ralf

Eisenbahn-Modellbau in 1