Sie sind nicht angemeldet.

1

Sonntag, 20. Januar 2019, 13:25

Zahnstange für die Württ. Hz

Im Lieferumfang der Ende 2018 von FineModels ausgelieferten Zahnradlokomotive der Gattung Hz / BR 97 5 waren auch ca. 1,5 m Zahnstange mit zwei Einfahrstücken. Die Zahnstange war ähnlich wie die von Bockholt als Lamelle ausgebildet, allerdings aus Kunststoff. Zur höhenverstellbaren Befestigung wurden Schienenstühle aus brüniertem Messing geliefert. Die Zahnstange und insbesondere die Einfahrstücke haben allerdings wenig mit dem Vorbild gemeinsam, wie die Aufnahme der fast baugleichen Einfahrt der frühen Höllentalstrecke zeigt.

Für eine dekorative Präsentationsvitrine sollten wenigsten gut 60 cm vorbildnaher Zahnstange realisiert werden. Nach wenig befriedigenden Vorversuchen mit handelsüblichen Zahnstangen aus Messing wurde die Messingvariante verworfen und eine auch preisgünstigere und weniger arbeitsintensive Nylonvariante gewählt, die im 3D-Druckverfahren gefertigt wurde. Die Zahnstangenlänge musste geringfügig geändert werden (141,4 statt 140,5 mm), um auf Modul 1 zu kommen. Die Zahnstangenstühle sind mit angespritzt und haben Gewindebohrungen zur Befestigung auf den Schwellen. Die Einfahrt hat eine bewegliche und gefederte Zunge, die Lagerzapfen sind Inbusschrauben M 1,6.

Für das Paradestück wurde das Stahlschwellengleis von KM-1 gewählt, bei dem sämtliche angespritzten Schwellenverbindungsstege getrennt werden mussten, um den vorbildlichen Abstand von 25 bzw. 16,4 mm realisieren zu können. Mit einer Schablone wurden die Schwellen, auf denen die Schienenstühle aufliegen, mittig gebohrt und mit der Zahnstange verschraubt. Als Gleisunterlage dient ein Sperrholzbrett mit abgeschrägten Kanten, das anschließend eingeschottert wurde. Die Zahnstange und die Gleisprofile wurden mit Schienenfarbe von Wenz farblich behandelt. Die verwendeten Laschen sind ebenfalls von Wenz.

Der verwendete Werkstoff scheint recht stabil zu sein, aufgrund der größeren Breite (4,7m) im Vergleich zur Variante von FineModels (ca. 3 mm) sicher ähnlich belastbar. Entsprechende Erfahrungen liegen aber nicht vor. Die Zunge des Einfahrstücks sollte aber für den Fahrbetrieb aus Messing gefertigt werden.


Zu den Bildern

1. Zahnstange von FineModels
2. Zahnstangeneinfahrt der Höllentalbahn
3. 3D-Modell des Präsentationsgleises
4. 3D-Druck von Zahnstange und Zahnstangeneinfahrt
5. Zahnstange und Einfahrt montiert
6. Einschottern der Paradestrecke
7. Hz auf der Paradestrecke
8. Detailaufnahme Hz und Zahnstangeneinfahrt
9. Zahnstangeneinfahrt aus Messing (alte Zungenausführung)

Wolfgang
»Wolfgang Hug« hat folgende Bilder angehängt:
  • 01_FM_Zahnstange_1000.JPG
  • 02_Zahnstangeneinfahrt_Höllental_1000.JPG
  • 03_Vitrine_Präsentationsbrett_1000.jpg
  • 04_Zahnstangeneinfahrt_Nylon_1000.JPG
  • 05_Zahnstange_1000.JPG
  • 06_Präsentationsgleis_1000.JPG
  • 07_Hz_Zahnstange_1000.JPG
  • 08_Hz_Zahnstange_2_1000.JPG
  • 09_Zahnstangeneinfahrt_Ms_1024.JPG

2

Sonntag, 20. Januar 2019, 15:32

Hallo Wolfgang,

bin auch so nebenher mit der Konstruktion der Riggenbachzahnstange im 3D-Druck beschäftigt. Mein Neffe hat einen ganz guten Drucker, der aber mit diesen "Plastik-Würstchen" eben seine Grenzen hat.


Die rote war der erste Versuch, da machte ich die Zähne so stabil wie irgend möglich, allerdings wurden sie dann doch zu dick. Nach ein paar Stabilitätstests war klar daß sie ausreichend haltbar sind. So wurden die Zähne schlanker, die Zahnräder können jetzt bis auf den Grund eingreifen und es kam noch etwas Detailierung hinzu.


Die im Vordergrund ist oben - beim Drucken unten - eben, was mir aber optisch nicht so zusagt, deshalb wurden auf der hinteren, blauen die Flansche der Rahmenwange höher gesetzt.



Durch den höheren Flansch brauchen die Zähne feine Stützkonstruktionen die sie dann etwas unsauber aussehen lassen, das fährt sich aber ab.
Hier kann man auch erkennen daß die Zahnstange unten offen ist, damit sich im Fahrbetrieb kein Schmutz festsetzen kann, der Drucker setzt das recht gut um.
Die blaue Zahnstange in der Mitte wurde gleich mal im gewünschten Radius von 1750mm ausgedruckt. Man könnte sie zwar problemlos soweit biegen aber zum Ende hin bliebe doch ein Stück gerade.


Unter den Füßen sind Zapfen angedruckt, die in eine passende Bohrung der Schwelle eingesetzt werden. Von unten wird dann die Zahnstange mit einer 1,4mm Blechschraube und U-Scheibe im Hohlraum der KM1-Stahlschwelle befestigt. Die Schraubenlöcher sind bereits mit 1,2mm vorgedruckt, was sehr genau wurde. Nur in der Waagerechten wären Bohrungen schwierig.
Die Zahnstangenenden bekommen in der nä. Version noch Stinseitig entsprechende Zapfen und Bohrungen um sie in der Richtung zu halten, auch werden gleich die (funktionslosen) Verbindungslaschen mit angedruckt.
Letztendlich werden die Zahnstangen dann in doppelter Länge ausgedruckt um die Zahl der Stoßstellen zu verringern.

Wenn ich mit der Konstruktion dann nach Fahrversuchen zufrieden bin, werd ich es noch mit Laser-Druck versuchen.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (20. Januar 2019, 15:37)