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Sonntag, 14. Juni 2015, 20:53

Baubericht zur Seilzugschranke von mf-pur

N´Abend allerseits,

ich will mal versuchen, den Bau der Seilzugschranke parallel zu den Baufortschritten in Wort und Bild festzuhalten. Ich denke mal, das ist einfacher, als nach einem halben Jahr über den Fotos zu grübeln, was man damit zeigen wollte.


Also, angefangen habe ich vor etwa einem Monat zunächst mit dem Behang. Der hat mir am Anfang ziemlich Respekt abgenötigt, da die Stäbe wirklich hauchdünn sind und sich gefühlt schon beim schief Angucken verbiegen. Es ging aber am Ende ganz einfach. Da ich vier zu bauen hatte, habe ich auch etwas beim Zusammenbau variiert. Zurückblickend denke ich, dass sich das Montieren von maximal fünf Stäben an der oberen und der unteren Schiene am besten bewährt hat. Bei 82 Stäben, die nur an einer Schiene befestigt sind, geht unwahrscheinlich viel Zeit nur dabei drauf, diese zu sortieren. Den letzten Behang habe ich während Herr der Ringe Teil 1 gebaut, aber nicht am Stück. Dafür ist es dann doch etwas zu monoton.

Hier ein Bild vom ersten Behang mit den eigenwilligen Stäben:



Später dann, wie gesagt, immer in fünfer Gruppen gleich zwischen oberer und unterer Schiene:



Und hier ein fertiger Behang:



Die Stangen können später noch gerichtet werden. Ist aber wahrscheinlich entbehrlich, wenn man sich das Vorbild anschaut...

Als nächstes habe ich die Schrankengestell versäubert. Ging mit meinem Drehmel vollkommen unkompliziert:



Jetzt müssen die Bodenplatte aufgelötet und die 0,1er Blechteile gefaltet werden. Aber das hebe ich mir für nächste Woche auf.

Schönen Abend noch, Jan

2

Sonntag, 14. Juni 2015, 23:08

...bitte mehr davon....

...meine Schranke liegt zwar zur Zeit, wie die Leuchten vom gleichen Hersteller auf Eis...aber dennoch ist es super einen Baubericht mit dem dann bald fertigem Ergebnis zu sehen...

Gruß

Michael
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

Beiträge: 2 553

Wohnort: Erfurt

Beruf: jetzt Rentner, programmieren nur noch im Hobby

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3

Montag, 15. Juni 2015, 05:49

Hallo Jan,
dann freuen wir uns mal wieder auf einen tollen Baubericht.
Meine liegt auch noch in der Schublade, weil im Moment die Digitalisierung der Drehscheibe vorgezogen wird.
MfG. Berthold

4

Montag, 15. Juni 2015, 07:11

Hallo Jan,

vielen Dank für Deinen Baubericht.

Und hier für Alle zur Erläuterung mal eine Ausschnittsvergrößerung aus einem Behangstab.
Die große Öse muss normalerweise nicht weiter zugebogen werden.
Das Ganze hält ausreichend durch Federspannung.
Der rote Punkt kennzeichnet die Stelle, an der man mit der Pinzette angreift.

Schöne Grüße
Michael
»mf pur« hat folgende Datei angehängt:
  • Behangstab.pdf (230,64 kB - 784 mal heruntergeladen - zuletzt: 8. Februar 2024, 13:51)

5

Montag, 22. Juni 2015, 12:09

Und weiter geht’s…

Die Montage der Bodenplatte am Schrankengestell geht schnell und unkompliziert. Bodenplatte aus der Ätzplatine trennen, die Grate versäubern, auf das Schrankengestell setzen und die Passlaschen stramm zur Seite biegen.



Dann die Lötstelle reichlich mit Lötwasser einpinseln und das Lötzinn direkt auf die Nahtstelle legen. Dazu habe ich das Lötzinn in ganz kleine Stücke zerschnitten. Für das Löten benutze ich eine Art Sturmfeuerzeug. Geht super.



Am Ende werden noch die Passlaschen bündig mit der Bodenplatte verschliffen. Fertig.



