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JoachimW

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1

18.10.2017, 15:19

Selbstbau einer sächs. EW Va-65-1:7 Gz (H)

Hallo,

in Warendorf wurde ich angesprochen, ob ich nicht mal den Bau einer Schmalspurweiche speziell für die KM 1-Finescale-Maße bzw. nach FREMO-Norm beschreiben könnte.

Derzeit lassen sich auf dem Markt nur Weichen finden, die an die alten Hübner-Maße angelehnt sind. Der Vorteil bei diesen Weichen ist natürlich, dass alle Fahrzeuge anstandslos darüber fahren, was bei einer reinen Finescale-Weiche nicht der Fall ist!

Wer also alte Fahrzeuge von Hübner, Besig oder Dingler sein eigen nennt, ist mit diesen Weichen sehr gut bedient!
Wer jedoch neu beginnt oder eine Betriebsstelle für den Einsatz beim FREMO plant, könnte die Möglichkeit nutzen und von Beginn an zukunftsorientiert bauen, da von KM 1 (bisher) alle Schmalspurfahrzeuge auch in KM 1-Finescale-Ausführung angeboten wurden (und hoffentlich zukünftig werden).

Leider ist bis auf die württembergischen Weiche von Wenz auch keine (käufliche) Weiche in irgend einer Art und Weise auch nur im entferntesten am Vorbild angelehnt, was bedeutet, dass man - wenn man etwas Wert auf vorbildtreue legt - nicht um den Selbstbau herum kommt.
Gerade bei der Schmalspur sind die Radien mit 60 m und die Neigung von 1:7 recht human, so dass Hersteller solche Weichen problemlos umsetzen könnten!
Eine solche Weiche wäre im Modell rund 46 cm lang, hätte einen Abzweigwinkel von 8,13 Grad und einen Radius von 1875 mm. Warum es keiner macht, ist mir ein Rätsel! (*)

Die Gleise und Weichen der Schmalspurstrecken wurden häufig mit leichteren (niedrigeren) und damit auch günstigeren Schienen ausgestattet. Meist wurde altes Regelspurmaterial verbaut.
Bei der Deutschen Reichsbahn (Ost) war nach dem Krieg bekanntermaßen die finanzielle Lage etwas angespannt, so dass z.B. auf der Weißeritztalbahn erst 1964 der Oberbau K mit dem Schienenprofil S33 zum Einsatz kam und erst 1984 wurde erstmalig S49 verbaut. Zum Teil auf Betonschwellen.
1984(!) Das sollte man erst einmal sacken lassen!

Das bedeutet für den Nachbau, dass man mit einer alten (niedrigen) Schienen- und einer gängigen Weichenform problemlos die Epochen I bis III glaubhaft abbilden kann. (Zumindest nach sächsischem Vorbild)


Gruß
Joachim

* Zum Vergleich:
Feld Großbahn bietet eine Weiche mit einem Radius von 1500 mm und eine mit einem Radius von 2200 mm an. Der Abzweigwinkel beträgt bei beiden rund 7,5 Grad. Beide Weichentypen sind also länger als das Vorbild selbst!
Selbst die KM 1-Weichen sind mit einer Länge von 42 cm nicht viel kürzer als eine vorbildgerechte Weiche und das trotz des enorm kleinen Radius von 815 mm.

Questo post è stato modificato 3 volta(e), ultima modifica di "JoachimW" (18.10.2017, 21:19)


JoachimW

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2

18.10.2017, 15:30

Selbst heute findet man noch Überbleibsel eigentlich längst vergangener Tage in (noch genutzten) Neben- und Abstellgleisen wie hier in Freital-Potschappel.




Gruß
Joachim

Questo post è stato modificato 1 volta(e), ultima modifica di "JoachimW" (18.10.2017, 16:41)


JoachimW

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3

18.10.2017, 16:44

Für den Selbstbau soll als Vorbild die sächs. EW Va-65-1:7 Gz (H) nach Musterblatt 955a herhalten.




Gruß
Joachim

JoachimW

Non registrato

4

19.10.2017, 12:04

Bevor es mit dem Weichenbau losgehen kann, müssen zunächst die Schwellen zurecht gesägt werden. Nach der näheren Betrachtung verschiedener im Modellbau gängigen Holzleisten habe ich mich für Eichenholzleisten mit den Maßen 7 mm x 4 mm entschieden, da das Holz sehr stabil ist und eine markante Maserung aufweist, welche alten Originalschwellen recht nah kommt.

