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Mittwoch, 19. Oktober 2016, 00:55

Märklin BR 24 gealtert

Liebe Forumsmitglieder,
es war zugegebenermaßen ein Spontankauf, meine zweite BR 24, jetzt werkseitig gealtert, von Märklin. Der sehr attraktive Preis tat ein Übriges dazu.

Nun möchte ich nicht über die BR 24 von Märklin an sich schreiben, darüber wurden hier im Forum schon vor langer Zeit zahlreiche Abhandlungen veröffentlicht. Mir geht es um die Optik der Lok. Klar, Märklin hat für sich die Möglichkeit entdeckt, mittels Spritzpistole vorhandene Altlagerbestände doch noch unters Spur-1-Volk zu bringen. Aber, ehrlich gesagt, ich sehe das nicht als verwerflich an. Ich habe etliche Modelle, die sehen aus wie soeben aus dem Tor der Herstellerwerks herausgekommen, superchic. Auch das ist schön, sonst hätte ich sie ja nicht. Aber ich habe noch den intensiven Dampflokeinsatz Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts (wie das klingt, es ist so lange her) rund um den Harz, meinem Studienort, erlebt. Da sah nur sehr selten eine Lok so schick aus. Das ging bis zu von der schwefeligen Säure gefressenen Löchern hinter dem Kamin in der Kesselverkleidung. Das war natürlich der Schwanengesang auf die Dampflokzeit, aber auch von der Zeit zuvor sind mir ein paar Erinnerungen geblieben, zum Beispiel an die Vorbeifahrt einer 03.10 Lz am Sportplatz während des Sportunterrichts in vermutlich 1965, ein elegantes, aber reichlich schwarzes Fahrzeug. (Vielleicht deutete sich mit der Einprägung dieser Wahrnehmung während des Unterrichts schon an, wo meine zukünftigen Prioritäten liegen werden.) An eine schwarze 64 in Eslarn und eine nahezu schwarze 01 in Weiden erinnere ich mich auch. Das war das Bild der Bahn! Wenn die Atmosphäre von damals wieder aufleben soll, dann sollten die Modelle so aussehen.

Man kann die Modelle natürlich nachträglich patinieren lassen. Ich hatte bisher drei von dazu Berufenen patinierte Lokkmodelle, BR 86, BR 94, eine E 44 und ein paar Wagen, die viel mehr Atmosphäre vermitteln als die fabrikneu aussehenden. Es werden sicherlich mehr werden, aber das ist natürlich potentiell eine ordentliche Investition. Daher angeregt durch die 24: Sollten die Hersteller nicht öfter zumindest einen Teil der Auflage, möglichst mit anderer Nummer, sofort gealtert auflegen. Das muss nicht gleich so künstlerisch perfekt sein, wie wir das von einigen mit begnadeten Augen und Händen kennen. Aber so, wie Märklin das mit der 24 gemacht hat, finde ich das schon ordentlich. Das ist nicht mehr so wie bei früheren Versuchen, die ich eher unter "nett, aber lasst es lieber" einordnen würde, sondern das sieht schon recht betriebsmäßig aus. Raum für die Künstler ist für den, der es noch authentischer haben möchte (was genau ist das?), dennoch immer noch reichlich vorhanden. Bitte jetzt aber nicht zetern "wie soll es denn genau sein, jeder sieht das doch anders", denn "genau" gibt es im Gegensatz zum Neulack nun mal nicht. Anders als beim Neulack, den man notfalls mit Farbtafeln überprüfen kann, ist hier eine gewisse Toleranz nötig, und eine offene Orientierung des Ausführenden wie des Käufers an einigen unterschiedlichen Originalen hat hier noch nie geschadet. Aber solche Modelle sehen in einem gut gestalteten Diorama schon aus der Schachtel heraus nicht gleich wie ein fremdes Objekt aus. Ich jedenfalls möchte Märklin zu diesem Modell gratulieren und hoffe, dass meine bestellte E 18 mit dezenten Betriebsspuren, die Originale waren meist gut gepflegt - aber nie steril, kommt. Wie seht Ihr das?

Ernst(BR 61)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BR 61« (19. Oktober 2016, 01:01)


2

Mittwoch, 19. Oktober 2016, 09:40

Zitat

Sollten die Hersteller nicht öfter zumindest einen Teil der Auflage, möglichst mit anderer Nummer, sofort gealtert auflegen.
Ja

Zitat

Aber so, wie Märklin das mit der 24 gemacht hat, finde ich das schon ordentlich.
Volle Zustimmung

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