Als nächstes habe ich jeweils die beiden Schachtbleche und die drei Versteifungen für den Einbau vorbereitet. Dazu werden die Teile vorsichtig aus der Platine geschnitten. Da die Bleche sehr dünn sind und schon leichter Druck für eine Verformung ausreicht, lasse ich lieber einen kleinen Grat stehen, den ich dann mit dem Dremel entferne.

Für die Biegung der Bleche empfiehlt es sich, mit der Klinge eines Cuttermessers genau in die Ätznaht zu drücken. Über die Klinge wird dann die lange Seite des Blechteils nach oben gebogen, bis man genau die 90 Grad erreicht.



Vor der Montage der Teile am Schrankengestell müssen noch die entsprechenden Bohrungen auf 0,4 mm erweitert werden. Damit geht es nächste Woche weiter…

Viel Spaß beim Bauen. Jan

6

Sonntag, 12. Juli 2015, 07:16

Gestern hatte ich endlich wieder Zeit ...

... und konnte die Grubenbleche am Schrankengestell anbauen.

Um nicht Gefahr zu laufen, dass die Bohrungen zu groß werden, habe ich die Löcher nur mit einem 0,35 mm Bohrer erweitert und habe dann probiert, ob die Schrauben passen. Da sich die Grubenbleche im Anlagenuntergrund befinden und zumindest am Schrankenbaum zugeschüttet sind, ist es ausreichend, die obere und die untere Bohrung zur Ausrichtung der Bleche zu nutzen.

Im Idealfall sitzen die Schrauben straff in der Bohrung und halten die Bauteile schon zusammen. Es ist aber eine Gratwanderung, da man so gut wie keinen Druck ausüben darf - die Neusilberblechteile haben da nichts entgegenzusetzen. Bevor die Schrauben eingesetzt werden, habe ich den Kopf noch etwas flacher geschliffen, da er minimal zu hoch ist.



Da man zum Löten der Bleche alles umdrehen muss, habe ich mir ein passendes Holzstück gesucht, um von unten dagegen drücken zu können. Dadurch liegen die Bleche plan an und die Schrauben werden gleichzeitig in die Bohrung gedrückt. Dann das ganze mit Lötwasser benetzen, Lötzinn in die Naht zwischen Schrankengestell und Grubenwand legen und Feuer frei ...



So sollte es danach aussehen. Wichtig ist, mit der Flamme sehr zurückhaltend umzugehen, damit die Neusilberbleche nicht durchglühen. Manchmal ist doch weniger mehr. Für das Löten selbst nehme ich Elektroniklot. Das drücke ich vor der Verarbeitung noch ganz flach, wodurch es sich gut positionieren lässt und die Wärme schnell aufnimmt. Hier mal noch ein Foto, wie es nicht aussehen sollte. :whistling: Am besten ist, vorher mal mit ein paar Blechresten zu üben.



Man lernt ja immer etwas dazu, weshalb das zweite Schrankengestell schon viel besser aussieht.

Als nächstes werden die drei Verstärkungsbleche angelötet, wobei die Schraubenköpfe jeweils oben liegen. Am einfachsten geht es, wenn das Verstärkungsblech plan auf einer Holzplatte aufliegt und die Schrankengestell mit den Grubenblechen von oben aufliegen. Damit die Schrauben bis zum Anschlag in die Bohrungen geführt werden können, habe ich Holzplatte noch mit zwei passenden Bohrungen versehen.



Jetzt müssen die Schrauben mit den passenden Muttern und ganz wenig Lot gesichert und danach die Schrauben noch gekürzt werden. Ich hoffe, man kann die Muttern erkennen. An der Stelle noch der Hinweis, dass dem Bausatz nicht für alle Schraubenimitate auch Muttern beiliegen, sondern nur für die im letztlich tatsächlich sichtbaren Bereich. Wer zusätzliche Schrauben benötigt, kann diese über Herrn Holl unter Artikel-Nr.: 335004 bestellen.



Weil es so gut lief, habe ich dann gleich noch das Winkelblech angebaut. Also Teile aus der Ätzplatine schneiden, versäubern und entsprechend biegen. Zur Verstärkung habe ich den Biegepfalz mit etwas Lot verzinnt. Dann noch die Schraubenköpfe flacher feilen und los gehts.



