Spur 1 Gemeinschaftsforum

Hallo Einser,

als ich eben hier <http://freenet-homepage.de/spur-1/page11566b98e1f.html> die schönen patinierten Wagen sah, kam ich auf die Idee, euch mal ein paar Wagen meines Kohlenzuges zeigen, den ich gerade in Arbeit habe.
Zunächst bau ich die Radsätze aus und schaub den Rahmen vom Wagenkasten ab.
Dann werden noch fehlende Teile angebaut (Laternenhalter, Blechflicken, Bremsanlagen, Schraubenkupplungen, Bremsschläuche usw.)
Die Wagenkästen bearbeite ich in der sogn. "Wischtechnik".
Da wird zunächst die Farbe (Bei Kohlen mattschwarz) deckend aufgetragen und dann mit fussellfreien Lappen wieder abgewischt. Dabei bleibt dann der meiste "Dreck" wie beim Vorbild in den Ritzen und Vertiefungen hängen und macht so das ganze nicht nur "dreckig", sondern auch plastischer.
Bei den Rahmen ist mir die Wischtechnik zu rabiat denn da könnte doch das eine oder andere mal abbrechen und mit der Airbrush ist mir der Aufwand (mit dem Saubermachen hinterher) zu groß. Bei Tamiya fand ich Spraydosen im Programm, die einen feinen Sprühnebel abgeben. Mit TS-1 Red Brown lässt sich sehr schöner Roststaub darstellen. Den sprüh ich zunächst von schräg oben auf die Rahmen damit sich, wie beim Vorbild, der Staub hauptsächlich auf den waagerechten und ein bisschen auf den senkrechten Flächen ablagert. Dann noch ein bisschen Rost-Nebel aus Richtung der Pufferbohlen über´s Bremsgestänge - das wär´s.
Auch Klauenkupplungen lassen sich dabei schön mitpatinieren und passen dann auch optisch besser in´s Gesamtbild.
Es bleibt jedoch, sowohl bei den Wagenkästen als auch bei den Rahmen, noch ein leicht seidiger Glanz erhalten, wenn der stört kann man mit Mattlack-Spray (Tamiya oder Graupner) das ganze mattieren.
Die Radsätze streiche ich mit dem Pinsel mit Revell 84 matt, Lederbraun an.
Erst die Radscheiben beiderseits, drehe sie dabei an der Achse zwischen 2 Fingern und zuletzt die Achse selbst.
Bekohlt hab´ ich die Wagen dann hinterher, zunächst irgend einen Schaumstoffklotz (Styrodur, Etafoam o.ä.) zugeschnitten und dann in mehreren Lagen Original-Kohle (Körnung 3-5mm) drauf.
Den (Märklin-) Omm53 habe ich schon vor´m patinieren mit einem kleinen Lötbrenner von innen traktiert und die Beulen mit einem Holzstab rausgedrückt, die Lackierung aussen nahm dabei keinen Schaden.
Die Wagenzusammenstellungen der Kohlenzüge in der Ep. III waren sehr vielfältig, oft gab es kaum mehr als 3-4 gleiche Wagen im Zugverband.
Die (Muschalek-)"Schwerin" O 02 <http://s1gf.de/attachment.php?attachmentid=3851> wurden wg. ihres kurzen Achsstands eigentlich schon in der Ep.II nicht mehr in Zügen eingesetzt, da die aber so schön sind bekamen sie bei mir eine Ausnahmegenehmigung ;-)

Gruß aus Reutlingen
Michael

Hallo Einser,

will es noch ein bisschen weitertreiben.
Bei den meisten Fahrzeugen werden Holzbretter in Metall oder Kunststoff dargestellt, manchmal nicht mal mit Maserung versehen.
Um Holzbretter als solche erkennbar zu machen sind meist zwei Arbeitsgänge notwendig.
Erst die Lackierung in der Farbe des Neuzustands, also rohe Bretter in einem hellen beige bis gelb, mit Karbolineum behandelte aber nur etwas dunkler bzw. brauner. Man sollte mit den hellen Farben keine Metalldarstellungen überstreichen, denn diese sollten auch hinterher noch dunkel bleiben.
Dann die Farbe mind. zwei Tage trocknen lassen bevor dann mit sehr dunkler Farbe (braun, anthrazit, schwarz) überstreichen und wieder abwischen. Ist keine Maserung eingeprägt, wischt man am besten mit den blosen Fingern ab um eine Art Maserung zu erreichen.
Beim abwischen sollte man beachten daß bei Tritten und Stufen die am meisten betretenen Stellen fast ganz hell sind. Bei einem Abteilwagen mit durchgehender Trittstufe sieht das dann sehr abwechslungsreich aus.
Hab´ mal ein paar Bilder dazu angehängt

Gruß aus Reutlingen
Michael

Hallo Einser,

gestern konnte mein Kohlenzug seine ersten Runden drehen. Er ist zwar noch nicht ganz fertig aber wohl schon herzeigbar.
Am Wochende hat er dann Großeinsatz.

Gruß
Michael

Hi Peter,

habe z.Zt. 22 Zweiachser für den Zug vorgesehen, in MA fahren 19.
Da passt er noch gut mit Lok in´s längste Abstellgleis, werd´ wohl dann die beiden "Schwerin" rausnehmen wenn die letzten 3 Wagen fertig sind.
Die "Schwerin" wurden ja schon in der Ep. II nicht mehr in Zügen eingesetzt weil sie durch den kurzen Radstand schon bei 65km/h gefährlich in´s Schlingern kommen.
65km/h war auch noch bis in die 60er die übliche Güterzuggeschwindigkeit, bergauf noch weniger - da musste man sich dann schon um den Kohlenklau während der Fahrt sorgen machen ;-)
das wär´ vielleicht ´ne Motiv-Idee, 2-3 Lausbuben auf den Kohlen mit Säcken beim Einsacken? :-)

Gruß
Michael