Hallo Kalle,
es ist schon so wie Du vermutest: Vor den Behandlungsanlagen waren in der Regel keine Untersuchungsgruben. Wenn überhaupt, dann eher an einem Nebenzufahrtgleis zur Drehscheibe. In der Regel waren Untersuchungsgruben nach der Bekohlungsanlage und Schlackengruben, meistens nur in den Strahlengleisen. Allerdings ist es schon öfter vorgekommen, dass z.B. bei einer dreigleisigen Zufahrt zur Drehscheibe zwei Gleise mit Schlackengrube und eins mit Untersuchungsgrube versehen war. Das sieht man z.B. bei den Gleisplänen des Bw Saalfeld ganz gut, bei dem ich damals war. das dritte Zufahrtgleis hatte hier die Untersuchungsgrube. Siehe Link:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%…ved=0CCIQrQMwAA
Grundsätzlich entspricht das auch dem Ablauf bei der Dampflokbehandlung: Erst Restaurieren (schon mit Abschmieren der von außen zugänglichen Lager) und dann die Untersuchung von unten.
Man kann das aber irgendwie schon bauen wie man möchte, denn es gab natürlich alles Mögliche. Wenn Bahnbetriebswerke mit der Zeit erweitert wurden, konnte es gut sein, dass z.B. irgendwo mal ein kleiner Lokschuppen gestanden hat, der dann abgerissen wurde und die Zufahrtgleise zum neuen BW darstellte. Die Gruben hat man dann gelassen, konnte man ja immer gebrauchen und die auch abzureißen hätte nur zusätzliche Kosten verursacht. Ist nur ein Beispiel für eine interessante Möglichkeit. Mit etwas Phantasie und der richtig gestrickten "Vorbildgeschichte" kann man auch begründen, warum eine Untersuchungsgrube vor den Behandlungsanlagen ist...