Um das Lot an der richtigen Stelle genau zwischen den Bauteilen zu positionieren, habe ich das Schrankengestell vorab verzinnt. Dann das Winkelblech mit den Schrauben anstecken und dann die Bauteile mit einer Pinzette fixieren.



Dann noch die Muttern auf die Schrauben stecken, fixieren, Schrauben kürzen und fertig. Was man nicht vergessen darf ist, die Bauteile ordentlich zu reinigen, da das Lötwasser sonst das Metall weiter angreift.

Hier noch zwei Fotos von heute morgen.



Schönen Sonntag noch. Jan

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jan Hentschel« (15. August 2015, 08:06) aus folgendem Grund: Hinweis auf nicht ausreichende Anzahl von Schrauben eingefügt.


7

Samstag, 25. Juli 2015, 07:24

Montage und Anbau des Antriebskastens

Guten Morgen allerseits,

letztes Wochenende standen die Montage und die Befestigung des Antriebskastens am Schrankengestell an.

Los geht´s. Als erstes die Bleche aus der Platine schneiden und die Befestigungsgrate vorsichtig entfernen. Anschließend wird der Kasten entsprechend der Anätzungen gebogen. Zur Versteifung habe ich alles noch mit Lot verbunden. Das ging völlig unproblematisch. Wichtig ist, mit ganz wenig Hitze zu arbeiten. Das Lot fließt ganz von allein an die richtigen Stellen.



Ein kleine Herausforderung für mich war die Befestigung der Antriebskästen am Schrankengestell. Im Original ist der Antriebskasten an vier Punkten am Schrankengestell eingehängt. Ausreichend für die Befestigung sind die beiden oberen. Aus optischen Gründen benötigt man noch eine weitere Schraube unten am Winkelblech. Diese ist von der Rückseite später weiterhin sichtbar und sollte nicht fehlen. So sollte es am Ende aussehen...



Die Befestigung selber besteht aus Schraubenimitaten mit Schlüsselweite 0,6 und jeweils zwei Muttern. Als erstes habe ich die Muttern auf der Oberseite des Blechs angelötet. Klingt wenig spektakulär, hat es aber in sich. Die Mutter soll natürlich genau über dem Lock positioniert werden, um im Nachgang die Schraube montieren zu können. Zum Glück kann man auch Lötverbindungen korrigieren. Spätestens beim dritten Anlauf hat es dann geklappt. Die Schrauben müssen dann so montiert werden, dass in den Abstand zwischen Mutter und Schraubenkopf später die Lasche des Antriebskastens eingehangen werden kann. Auf die beiden Schrauben am Winkelblech werden am Ende noch auf der Rückseite jeweils eine Mutter aufgezogen und die Schrauben am Ende noch gekürzt.



Und das soll am Ende dabei rauskommen...



Beste Grüße

Jan

8

Samstag, 25. Juli 2015, 14:08

Bitte weiter so.....

Hallo Jan,

durch Deine ausführlichen Berichte machst Du mir Mut, danke.
Nach dem Erhalt der Schrankenteile durch mf-pur verließ mich der Montagewille mit dem Gedanken: das bekommst Du nicht "gebacken". ;(
Es sind ja schon sehr filigrane Einzelteile und wie wir es von Michael gewohnt sind, sind sie super gefertigt.

Und wie erwähnt, Du machst mir Mut und ich traue mich. ;)

Bitte weiter berichten und bis dann,
Burkhard

9

Montag, 27. Juli 2015, 06:49

Nichts leichter als das!

Hallo Burkhard,

ich hatte letztes Wochenende sturmfrei und da konnte ich mir etwas mehr Zeit für das Hobby nehmen. Zeit ist beim Zusammenbau der Schranke aus meiner Sicht eh das Wichtigste. Immer wenn es schnell gehen soll, passieren Fehler.

Gestern habe ich die Abdeckung für den Antriebskasten sowie das Unterteil für des Aufschlagpfostens gebaut.

