Hallo zusammen,
Radsätze in Finescale und pur Abmessungen sind absolut betriebssicher. Ein Finescale Radsatz läuft auch im 1000 mm Radius. Bereits in den 60ziger Jahren gab es im Modelrailroader einen wunderschönen Aufsatz über
den Zusammenhang zwischen Spurkranz und Gleis. "Why not smaller flanges". Dieser Aufsatz wurde in den 90ern im Eisenbahn - Kurier abgedruckt. Heraus kam, dass es nicht auf die Spurkranzhöhe, sondern auf die Ausrundung von Lauffläche zum Spurkranz und auf das Schienenprofil
-dieses muss relativ eckig sein- ankommt. Deshalb sind auch auf Märklin Metallgleisen soviele Fahrzeuge entleist, Die Schienenprofile sind rund. Märklin hat versucht dem mit noch höheren Spurkränzen beizukommen.
Wahrscheinlich ist das dann auf die Spur 1 so übergegangen.
Weitere Voraussetzung ist ein ständiger Kontakt des Rades zur Schiene
. Hier liegt wohl die Krux warum alle sagen, Finescale oder pur sind nicht betriebsicher. Den ständigen Schienenkontakt erreicht man nur, mit entsprechenden Fahrwerken.
Hier kann man KM-1 gar nicht hoch genug loben, da diese inzwischen alle Fahrwerke mit passiver Federung ausüsten. So ist ständiger Schienenkontakt gesichert.
Bei starren Fahrwerken muss also das Gleis dem Radsatz angepasst werden. Überhöhungen müssen ganz sanft eingeleitet werden, ebenso der Übergang zur Steigung oder zum Gefälle. Auf ebener Strecke wird es keine Probleme geben.
Den Einsatz in der Praxis kann man bestens beim Fremo sehen. Wenn es überhaupt Entgleisungen gibt, kann man diese an einer Hand abzählen. Und hier wird auch nicht nur im Schneckentempo gefahren.
Das Radsätze in Herzstücke fallen liegt nicht am Radsatz, sondern am Herzstück. Würden diese so Konstruiert, dass die Lauffläche des Rades ständigen Kontakt zur Schiene hätte, würde kein Radsatz, ob NEM oder pur, dort Probleme machen.
Für mich haben niedrige Spurkränze nur Vorteile. Mir fällt aber auch kein einziger Nachteil ein, bis auf den Preis. Dass der weit höher ist als ein NEM - Radsatz verstehe ich nicht. Denn die Produktionskosten dürften nicht höher sein. Nur der Verwaltungsaufwand, der kommt beim
anderen Radsatz hinzu.
Vielleicht könnten hier die Hersteller nochmal in sich gehen. Bei gleichen Preisen stände einer größeren Verbreitung der feineren Radsätze vielleicht auch nichts mehr entgegen.
Grüße
Wilfried