Die 7 mm entsprechen dabei ziemlich genau den Anfang des 20. Jahrhunderts in Sachsen verwendeten Schmalspurschwellen von 220-230 mm Breite, so dass zunächst einmal für das Zuschneiden der Holzleisten keine Vor- oder Nacharbeiten vonnöten sind. Einfacher geht es kaum.
Die Schwellen wurden entsprechend dem Musterblatt 955a mit Hilfe einer Dekupiersäge abgelängt.




Gruß
Joachim

JoachimW

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5

22.10.2017, 07:31

Da die älteren Schienenprofile (sächs. Ia, Ib, IIb, IIIb und IV/Va) leichter und dementsprechend zierlicher sind, habe ich mich mal bei den kleineren Spurweiten umgeschaut und bin beim Hegob Spur 0-Profil hängengeblieben (Code 130). Das Profil ist verfügbar und gefiel mir optisch am besten.

Basierend auf diesen Profilmaßen habe ich die Unterlagsplatten und Weichenteile konstruiert und ätzen lassen.




Gruß
Joachim

JoachimW

Non registrato

6

26.10.2017, 07:07

Um einige Arbeiten bequemer am Küchentisch zu erledigen und etwas unabhängiger bei der parallel laufenden Planung zu sein, habe ich zunächst ein paar Bretter für die Weichen lasern lassen. Die Bretter werden später - an den entsprechenden Positionen - auf die Module geklebt bzw. geschraubt.
Die Löcher für die Verkabelung und den Stelldraht wurden dabei gleich mit eingearbeitet.




Nach dem Grundieren und anschleifen wurden die zuvor zurechtgesägten Schwellen mit Hilfe einer gefrästen Schablone auf die Bretter geklebt.




Danach wurden die Schwellen mit einer Stahlbürste gebürstet, um die Maserung und Struktur stärker zu betonen.




Schlussendlich wurden einige Schwellen – mal mehr, mal weniger – mit einem handlichen Ziehmesser nochmals gebrochen, um das Alter der Schwellen zu betonen.




Am Ende sind die Schwellen jetzt soweit vorbereitet, dass sie lackiert und gealtert werden können.





Gruß
Joachim

JoachimW

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7

30.10.2017, 06:46

Jetzt wird es ernst!

Beim Bau der Weichen habe ich - zum warm werden - zunächst mit den, in meinen Augen, einfachsten Teilen angefangen: den Schutz und Gleitplatten im Zungenbereich.
Dazu habe ich als erstes die Gleitplatten mit einem Roco-Rubber beidseitig versäubert und leicht angeschliffen, so dass das Lötzinn später besser anhaften kann.




Danach wurden die Gleitplatten einseitig mit Lötfett bestrichen. (Mit Lötfett lässt es sich für mich einfach leichter löten.)




Mit einem Lötkolben (80 Watt) und normalem Elektroniklot (1,0 mm) habe ich die Gleitplatten dann nacheinander vorab verzinnt.




Als nächstes wurden die Schutzplatten für die zu bauende Weiche (hier eine Linksweiche) aus dem Rahmen getrennt und die Vertiefungen, in denen später die Gleitplatten und das Schienenprofil zu liegen kommen, mit einer kleinen Feile versäubert und aufgeraut.




Dann habe ich zwei Schienenstücke genommen und, an der späteren Position der Schutzplatte, den Schienenfuß von unten wieder mit dem Roco-Rubber versäubert und angeschliffen.




Die angeschliffenen Stellen der beiden Backenschienen wurden danach mit Lötfett eingeschmiert...




...und als nächstes wieder mit dem Lötkolben und Lötzinn vorab verzinnt.




Die Vertiefungen der Schutzplatten, in denen später der Schienenfuß der Backenschienen zu liegen kommt, wurden ebenfalls wieder mit Lötfett versehen. (Zum Auftragen des Lötfetts benutze ich einen simplen Zahnstocher.)




Danach wird es heiß!