Die Abdeckung ist auf den ersten Blick ein ziemlich einfaches Bauteil, bei dem man aber etwas aufpassen muss, damit es passt. Als erstes muss man sich das passende Ätzteil aus der Platine suchen. Da meine Schranken die Standardausführung darstellen, also vom Gleis aus gesehen das Schrankengestell jeweils links steht, brauchte ich die Abdeckung unten rechts aus der Platine.



Um diese später auf dem Antriebskasten befestigen zu können, müssen zwei Drähte mit einem Durchmesser von 0,25 mm in die vorhandenen Löcher eingelötet werden. Dazu werden die Löcher zunächst mit einem passenden Bohrer aufgebohrt. Um die Drähte gerade einlöten zu können, sollte man eine Holzunterlage verwenden und beim Aufbohren in diese noch etwa 2 mm hineinbohren. In diese Löcher kann man dann den Draht stecken, wodurch dieser gerade bleibt, was das anschließende Einlöten wesentlich vereinfacht. Mit Lötwasser benetzen, Lötzinn am Draht positionieren und das Ganze leicht erhitzen.



Den Draht auf der Rückseite vorsichtig abzwicken und dann plan schleifen. Ich nehme dazu immer den Dremel. Als letztes muss das Abdeckblech noch gebogen werden. Der Winkel beträgt über 90°. Ich hoffe, man erkennt es auf den Bildern.



Hier jetzt das fertige Ergebnis:



Es braucht ein wenig Geduld, bis es wirklich so sitzt, da man die Abdeckung an den Antriebskasten anpassen muss. Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, oftmals ist schon ein Zehntelmillimeter entscheidend.

Es geht gleich nahtlos weiter mit dem Fuß des Aufschlagpfostens.

Der Anfang ist ganz einfach und man hat sofort ein Erfolgserlebnis. Beim Raustrennen der Bauteile aus der Platine muss man nur darauf achten, dass man nicht im Eifer des Gefechts die Biegelaschen am Halter des Aufschlagpfostens abtrennt. Diese braucht man noch, um den Halter an der Bodenplatte zu befestigen.



Dann muss der Halter gebogen werden. Ich habe diesen immer wieder mit der Bodenplatte abgeglichen, bis es gepasst hat. Ist völlig unproblematisch.



Die Biegelaschen müssen stramm umgebogen werden, damit die Bauteile spaltfrei verbunden sind. Nach dem Zusammenlöten wird die Unterseite noch plan geschliffen und fertig ist das Unterteil.



Wer also zur Motivation ein schnelles Erfolgserlebnis braucht - hier wäre die Gelegenheit.

Bis die Tage. Jan

10

Montag, 27. Juli 2015, 07:01

Hallo Jan,

danke für den detailierten Bericht und die tollen Fotos! Mich würde am Ende interessieren, wieviel Arbeitsstunden Du für eine Schranke benötigt hast? (notierst Du Dir die Stunden?! :D )

Viele Grüße,

Kalle

11

Montag, 27. Juli 2015, 09:48

Hallo Kalle,

das ist eine schwierige Frage. Wenn man ganz konzentriert an einem solchen Projekt arbeiten würde, dann wäre man vielleicht in zwei Wochen durch. Ich habe aber pro Woche maximal fünf Stunden für unser Hobby Zeit und habe wie wahrscheinlich jeder noch viele andere Baustellen auf dem Basteltisch. Für die Montage des Halters des Aufschlagpfostens (Beitrag 9 einschließlich der Versäuberung der Bodenplatte) braucht man vielleicht zehn Minuten. Das geht wirklich schnell. Andere Teile, wie beispielsweise der Behang, dauern da deutlich länger.

Ich kann ja mal versuchen, bei den nächsten Arbeitsschritten meinen ungefähren Zeitbedarf zu erfassen, so als Orientierung.

