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1

Sonntag, 1. Februar 2015, 19:57

Epocheneinteilung

Hallo Spur 1er,

mich stört in aktuellen Beiträgen die unkorrekte Epocheneinteilung, besonders die Abgrenzung der Epoche 1 zur Epoche 2.

Die DRG wurde erst im Oktober 1924 gegründet! Erst ab 1925 wurden die Lokomotiven nach und nach umgezeichnet und bald erschienen die ersten Einheitsloks. Die DRG übernahm die Betriebsführung der Reichseisenbahnen.

Bei Märklin geht die Epoche 1 bis 1925, was ich persönlich folgerichtig finde. Die Triebfahrzeuge wurden mit neuen Betriebsnummern versehen und änderten ihr Erscheinungsbild bald auch durch eine neue Farbgebung.

Fast alle anderen Hersteller und viele Forumsmitglieder nennen als Grenze immer wieder das Jahr 1920.

Grundlage sollte doch die NEM Norm 800 sein. Und dort gibt es überlappende Epochengrenzen, die Epoche 1 geht bis 1925, die Epoche 2 fängt aber schon 1920 an.

;guckstduhier; http://www.morop.eu/de/normes/nem800_d.pdf

Ermöglicht das Epochenfahrern nicht auch mehr "Spielraum"?

Ich zum Beispiel als Epoche 1 Sammler gönne mir getrost die GtL 4/4 von Kiss. Das Vorbild wurde 1924 an die Reichseisenbahn Bayern übergeben und sah auch noch überhaupt nicht wie ein DRG Fahrzeug aus.
Viele Grüße Norman

2

Sonntag, 1. Februar 2015, 20:26

Das ist tatsächlich ein bedeutendes Problem, wie vieles, was so als NEM "normiert" ist.

Noch viel krasser ist die Abgrenzung von Epoche IIc. Die reicht vom Hakenkreuz bis zur Zonenbahn.

Die breite Mehrheit der Modellbahner, die sich um Epochen Gedanken machen, ist bei der Epoche 3 betroffen.
Hier fehlt eindeutig eine Epoche 3c. Die sollte von 1960 (erster Versuch der Einführung einer Computernummer bei Wagen) bis zur Epoche IV reichen.

Aber auch viele andere Aussagen der NEM sind zu hinterfragen:

Radsätze, Gleisabstände, Schotter.....

Das ist schon in H0 oft fragwürdig. Durch bloses Umrechnen auf die anderen Maßstäbe wird es nicht besser.

Viele Grüße

Klaus Holl

Beiträge: 403

Wohnort: Komme aus S.-H., lebe in Franken

Beruf: Archivar i.R.

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3

Sonntag, 1. Februar 2015, 20:39

Verschwimmende Epochengrenze

Im Prinzip ist das auch richtig. Es gab aber schon vor der Gründung der "Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft" (in der Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts) die "Deutschen Reichseisenbahnen" aufgrund des Staatsvertrages vom 1. April 1920; mit diesem Vertrag wurden zufolge der Weimarer Reichsverfassung von 1919 die ehemaligen Länderbahnen der Hoheit des Deutschen Reiches unterstellt. Die Gründung der DRG erfolgte mit Gesetz vom 30. August 1924, um die Pfändung der Reichseisenbahnen durch die Reparationsgläubiger zu vermeiden. Die Gesellschaft wurde von Anfang an mit einer Schuldverschreibung in Höhe von 11 Milliarden Goldmark zugunsten der Siegermächte des Ersten Weltkrieges belastet, bei einem Grundkapital von 15 Milliarden Goldmark. Erst 1932 wurde die DRG von dieser Schuld befreit. - Die auch im Rahmen der DRG weitgehend selbständige Gruppenverwaltung Bayern (mit eigenem Zentralamt) wurde erst 1933 aufgelöst; die Umsignierung und Umlackierung der bayerischen Fahrzeuge nach dem Plan der DRG erfolgte, so glaube ich zu wissen, erst 1926. - Es ist demnach nur nicht korrekt, vor Ende 1924 von einer "Deutschen Reichsbahngesellschaft" zu sprechen. In dieser frühen Zeit wurden die Länderbahnen unter dem Dach des Reiches noch weitergeführt.

Gruß

Werner (Aquarius)

4

Sonntag, 1. Februar 2015, 21:02

Hallo, siehe hier 2. Beitrag,

http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,2930940

deshalb ist Normans GtL 4/4 auch richtigerweise in "Grün" mit bay. Beschriftung.

Im Übrigen stört mich schon immer, daß man unter Epoche 2c 1939-1949 subsumiert.

Richtigerweise müßte die Zeit nach WK2 nach meiner Meinung eher 2 d heißen, also 45-49. Danach dann 3a.

Aber ist halt so.

Eine weitere Unterteilung der Epoche 3 in 3 d halte ich für wirklich nicht notwendig!