Auf einer Keramikplatte werden die vorab verzinnten Backenschienen sauber in die Vertiefungen der Schutzplatten eingelegt, fixiert und dann mit der Flamme jeweils miteinander verlötet.




Als nächstes geht es mit den Gleitplatten weiter. Diese müssen - aufgrund der geringen Stärke des Ätzblechs (0,6 mm) - aufgedoppelt werden. Nacheinander werden hierfür die unteren kürzeren Gleitplatten - nachdem die entsprechende Vertiefung in der Schutzplatte auch wieder mit Lötfett versehen wurde - in die Vertiefung eingelegt, fixiert und mit der Flamme verlötet.




Die längeren Gleitplatten, die über den Schienenfuß greifen, werden im Prinzip genauso wie die kurzen Platten auf diese deckend aufgelötet.




Nachdem alle Gleitplatten aufgelötet sind, sieht das ganze, vor dem Sandstrahlen, dann so aus:




Die Anzahl der Teile für diesen "Bauabschnitt" hält sich in Grenzen und durch die Vertiefungen kann man kaum etwas falsch machen, so dass selbst "Doppellinkshänder" wie ich die Weiche am Küchentisch zusammenbauen können.


Gruß
Joachim

JoachimW

Non registrato

8

03.11.2017, 07:39

Nachdem der Bau der Schutzplatten im Zungenbereich erfolgreich abgeschlossen wurde, wird die Leistungskurve etwas angehoben: Die Radlenker stehen an.

Vorbereitend habe ich dafür an den Backenschienen den Schienenfuß auf der Profilinnenseite mit Hilfe meiner kleinen Proxxon-Fräse entfernt.




Dito an den Schienenprofilen der Radlenker. Die komischen Rillen entstehen durch die laienhafte Handhabung der einfachen Hobbyfräse am Küchentisch. Das ist aber nicht so schlimm! Später sieht man davon sowieso nichts mehr.




Danach habe ich mit einem Schienenreinigungsgummi (Roco-Rubber) die Ätzteile der Abstandhalter/Futterstücke im Rahmen beidseitig versäubert und leicht angeraut.




Als nächstes wurden die Ätzteile einseitig mit Lötfett eingeschmiert. Das Lötfett lässt das zugeführte Lötzinn wirklich gut fließen, auch wenn es bei dem einen oder anderen nicht so gut angesehen ist, ich komme damit sehr gut zurecht!




Darauf folgend wurden die entsprechenden Teile mit einem 60 Watt Lötkolben (aus dem Baumarkt) einseitig (vor-)verzinnt.




Nachdem die vorverzinnten Ätzteile von mir mit einem Bastelmesser (auch aus dem Baumarkt) aus dem Rahmen getrennt wurden, habe ich auf der Oberseite eines Teils Lötfett aufgetragen...




...und das zweite Blech mit der verzinnten Seite passgenau auf das erste mit der mit Lötfett vorbereiteten Seite gelegt und mit einem Brenner (Proxxon) verlötet.
Ein drittes Blech ist nötig, um die der Norm entsprechende Höhe zu bekommen. Dieses wird auf die gleiche Art und Weise mit den beiden anderen verlötet.




Der gesamte "Stapel" muss dann noch auf das zugehörige Unterteil gelötet werden.
Auch hier habe ich das Ätzteil zunächst mit einem Schienenreinigungsgummi versäubert, leicht angerauht und Lötfett aufgetragen, bevor ich darauf die restlichen Teile (mit der Flamme) zusammengelötet habe.




Noch sieht das ganze komisch aus, aber dies ist - für mich - die einfachste Art und Weise die Abstandhalter herzustellen.




Als nächstes habe ich die Unterseite der Backenschiene im Bereich des Radlenkers mit einer Feile versäubert und aufgeraut. Danach habe ich wieder ordentlich Lötfett auf den Fuß aufgetragen und mit meinem Lötkolben vorverzinnt.




An der späteren Position der Backenschiene wurde, wie sollte es anders sein, wieder Lötfett aufgetragen und die Backenschiene mit der Flamme aufgelötet.
Langsam kann man auch erkennen was es werden soll.




Beim späteren Radlenker habe ich an der Postionen der Knickstellen den Schienenfuß mit einer Roco-Säge eingesägt, so dass die Knicke etwas sicherer ausgeführt werden können.