Beste Grüße

Jan

12

Montag, 27. Juli 2015, 10:47

Hallo zusammen,

ich denke mal auch, dass für den Zusammenbau 2 Wochen realistisch sind. Wobei man natürlich sagen muss, dass man solch diffizile Arbeiten nicht ganztägig ausführen kann. Das Wichtigste ist, sich Zeit zu nehmen und bei jedem Teil zu überlegen, wie man es sinnvoll bearbeitet und montiert. Nicht alles wird in der Bauanleitung haarklein erklärt. ( Sonst hätte sie 500 Seiten ) Es erschließt sich aber alles während der Montage. Und wenn jemand nicht weiter weiß, kann er mich gerne fragen.

Grüße
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »mf pur« (27. Juli 2015, 16:56)


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Donnerstag, 30. Juli 2015, 06:41

Aufschlagpfosten Teil 2

Weiter geht es mit dem Aufschlagpfosten...

Zunächst wieder die Teile aus der Platine heraustrennen und versäubern. Danach werden die langen Bleche zu U-Profilen gebogen. Hier empfiehlt es sich, das Blech in einen Schraustock zu klemmen, um die Biegung in einem Stück vornehmen zu können. Mit einer Zange kann man immer nur einen kleinen Teil biegen, wodurch sich das Blech verzieht.



Als nächstes habe ich die Fangeisen gebogen. Die Biegung befindet sich von unten her in 10 mm Höhe. Ich habe mir ein Muster gebogen und die anderen danach angepasst. Geht relativ einfach. Man muss nur aufpassen, dass die Teile symmetrisch sind, da man das später sieht.



Bevor die Fangeisen am U-Profil angebracht werden können, müssen noch die Bohrungen nachgearbeitet werden. Ich habe dazu einen abgebrochenen 0,35mm-Bohrer benutzt, um das Loh nicht zu groß werden zu lassen. Was ich auf jeden Fall auch empfehle ist, die Schrauben nach vorn zu verjüngen. Dadurch spart man sich viele Nerven bei der späteren Montage. Und nicht vergessen, die Schraubenköpfe etwas flacher zu schleifen. Die Fangeisen werden außen am U-Profil befestigt; die Schrauben werden dazu von innen nach außen geführt.



Zum Löten habe ich das Lötzinn mit einer Zange platt gedrückt, zwischen Fangeisen und U-Profil gesteckt und mit einer Pinzette fixiert. Wichtig ist, die Fangeisen gerade auszurichten und gleichzeitig noch die Schrauben bis zum Anschlag in die Bohrung zu stecken. Das ist etwas fummelig, geht aber. Auf die Schrauben werden dann noch die Muttern gesteckt, angelötet und die Muttern selbst noch gekürzt.



Und das ist der Stand von heute Morgen, 06:00 Uhr. Den Zeitansatz pro Baugruppe würde ich mit 30 - 45 Minuten beziffern.



Beste Grüße

Jan

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jan Hentschel« (15. August 2015, 06:44)


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Samstag, 15. August 2015, 07:57

Fertigstellung des Aufschlagpfostens

Guten Morgen,

für heute steht die Fertigstellung des Aufschlagpostens auf dem Programm. Das Unter- und das Oberteil haben wir ja schon. Fehlt nur noch die Federeinheit.

Auf dem ersten Foto sieht man die oberen und die unteren Führstücke. Im ersten Schritt habe ich die erforderlichen Bohrungen angebracht. Beide Führstücke werden zunächst mit 0,8 mm durchbohrt und danach das obere noch mit jeweils 2 x 0,4 mm für die spätere Befestigung mit den SW 0,6-Schraubenimitaten.



Nach dem Versäubern der Gußteile habe ich als nächstes die Füllstücke (1,5 mm-Rohr) zwischen den Führstücken passend auf 10 mm abgelängt.



Bevor man die Aufschlagplatte auf den 0,8 mm-Draht auflöten kann, muss man ein Ende des Drahtes zunächst plan schleifen. Die Aufschlagplatte wird aus der Ätzplatine getrennt. Um diese sauber auflöten zu können, habe ich diese auf ein Stück Holz gelegt, einen kleinen Schnipsel Lötzinn neben die eingeätzte Vertiefung gelegt und anschließend den Draht von oben nach Möglichkeit gerade draufgedrückt. Das ganze dann mit der Flamme erhitzt und gehofft, dass es gerade wird. Spätestens im zweiten Anlauf hat es funktioniert, zumal ja auch Korrekturen mit ganz wenig Hitze möglich sind.



