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Mittwoch, 4. März 2015, 08:27

? zum Sound der V100 (West)

Tach Jungs,

es gibt ja keine doofen Fragen, ich bin mir aber nicht sicher, ob das hier nicht eine ist…
Es geht um die richtige Soundumsetzung der V100 (West) ins Modell.
Es ist mir bekannt, dass man im Stand (bei der originalen Lok) zwischen Rangiergang und Schnellgang wählen kann.
Stellen wir uns folgendes vor: Wir stehen mit einem leichten Eilzug am Bahnsteig. Der nächste Halt ist ungefähr 10 km entfernt und die Strecke gibt „volle Pulle“ her. Wir schalten in den Schnellgang und beschleunigen den Zug aus dem Stand bis zur Höchstgeschwindigkeit durch.

Jetzt die Frage:
Gibt es während der Beschleunigung ein Schaltgeräusch, also ein Wandlergeräusch?
Wir ein höherer Gang eingelegt? Verändert sich also das Geräusch während der Beschleunigung oder wird es einfach nur „linear“ schneller/höher?

Ich habe das dicke blaue Buch aus dem EK-Verlag mehrfach gelesen, aber ich kapier‘ das nicht, wie sich der Wandler auf den Sound während der Fahrt auswirkt.
Alle bisherigen Meinungen waren zwar sehr informativ, allerdings nicht konkret.

Kann einer helfen?


Schöne Grüße vom Rhein
Gisi






Edit hat den Text lesbarer gemacht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gisi« (4. März 2015, 11:16)


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2

Mittwoch, 4. März 2015, 08:34

Hallo Gisi,

das Schaltverhalten eines Wandlergetriebes kann man im Prinzip mit einer Wandlerautomatik oder DSG-Getriebes aus dem Auto vergleichen. Beim schalten von einem Wandler zum nächsten wir der nächste gefüllt und der andere geleert und so entsteht so gut wie keine Zugkraftunterbrechung. Es findet unter Umständen nur eine minimale Drezahldrückung statt. Nach meiner Erfahrung ist das vom Sound her meistens nicht bemerkbar.


Tobias
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3

Mittwoch, 4. März 2015, 09:50

Hi Gisi und Tobias,

ich kann zwar nichts zur V 100 West schreiben, aber zu den V100 Ost und zum U-Boot schon. Da alle Wandlergetriebe haben/hatten, ist es im Prinzip das Gleiche. Wenn das Getriebe vom Anfahrwandler in den Marschwandler - so hieß das jedenfalls bei der DR - schaltet, sind kurzzeitig beide Wandlerkreise in Teilfüllung, weil der eine geleert und der andere parallel gefüllt wird. Durch die unterschiedliche Drehmomentenwandlung der beiden Wandler wird die Drehzahl des Dieselmotors hörbar gedrückt, so ungefähr für eine Sekunde, abschwellend und dann wieder aufschwellend. Bei welcher Geschwindigkeit das passiert ist vom Getriebe abhängig. Bei der V100 Ost und der V180 waren Getriebe mit einem Anfahrwandler und zwei Marschwandlern eingebaut, die somit bis zur Vmax zweimal schalteten.

Beim U-Boot war es zwar auch ein Dreiwandlergetriebe, wobei der dritte Wandler aber nur der Zugkrafterhöhung bei ausgeschalteter E-Heizung diente. Der einzige Umschaltpunkt ergab sich so vom Anfahrwandler in den Marschwandler, wenn ich es recht in Erinnerung habe bei ca. 50-55km/h.

Meines Wissens hat dieses Umsschalten noch niemand in seinen Sound eingebaut, wäre aber für mich jedenfalls das Highlight schlechthin.
Beste Grüße Holger Danz