Mit Hilfe einer passenden Fühlerlehre wurde dann schlussendlich der Radlenker aufgelötet. Zuvor wurde der Radlenker natürlich mit einer Feile von unten versäubert und angerauht und, nachdem wieder ordentlich Lötfett aufgetragen wurde, vorverzinnt.




Das bisherige Ergebnis hat schon gewisse Ähnlichkeit mit dem Vorbild. Es fehlen jetzt nur noch die Verschraubungen der Futterstücke/Abstandshalter und das schließen der Sägeschnitte.
Die technische Funktion ist aber jetzt schon gegeben.


Gruß
Joachim

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Lavoro: Dipl.-Ing. Maschinenbau

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9

03.11.2017, 10:18

Hallo Joachim,

ich bin bisher nur stiller Leser deiner Beiträge gewesen. Jetzt muss ich dir aber mal ein großes Lob aussprechen. Was du hier und bei deinem Sächsischen GGwpostest, zählt für mich mit zu dem Besten, was ich hier seit langem gelesen habe.
Da wird nicht nur gebastelt und gefummelt (so mach ich das immer :D ) sondern Qualität erzeugt und zum Schluss das Ganze auch noch super dokumentiert. Mach bitte weiter so.
Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, dann dass du mal etwas zu den entstehenden Kosten und deinen "Dienstleistern" sagen würdest.

Gruß Martin (K.P.E.V.)

JoachimW

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10

03.11.2017, 13:40

Hallo Martin,

Alles was ich baue, baue ich am Küchentisch mit zwei linken Händen und einfachsten Werkzeugen ohne Hilfsmittel.
Was ich kann, kann also jeder!

Kosten der Weiche:

Eichenholzschwellen ca. 2 m, weniger als 1,- Euro
Ätzblech Weiche, 25,- Euro
Ätzblech Gleis, 6,- Euro
Schienenprofil, ca. 6,- Euro
Stellstange, weniger als 1,- Euro
Nägel, weniger als 1,- Euro
Schwellennägel, 5,- Euro
Schrauben zur Verschraubung der Futterstücke habe ich hinten angestellt
Schienenstüzten ???

Das wären am Ende in etwa 50,- Euro mit allen Teilen Netto.
Hinzu kommen aber noch die einmaligen Filmkosten für die Ätzteile und Schablonen.


Dienstleister/Lieferanten:

Frank Horschig (www.massiv-holz-werkstatt.de). Er hobelt die Leisten nach Vorgaben auf 1/10 mm.
Hegob liefert das Schienenprofil
Die Ätzteile wurden für mich von Ätztechnik Herz gefertigt.
Wenz Modellbau liefert die Schwellennägel
Architekturbedarf.de liefert die Stellstange nach meinen Vorgaben
Wenn, dann würden die Schrauben von Nolte bzw. einem Händler (ASOA, GHW, Knupfer etc.) kommen.
Mit den Schienenstützen habe ich noch nicht angefangen. Gegebenfalls baue ich sie selbst, wenn ich mit der 3D-Technik nicht zurechtkomme.

Die Nägel schneide ich selbst aus Heftklammern (24/6).


Gruß
Joachim

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Località: Bernried

Lavoro: Schaumstoffexperte für die Automobilindustrie.

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11

03.11.2017, 15:11

Sä. Schmalspurweiche

Frank Horschig schneidet die Schwellen auch auf Länge, spart einen Haufen Fummelei und Arbeit!

12

04.11.2017, 14:50

Hallo Joachim,

das Ist eine ausgesprochene saubere Arbeit und gefällt mir, wie auch Deine
sächsischen Wagen, sehr, sehr gut!

Ich werde alles weiter verfolgen und wünsche Dir auch viel Erfolg und Spaß
dabei!

Sieghard

JoachimW

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13

09.11.2017, 08:44

Für den Bau der Herzstücke habe ich zunächst die Herzstückspitzen selbst vorbereitet, indem ich die Schienenprofile mit einem Schleifgerät und einer Feile im entsprechenden Winkel zurecht geschliffen und -gefeilt habe.