Danach habe ich die Teile probehalber schon mal zusammengesteckt.



In dieser Position habe ich die Federeinheit dann auch gleich zusammengelötet. Dabei muss man aufpassen, dass sich nicht durch zu viel Hitze die Aufschlagplatte löst. Anschließend kann der Draht unten so gekürzt werden, dass er noch ein kleines Stück unten heraussteht.



Die Federeinheit wird mit zwei SW 0,6-Schraubenimitaten befestigt. Wie man auf dem nächsten Bild gut sehen kann, schauen die Enden der Schraubenimitate zwar auf der anderen Seite heraus, sind aber zu kurz, um dort noch Mutter aufsetzen zu können. Die Herausforderung besteht nun darin, die Schraubenimitate um die Hälfte zu kürzen und damit die Federeinheit zu befestigen. Auf der anderen Seite wird dann passend abgelängter 0,4 mm-Draht eingeführt und mit einer Mutter versehen.



Hier jetzt das fertige Ergebnis. Ist etwas zeitaufwändig, aber keinesfalls unlösbar. An dieser Stelle habe ich mich übrigens zum Kleben mit 2K-Kleber entschieden, da mir das Risiko zu groß war, beim Löten andere Verbindungen wieder zu lösen.



Im letzten Schritt werden dann das Unter- mit dem Oberteil verbunden. Hierzu nimmt man die M 0,6-Schrauben und Muttern. Um mir das Aufschrauben etwas zu erleichtern, habe ich die Muttern in ein Stück Schrumpfschlauch gesteckt.



Da ich beim anschließenden Kürzen der Schrauben festgestellt habe, dass sich diese Verbindung zu leicht wieder löst, habe ich die Muttern am Gestell angelötet.

Und so sieht der Aufschlagpfosten fertig aus...



Wie lange habe ich dafür gebraucht? Keine Ahnung, vielleicht fünf Stunden für den hier dargestellten Zusammenbau aller vier Aufschlagpfosten.

An der Stelle war mir noch aufgefallen, dass dem Bausatz aus Kostengründen nicht für alle Schraubenimitate auch Muttern beiliegen, sondern letztlich nur für die im sichtbaren Bereich befindlichen. Das hatte ich am Anfang nicht bedacht, weshalb ich mir noch einen Beutel Muttern (100 Stück) für 20 Euro (Artikel.-Nr.: 335014) bei Herrn Holl bestellen werde. Werde den Beitrag 6 noch um diesen Hinweis ergänzen.

Schönes Wochenende. Jan

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jan Hentschel« (3. Oktober 2015, 05:49)


15

Samstag, 15. August 2015, 09:25

Ergänzend möchte ich anfügen, dass wir mit den Mutternimitate deshalb so "sparsam" waren, weil der Lieferant nicht liefern konnte bzw. kann.
Am Preis lag es nun wirklich nicht. Wir fanden es sinnvoller, lediglich die Mindestanzahl SW 0,6 Muttern beizupacken, als den größten Teil
der Schrankenbesteller auf unbestimmte Zeit zu vertrösten.
Sobald unser Schrauben- und Mutternvorrat wieder aufgefüllt ist, können wir auch wieder Kleinmengen liefern.

Noch ein kleiner Tipp zum Auflöten der Aufschlagplatte:
Am einfachsten geht das senkrechte Auflöten, wenn der 0,8 mm Draht in das Bohrfutter einer Ständerbohrmaschine eingespannt wird und die Platte senkrecht darunter liegt.
Der Draht wird minimal verzinnt, in die Vertiefung der Platte kommt etwas Lötwasser. Beides zusammendrücken, mit der Flamme warm machen.