IM ÜBRIGEN: ES GAB NATÜRLICH KEINE FESTEN EPOCHE GRENZEN. ALLES WAR
FLIESSEND: DIE EPOCHEN SIND "HILFSABGRENZUNGEN"

mit denen wir doch bisher gut zurecht kamen.
Bitte nicht verkomplizieren

mfG, der Einsbahner

5

Sonntag, 1. Februar 2015, 23:48

Hallo Epochedenker,


natürlich war so manches fliessend oder auch gar nicht bekannt - siehe aktuell die Lackierungsdiskussion zur württembergischen Klasse C - aber es gab immer wieder Stichtage/-monate, an denen sich das äussere Erscheinungsbild der Fahrzeuge zumindest bei den Bezeichnungen recht kurzfristig änderte. So wurde die Umzeichnung von Länderbahn-Klassen auf die einheitlichen Baureihennummern recht zügig vorgenommen, da gibts ja genügend Bildbelege. Dabei war die Baureihe-Einteilung noch nicht mal endgültig, z. B. war die BR39 zunächst BR17, BR 55 zunächst BR 33 oder BR95 zunächst BR77 u. a., auch davon gibts Bildbelege. 97 501 wiederum wurde 1922 gebaut und hat von Anfang an ihre Betriebsnummer erhalten, nur das Gattungsschild wurde noch bis 1924 geändert (s. Bild unten
1920 gingen die Mehrzahl der deutschen Länderbahnen an das Deutsche Reich über und schon 1922 gab es einen ersten, vorläufigen Nummernplan (1925 war er schon fertig) und auch eine Anstrichvorschrift die sich weitgehend an den preussischen Anstrichvorschriften orientierte. Aber schon 1923 bestimmte der Lokauschuss den schwarz/roten Anstrich für Dampflok als Einheitsanstrich. Da es aber nachweislich noch grün/rotbraune Einheitsloks gab (BR 02 s. Bild unten), wird angenommen daß vorhandene Farbe aufgebraucht oder der Beschluß als nicht bindend angesehen wurde. Erst 1926 kam die Vorschrift für den schwarz/roten Regelanstrich von Dampfloks
Ganz bestimmt gab es Fahrzeuge mit z. B. sächsischem Anstrich noch 1925 aber ganz sicher nicht mehr mit sächsischer Beschilderung.
Will damit sagen daß es beim Anstrich stets fliessende Übergänge gab aber bei den Eigentums- Anschriften und -Bezeichnungen nur wenige Wochen.

Das gilt natürlich auch für spätere Änderungen, die meisten von uns haben den Übergang von DB/DR auf die Bahn AG miterlebt. Die Anschriften waren im Nu geändert während die Anstriche oft noch Jahre erhalten blieben.
Als Modellbahner ist man Anstrichmäßig deshalb in Epochenübergängen am flexibelsten, da kann in der Ep. II auch eine Lok mit Länderbahnanstrich herumfahren, allerdings mit neuer Reichsbahnbeschilderung - von den Länderbahnschildern sieht man vielleicht noch die Abdrücke ;-)

Gruß

Michael


»Michael Staiger« hat folgende Bilder angehängt:
  • 97 501 1922 Fabrikbild rs.jpg
  • 02 003 rsv.jpg
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

6

Montag, 2. Februar 2015, 11:31

Hallo Michael,



du hast recht, vor allem was manche neu gelieferte Loks betraf. Aber auch hier gab es keine Einheitlichkeit. (EK: "Lokomotiven für die Reichsbahn")

Andererseits gibt es kaum Betreibsaufnahmen von Lokomotiven die nach dem vorläufigen Umzeichnungsplan unterwegs waren (War das eher Werbung?), aber sehr viele Fotos die Loks noch 1926/1927 mit Länderbahnbeschilderung zeigen. Viele datierte Bellingrodt-Aufnahmen belegen das sogar bei Schnellzuglokomotiven. (sh. link unten: "Münster 1023")

Das hat also doch länger gedauert. Und das uns bekannte Aussehen einer DRG Dampflok in schwarz/rot gab es eben erst später, selbst die ersten Einheitsloks sahen ja noch eher preußisch aus.

Davor gab es ja die wildesten Farbvarianten. Die neueste fand ich hier, sogar mit Glanzblech Fragezeichen, wahrscheinlich wegen der runden Fabriknummer.

http://www.eisenbahnstiftung.de/bildergalerie/Länderbahnzeit und da das Foto "Borsig 11.000".

Daher gehe ich ausnahmsweise mit Märklin konform: Epoche 1 bis 1925 :)
Viele Grüße Norman

7

Montag, 2. Februar 2015, 16:17

Hallo

hab mal das von Dir angesprochene Bild direkt verlinkt http://www.eisenbahnstiftung.de/images/b…lerie/17076.jpg

Die Lok hat an der Führerhausseitenwand die zu der Zeit vorgeschriebene Beschilderung als 17 002, darunter den zunächst vorgesehene Reichsbahnadler - wie er bis 1939 an den RHEINGOLD-Wagen dran war - als Eigentümerbezeichnung, rechts das Gattungsschild und links die Heimat-Direktion (s. auch bei 97 501 - Abnahme Mai 1923 - in meinem Beitrag, da aber ohne Adler)
Der Langkessel dürfte in derb Tat mit Glanzblech verkleidet sein, alles übrige lackiert - in welcher Farbe ist auf so einem Bild nicht ermittelbar, den je nach Filmart kommt rot grau oder schwarz heraus. Bei der Zylinderbekleidung halte ich Glanzblech für denkbar.
Diese Lok kann m. E. nicht für eine allgemeine Lackierungsbeurteilung herhalten, da sie wohl aufgrund der Fabriknummer für die zur Schaustellung besonders ausgeführt wurde.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

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