Damit die beiden Spitzen sauber aneinander passen, muss noch der Schienenfuß der Hauptspitze entsprechend entfernt werden. Außerdem muss der Schienenfuß an den Außenseiten der beiden Spitzen entfernt werden, damit die Abstandhalter / Futterstücke bündig anliegen. Auch das geht mit einer Schleifmaschine und einer Feile recht einfach.




Danach habe ich an den Flügelschienen den Schienenfuß auf der Profilinnenseite - ebenfalls mit Hilfe einer Schleifmaschine und einer Feile - entfernt.




Als nächstes habe ich mit einem Schienenreinigungsgummi (Roco-Rubber) die Ätzteile der Abstandhalter / Futterstücke des Herzstückes im Rahmen beidseitig versäubert und leicht angeraut.




Danach wurden die Ätzteile einseitig mit Lötfett eingeschmiert...




...und die entsprechenden Teile mit einem 60 Watt Lötkolben einseitig verzinnt.
Die Vorgehensweise ähnelt vom Prinzip her dem Zusammenbau der Radlenker.




Nachdem die vorverzinnten Ätzteile von mir mit einem Bastelmesser aus dem Rahmen getrennt waren, habe ich auf der Oberseite eines Teils wieder Lötfett aufgetragen…




…und das zweite Blech mit der verzinnten Seite passgenau auf das erste mit der mit Lötfett vorbereiteten Seite gelegt und mit einem Brenner (Proxxon) verlötet.
Ein drittes Blech ist nötig, um die der Norm entsprechende Höhe zu bekommen. Dieses wird auf die gleiche Art und Weise mit den beiden anderen verlötet.

Bei den Flügelschienen habe ich an der Postionen der Knickstellen den Schienenfuß mit einer Roco-Säge eingesägt, so dass die Knicke etwas sicherer ausgeführt werden können.




Die Knicke selbst habe ich dann mit Hilfe einer kleinen Zange frei Hand ausgeführt.




Als nächstes habe ich die Unterseite der Flügelschienen mit einer Feile und dem Roco-Rubber versäubert und aufgeraut.




Danach habe ich wieder ordentlich Lötfett auf den Fuß aufgetragen und die Flügelschinenen mit meinem Lötkolben verzinnt.




Die vorbereiteten Teilen müssen jetzt noch auf die Schutzplatte gelötet werden. Dazu wurde das Ätzteil zunächst auch wieder mit einem Schienenreinigungsgummi versäubert und einer Feile leicht angeraut.




Danach wurde wieder Lötfett aufgetragen, bevor darauf die erste Flügelschiene (mit der Flamme) gelötet wurde. Die Flügelschiene wird dabei am Knick des Ätzteils ausgerichtet.




Als nächstes wurde der "Stapel" der Abstandhalter / Futterstücke mit der Flamme eingelötet. Auch hier wurden die einzelnen Teile wieder Knick an Knick ausgerichtet.




Danach wurde wieder ordentlich Lötfett aufgetragen...




...und die zweite Flügelschiene aufgelöten. Die Anätzungen geben dabei die genaue Lage vor, so dass man fast(!) nichts falsch machen kann.




Mit Hilfe den passenden Fühlerlehren wurde dann die Hauptspitze (gerader Strang) aufgelötet. Zuvor wurde der Hauptspitze natürlich mit einer Feile von unten versäubert und angeraut und, nachdem wieder ordentlich Lötfett aufgetragen wurde, verzinnt.




Am Ende wir die Beispitze auf die gleiche Art und Weise eingelötet.




Wurde alles richtig gemacht, müssen die Flügelschienen und Herzstückspitzen eine Flucht ergeben und die Rillenweiten auf beiden Seiten identisch sein. Die Rillenweite am Knick der Flügelschienen sollte minimal größer sein als die eigentliche Rillenweite.

Lauf FREMO:32-Norm für die Schmalspur muss die Rillenweite 1,3 mm bis 1,5 mm betragen.


Gruß
Joachim

JoachimW

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14

01.01.2018, 11:54

Endlich finde ich mal wieder ein wenig Zeit!

Nachdem fast alle Teile vorbereitet sind, steht noch das lackieren der Schwellen aus.
Als Grundfarbe benutze ich dafür Steingrau (Revell Email-Color Steingrau No. 75). Die Farbe habe ich mit der Airbrush flächig aufgetragen und erst einmal trocknen lassen.