Viele Grüße
Michael Foisner
mf-pur

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »mf pur« (15. August 2015, 20:20)


16

Samstag, 3. Oktober 2015, 06:52

Bearbeitung der Gussteile - Der Baumangriffshebel

Hallo,

nach einer etwas längeren urlaubsbedingten Pause geht es heute wieder mit der Seilzugschranke weiter. Die Vielzahl an Gussteilen ist am Anfang schon etwas, na ja sagen wir mal beeindruckend. Es ist schon erstaunlich, was alles zum Vorschein kommt, wenn man den Beutel mit den Gussteilen komplett ausschüttet. Gehört eben alles zu einem vorbildgetreuen Bausatz. Vom bloßen Anschauen werden es nicht weniger, es nützt alles nichts, man muss einfach anfangen.

Ich habe mir dazu den Baumangriffshebel vorgenommen. Dieser sitzt im Gehäuse und überträgt die Kräfte von der Welle auf den Schrankenbaum. So sieht er aus…



Hier sieht man ihn schon eingespannt im Maschinenschraubstock. Bevor es aber mit dem Bohren losgeht, muss dieser unbedingt gerichtet werden, damit die Bohrungen später auch fluchten können. Auch sollte man den Anguss wirklich erst am Ende entfernen, da man an diesem den Baumangriffshebel fest einspannen kann, was für ein exaktes Bohren zwingend erforderlich ist.

Nach dem Richten kann es ans Bohren gehen. Die Welle hat einen Durchmesser von 1,2 mm. Die Bohrungen dazu habe ich untermaßig ausgeführt und im Anschluss mit einer Reibahle konisch aufgerieben, damit der Baumangriffshebel später stramm auf die Welle geschoben werden kann. Ich habe mich für eine durchgehende Welle entschieden. Den Baumangriffshebel werde ich später mit etwas Kleber an der Welle befestigen.



Die Bohrungen für die Kuppelbolzen habe ich mit 0,7 mm durchgeführt, da ich einen 0,75 mm-Bohrer nicht hatte und habe diese anschließend auf 0,8 mm aufgerieben.



Als letztes wurde der Anguss entfernt. Hier rate ich dringend dazu, eine Trennscheibe oder kleine Säge zu verwenden, da die Gefahr, bei Benutzung eines Seitenschneiders den ganzen Baumangriffshebel zu verziehen, viel zu groß ist.



Geschätzte Zeit für zwei Baumangriffshebel: 2 Stunden

Als nächstes kommen die kleinen Wellenlager an die Reihe…

17

Samstag, 3. Oktober 2015, 07:25

Die kleinen Wellenlager

So sehen sie aus…



Als erstes habe ich die Lager mit 1,1 mm vorgebohrt. Anschließend wurden die Angüsse entfernt und die Gussteile versäubert.



Zwischen den beiden Wellenlagern sitzt der Baumangriffshebel auf der Welle. Die Lagerzapfen müssen vor der Montage noch soweit gekürzt werden, dass zwischen diesen und dem Baumangriffshebel ein kleines Spiel entsteht. Hierzu muss man die Teile immer wieder montieren und probieren, ob es schon ausreichend ist.



Hat man das passende Maß gefunden, können die Wellenlager am Schrankengestell angelötet werden. Um sicherzustellen, dass diese auch fluchten, habe ich zu deren Ausrichtung bei der Montage kleine Stifte mit Kopf verwendet. Die beiden Wellenlager werden am Schrankengestell angebracht. Durch den Kopf wird das anzulötende Lager an das Schrankengestell gedrückt. Auf der Rückseite habe ich den Stift in einen Schraubenkloben gespannt und konnte so den erforderlichen Anpressdruck ausüben. Ich hoffe, Ihr versteht was ich meine. Durch die Bilder sollte es klar werden.



Nachdem das eine Wellenlager angelötet wurde, werden diese Schritte auf der anderen Seite wiederholt. Als letzter Schritt werden die Wellenlager auf 1,2 mm fluchtend aufgerieben, damit die Welle ohne Spannung durchgeführt werden kann.
So sollte es am Ende aussehen.



An dieser Stelle muss ich noch ein ganz dickes Dankeschön an Hagen loswerden, der mir bei der Bearbeitung der Gussteile mit vielen Tipps und Hinweisen hilfreich zu Seite steht und von dem auch die Idee mit den Montagehilfen bei den Wellenlagern stammt. Auf sowas würde ein Polizist von allein nie kommen... 8)

Geschätzte Zeitdauer für vier Wellenlager: 2 Stunden

Beste Grüße

Jan

18

Samstag, 3. Oktober 2015, 09:44

Hallo Jan,

vielen Dank für die Fortsetzung Deiner Anleitung.

