Hallo,
die Farben von Revell werden bei Dreisol Coatings in Pr. Oldendorf gefertigt und sind (nicht alle) an die RAL Palette gebunden.
Es wird aber kein Farbton Rotbraun RAL8012 für Revell gefertigt. Paletten Email (Lösemittel) und Aqua (Wasser) im Anhang.
Beides geeignet zum Auftrag mit Pinsel oder verdünnt auch mit Airbrush Pistole.
Die Nr. 37 von Revell ist Ziegelrot / RAL3009.
Wie weiter vor beschrieben gibt es den gewünschten RAL Ton von Weinert oder auch Oesling.
Beides sehr gute Farben, auch streich- und sprühbar, je nach Verdünnungsgrad. Beim verdünnen ist es notwendig die Viscosität so einzustellen
das es einen guten Verlauf gibt, aber kein Kanntenabriss und dadurch Läufer. Besser vorab probieren. Ist die Farbe zu dick, entsteht eine Struktur,
man spricht auch von Orangenhaut. Ist sie zu dünn, gibt es nach dem sehr guten Verlauf einen Filmabriss, Läufer. Besser von dick nach dünn in
kleinen Schritten, dünner geht immer, dicker nur noch wenn man noch original Farbe hat.
Es werden aber auch schon sehr gute RAL Farben in 400ml Spraydosen angeboten. Z.B. bei LS-Chemie Wuppertal. In diesyem Fall wäre es RAL8012, Art. Nr. L-SM-8012
Zu Spraydosen gibt es mittlerweile auch verschiedene Sprühköpfe das tatsächlich eine Spritzstrahlgeometrie eingestellt werden kann.
Gut bei größeren Flächen wie ganzen Wagenkästen usw..
Die von Michiel angesprochene Verwendung von Aquacolor Verdünner sollte aber tunlichst nur und ausschließlich für die Aqua Lacke eingesetzt werden. Das ist bei dem Einsatz
von Email (Lösemittelfarben) nicht ratsamt. Die Lösemittelhaltigen Farben schließen in ihrer Oberfläche schneller als der hohe Wasseranteil, beim versprühen tritt dieser Effekt
des oberflächlichen abtrocknen noch wesentlich schneller ein, da große Luftmengen mit im Spiel sind. Das in der Farbe befindliche Wasser benötigt eine wesentlich längere Zeit
um aus der Farbe auszutreten.
Das verlängert den Durchtrocknungsprozess erheblich, was nicht so schlimm wäre, wir Modellbauer haben ja Zeit. Aber es kommt zu Haftungsproblemen da das langsam
austrocknende Wasser, eigentlich diffundiert es ja nur noch, Microskopisch kleine Hohlräume hinterläst. Die trockene Farbe hat die Eigenschaft zu verspröden, was nicht wirklich
schlimm ist, da es im µm Bereich ist. Hat die Farbe aber Keine Bindung / Haftung zur Oberfläche führen schon Temperaturunterschiede zu Abplatzern, und die ganze Pracht bekommt
Risse und blättert ab.
Das ist ein ähnlicher Effekt wie das lackieren auf verschmutzte Flächen. Der ein oder andere erinnert sich sicher an den Märklin EAOS, an dem die Farbe nach einiger Zeit fleißig abrieselte.
Viele Grüße
Peter Hornschu