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ospizio

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4

Mittwoch, 4. März 2015, 22:33

V100

Hallo Gisi,

Im Gegensatz zu meinem (abtrünnigen :P :P :P :P :P :P )Ostkollegen Holger,bin ich die V100 der DB über 30 Jahre gefahren.
Es ist richtig,die V100/211/212 haben ein mechanisches Stufengetriebe mit zwei Gängen.Schnellgang 100km/h und Langsamgang 65km/h.Das Stufengetriebe wird mit einem Handhebel unter Zuhilfenahme des Wendeschalthebels(0-Stellungszwang) umgeschaltet.
Das Flüssigkeitsgetriebe ist ein Zweiwandlergetriebe mit Kupplung!!
Fahrstufe 1 = Wandler1 Teilfüllung
Fahrstufe 2= Wandlervollfüllung
Ab Fahrstufe 3 wird die Motordrehzahl erhöht..
Wird nun etwas schnell von 0 auf3 oder eine höhere Stufe geschaltet,so geht der Motor sofort in der Drehzahl hoch,und wenn das Getriebe füllt,sinkt die Drehzahl wieder.
Das ist das typische Anfahrsägen der V100.
Die V100 hat im Gegensatz zur 215/16/18 einen füllungsgeregelten Motor.
Es hat sich eingebürgert,beim Personenzugdienst beim Halt an einem Bahnsteig,die Zusatzbremse anzulegen,das Getriebe mit Fahrstufe 2 zu füllen und beim Abfahrpfiff oder Zp9 die Zusatzbremse zu lösen und danach aufzuschaltet ohne dass der Motor den nervigen Anstieg mit der Drehzahl macht.

Der zweite Wandler schaltet,wie wie Tobias schreibt,ohne Zugkraftverlust.(Wandler zwei füllen und gleichzeitig Wandler 1 entleeren.)
Bei etwa 95km/h oder wenn mit dem Fahrschalterhandrad abwärts geschaltet wird kommt die Kupplung und der Wandler 2 wird geleert.
Die Kupplung ist so mit den Leitschaufeln ausgebildet,dass quasi eine feste Verbindung zwischen Getriebewelle und Mótorwelle besteht.Deshalb kann mit der Kupplung nur ganz wenig beschleunigt werden.Es soll nur zur Beharrung der Gesschwindigkeit herhalten.
Geht die Geschwindigkeit wieder zurück,oder wird wieder weiter aufgeschaltet,füllt sich Wandler 2 wieder und die Kupplung wird entleert.
Hallo Gisi.

Zieh Dir mal diese Video rein,besonders bei Minute 21,50- das typische V1oo geräusch beim Füllen des Getriebes,wenn der Motor hochdreht.

http://fuehrerstandsmitfahrten.eu/gueter…n-ost-rbf-v100/

Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (4. März 2015, 22:57)


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5

Mittwoch, 4. März 2015, 23:02

V 100 - Motorgeräusch

Hallo zusammen,
es gibt da in unseren Spur 1 - Kreisen einen liebenswerten "Sound-Tüftler", der schon manchen Loks "hörbar" gezeigt hat, was Sound-mäßig alles aus ihnen noch rauszuholen ist, um möglichst authentische, und noch vorbildnähere Sounds zu basteln. Lieber Gisi, dann höre Dir doch mal die V 100 / 211/ 212 von Wolfgang B. an, z. B. bei Eurern Herne-Stammtischen, oder beim Modultreffen Borken. Er hat das weitgehend nachgebildet, was Ospizio gerade beschrieben hat. Meine beiden 211 / 212 habe das auch drauf, aber die nehme ich meist nicht zu Treffen mit.
Schöne Spur 1 - Grüße
Ulrich Geiger
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Mittwoch, 4. März 2015, 23:07

Hallo Wolfgang,

ich hätte nicht gedacht, dass die Strömungsgetriebe bei euren V100 so abweichend von unseren sind, denn auch die Getriebe der Ost-Loks sind entweder von Voith oder als leicht abgewandelte (Lizenz?) Bauart vom VEB Strömungsmaschinen Pirna und die von Voith sind doch zumindest bei einem Teil eurer Loks auch drin gewesen. Vielleicht hat ja unsere gezwungenermaßen sparsame Industrie auch ältere Entwicklungen gekauft, daher die Abweichungen in Bauart und Verhalten?

Ein typischer Anfahrvorgang bei unseren Maschinen war akustisch so, dass die Dieselmotordrehzahl Fahrstufenweise erhöht wurde, wobei bei Fst. 1 nur der Anfahrwandler gefüllt wird, ab 2 gibt es Drehzahlerhöhung. Das geht linear bis zur Drehzahl der gewählten Fahrstufe, das sind 6 bei V100 und V180 und 13 beim U-Boot. Wenn dann der Wandlerschaltpunkt erreicht ist, kommt es zur Drehzaldrückung, so wie ich es beschrieben habe. Beim U-Boot einmal, bei denen aus DDR-Produktion zweimal.

Bei unserer V60 waren übrigens die Getriebe auch mit mechanischem Getriebe für Rangier- und Streckengang ausgerüstet, das nur im Stand zu bedienen war. Das hatten übrigens auch die ersten V100. Bei der V60 war dann aber ein Strömungsgetriebe mit Anfahrwandler und zwei Strömunskupplungen eingebaut, also anders als bei den Großdieseln.
Beste Grüße Holger Danz

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