Ergänzend vielleicht noch ein Hinweis zum Bohren der Baumangriffshebel.
Nach dem Ausrichten sollte der Hebel unterfüttert werden, denn durch den Druck des Bohrers
weicht er mitunter soweit aus, dass der der Bohrer bricht.

Viele Grüße
Michael

19

Sonntag, 1. November 2015, 15:17

Einbau der Baumwellenlager

Hallo,

leider geht es mit der Schranke nicht so schnell weiter, wie ich es mir wünschen würde. Es nützt nichts, so muss ich mich halt in kleinen Schritten dem Ziel nähern…

Aktuell habe ich die Baumwellenlager verbaut. So sehen die unbearbeiteten Gussteile aus.



Als erstes habe ich die kleinen Bohrungen mit 0,5 mm angebracht. Ging mit dem Maschinenschraubstock ganz unproblematisch. Eingespannt habe ich am Anguss. Danach noch die Lager noch mit 0,9 mm aufgebohrt, um später nicht zu viel aufreiben zu müssen. Erst danach wird der Anguss entfernt. Dabei ist wichtig, nicht die beiden kleinen Rastnasen an der Unterseite der Lager aus Versehen mit zu entfernen. Diese sind für die anschließende spätere genaue Positionierung der Lager auf dem Schrankengestell wichtig.



Für die exakte Positionierung der Lager habe ich wieder die Haltestifte verwendet. Dadurch ist sichergestellt, dass die Lager fluchten. Und dann wird das Ganze mit leichtem Druck von oben angelötet. Und am Ende werden die Lager noch auf 1,0 mm aufgerieben.



Das ist der aktuelle Zwischenstand. Für heute steht noch die Bearbeitung der Baumlager an. Dazu dann nächste Woche mehr.

Beste Grüße

Jan

20

Sonntag, 8. November 2015, 14:43

Das Baumlager

Hallo,

hier wieder ein kleines Update von der Schrankenbaustelle.

Wie angekündigt, mussten als nächstes die Baumlager dran glauben. So sehen sie aus:




Für die Befestigung der Baumschellen habe ich als erstes die jeweils vier 0,6mm-Löcher pro Baumlager gebohrt. Das ging ganz einfach freihändig auf einer Holzunterlage.




Etwas anspruchsvoller war da schon die Öffnung der Schlitze für die Kuppellaschen. Hier stand mir eine dünngeschliffene Feile zur Verfügung, die ich wie eine Säge verwenden konnte. Für die Versäuberung der Schlitze habe ich dann noch einen 0,5 mm Bohrer genommen, mit dem ich Schlitze glatt geschliffen habe.




Dann ging es an die Bohrungen. Je Seite sind zwei Bohrungen, mit 0,7 mm bzw. 0,9 mm, erforderlich. Für die Bohrungen auf der einen Seite konnte ich das Baumlager am Anguss einspannen. Auf der anderen Seite war das leider nicht möglich, weshalb ich das Baumlager ganz vorsichtig im Schraubstock eingespannt habe. Entscheidend dabei ist, dass man ganz scharfe Bohrer verwendet, da die Gussteile so gut wie keinen Druck aushalten. Die Gefahr, dass man bei Verwendung eines stumpfen Bohrers schon durch den Druck des Bohrers das Gussteil verbiegt, ist sehr groß. Ich bin auf Nummer sicher gegangen und habe zwei mal den Bohrer gewechselt. Und so sieht das fertige Ergebnis aus.




Die Bohrungen müssen dann noch auf 1,0 bzw. 0,75mm aufgerieben werden. Und ganz zum Schluss wird dann noch der Anguss vorsichtig entfernt. Auch hier rate ich wegen der Verzugsgefahr von der Benutzung einer Kneifzange ab. Ich habe es mit einer kleinen Trennscheibe gemacht. Fertig.




Ich wünsche noch eine schönen Sonntag. Jan

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