Der nächste Arbeitsgang ist das Auftragen weißer Farbe (Revell Email-Farbe Weiß No. 5). Dazu habe ich einfach ein Stück von einem alten T-Shirt in die Farbe getaucht, die Farbe etwas abgetupft und dann damit über die Schwellen gewischt.




Als letzter Farbauftrag kommt Van Dyck Braun in Form von Ölfarbe auf die Schwellen, um zum einen die Maserung hervorzuheben und zum anderen die eigentliche Schwellenfarbe stellenweise vorzubringen.
Dazu vermische ich das Van Dyck Braun in einem Gefäß mit Waschbenzin und trage dieses Gemisch mit einem Pinsel mal mehr, mal weniger deckend auf. Das Waschbenzin verflüchtigt sich dabei nach kurzer Zeit.





Gruß
Joachim


JoachimW

Non registrato

15

01.01.2018, 13:39

Nun geht es an den Zusammenbau.

Zuvor wurden die für die Weiche noch fehlenden Unterlagsplatten mit Hilfe einer Schablone auf die Schwellen geklebt. Als Kleber habe ich UHU Sekundenkleber flüssig benutzt.




Die Unterlagsplatten und vorbereiteten Weichenteile wurden vorab mit Humbrol Enamal Track Colour Matt (No. 173) lackiert.




Da Eichenholz recht hart ist, vereinfacht Vorbohren das spätere Aufnageln der Gleise. hierfür verwende ich Bohrer mit einem Durchmesser von 0,6 mm. Damit lassen sich die Nägel gut eindrücken, geben aber gleichzeitig noch genügend Halt und Stabilität.




Auf der Unterseite jedes einzelnen Schienenprofils wird jeweils ein Kabel mit einem Querschnitt von 1,0 qmm angelötet, so dass die Stromzuführung später so gut wie unsichtbar ist.




Beim Herzstück wird nur ein Kabel am Ende der Schutzplatte über alle vier Schienenprofile (Flügelschienen und Herzstückspitzen) gelötet. Es würde zwar reichen an einer Schiene ein Kabel anzulöten, da alle Schienen über die Schutzplatte und den Abstandhaltereinsatz elektrisch vebunden sind, aber: sicher ist sicher!
Danach wird das Herzstück auf den Schwellen positioniert und festgenagelt. Als Nägel kommen zugeschnittenen Heftklammern (24/6) zum Einsatz.




Als nächstes wird die gerade Backenschiene mit dem Radlenker aufgenagelt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Spurweite von 23,4 mm überall eingehalten wird.




Darauf folgt die zweite Backenschiene auf gleiche Art und Weise.




Weiter geht es dann im Zungenbereich mit der ersten Backenschiene...




...gefolgt von der zweiten.




Danach werden noch die Schwellenschrauben von Wenz Modellbau am Herzstück...




...und vor den Gleitplatten gesetzt.




Zum Schluss wird noch die Farbe mit einem Roco-Rubber vom Schienenkopf entfernt, so dass die Elektrik getestet werden kann und Roll- bzw. Fahrversuche durchgeführt werden können.




Die Zungen werden erst nach dem Schottern bzw. Einfärben und Anschottern des Stellbereichs eingebaut, damit beim Verkleben des Schotters die Zungen und Stellmechanik nicht mit verklebt werden.
Genauso erfolgt die endgültige Farbgebung bzw. das Ausbessern erst nach dem Einschottern.
Die Schienenstützen folgen ebenfalls erst später. Für die Funktion der Weiche sind sie im Modell nicht relevant.


Gruß
Joachim

JoachimW

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16

31.01.2018, 12:14

Es steht noch der Bau der Zungen an.

Zuerst werden dazu die Ätzteile der Zungenfüße mit einem Schienenreinigungsgummi (Roco-Rubber) im Rahmen beidseitig versäubert und damit leicht angeraut.




Danach wurden die Ätzteile einseitig mit Lötfett eingeschmiert…




…und die Teile wieder mit meinem 60 Watt Lötkolben einseitig verzinnt.
Im Prinzip ist es immer die gleiche Vorgehensweise.




Mit einem Bastelmesser werden die Ätzteile wieder aus dem Rahmen geschnitten, in dem sich jetzt nur noch die speziellen Unterlagsplatten für die Engstellen hinter dem Herzstück und den Zungen befinden.




Die Zungenfüße bekommen wieder ihr Fett weg...




...bevor sie mit der Flamme zusammen gelötet werden.




Als nächstes müssen die Schienenprofile befeilt werden und der Fuß am Ende einen Knick bekommen.

Das war mit Abstand die blödeste Arbeit. Da fehlt mir einfach das passende Werkzeug! ...aber wie man sieht, geht es auch ohne professionelle Ausrüstung.




Dann wieder etwas Lötfett...




...und natürlich Lötzinn.




...und auch der Zungenfuß bekommt wieder sein Fett weg.




Nach dem Zusammenlöten liegt als Lohn der Arbeit eine Weichenzunge vor mir auf dem Tisch.




Natürlich ist eine gegossene oder gefräste Zunge perfekter, aber man kann - denke ich - auch mit einfachen Mitteln ein brauchbares Ergebnis erzielen.

Zum Schluss werden die Zungen probeweise aufgelegt.





Gruß
Joachim

17

31.01.2018, 16:15

Hallo Joachim,

das ist eine sehr, sehr saubere Arbeit und gefällt mir sehr gut. Auf weitere
Aktivitäten bin ich sehr gespannt! Weiter so.

Sieghard

JoachimW

Non registrato

18

15.02.2018, 07:08

Gute Nachrichten für alle "Sachsen" und die, die es werden wollen.

Es sieht so aus, als wenn es demnächst (...vielleicht angeregt durch diesen Bericht?) ein Modell einer sächs. EW Va-65-1:7 geben wird und dies sogar mit vorbildlich niedrigem Schienenprofil (Code 143)!
Die Weichen werden sicherlich detaillierter und genauer umgesetzt, als ich es am Küchentisch kann.

Freuen wir uns drauf!

Bei der Stellmechanik muss ich leider die größten Kompromisse eingehen, die mir zum einen meine Fähigkeiten und zum anderen die mir zur Verfügung stehenden Fertigungsmethoden vorgeben.



Ich habe lange daran geknobelt, mehrere Varianten durchgespielt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich eine solche Stellmechanik nicht dauerhaft betriebssicher umsetzen kann und verwende daher eine einfache gerade Stellstange.
Die Verbindung zwischen den beiden Schutzplatten zur Spursicherung folgt später bei der Detailgestaltung, genauso wie die ebenfalls fehlenden Schienenstützen, die als Gussteil ausgeführt werden sollen (die Löcher sind ja schon dafür vorgesehen).


Gruß
Joachim

P.S. Auf dem Foto unten sieht man auch eine weitere Variante der einfachen Unterlagsplatten. Es lag und liegt auch heute noch in Sachsen alles nah beieinander: einfache Unterlagsplatte, schräge Unterlagsplatte, Hakenplatte, diverse Reichbahnoberbau-Typen und natürlich verschiedene Profilarten von Ia, Ib, IIb, IIIb und IV/Va bis hin zu S49 oder höher. Für jeden Geschmack etwas dabei!

JoachimW

Non registrato

19

06.05.2018, 10:40

Die Stellstange wurde aus 3 mm starkem schwarzem FR4-Material (Glasfaserverstärktes Epoxydharz - wird auch im Elektronikbereich als Platinen verwendet) gefräst und mit 6 x 1,0 mm Messingschrauben mit den Zungen verschraubt. Schraube und Mutter wurden zur Sicherheit von unten nochmals verlötet, so dass die Mutter sich nicht so schnell lösen kann.




So kann sich die Stellmechanik drehen ohne dass mechanische Kräfte auf die Zunge einwirken.




Die Länge und Höhe der Stellstange ist so ausgelegt, dass sie unter den Backenschienen geführt wird und sich die Zunge somit nicht nach oben sondern nur seitwärts bewegen kann.
In das Loch in der Mitte wird der Stelldraht des Weichenmotors eingeführt. (Hier steht er etwas nach oben über - Ist im Schattenbahnhof!)

Das Loch am Ende der einen Seite kann später die Stellstange des Weichenbocks aufnehmen und diesen (theoretisch) automatisch umlegen. (Praktisch hakt es etwas und muss nachjustiert werden.)





Gruß
Joachim