Hallo!
Die Varianten der T3 von Märklin unterscheiden sich teilweise in ihrem Aufbau,
weshalb man sie bezüglich einem Umbau nicht leicht über einen Kamm scheren kann.
Daher möchte ich hier über die 89 7271 berichten. Sie entstammt einer Anfangspackung
die ich einst zum Einstig in Spur 1 vor etwa 7 Jahren erworben hatte
Zur Verwendung kam die Lok allerdings nicht, da sie mich aus mehreren Gründen nicht begeisterte.
Weil aber die kleine T3 ein gefälliges Modell ist, wollte ich sie dann doch nicht in ihrer Schachtel versauern lassen
und machte Pläne sie zu verbessern.
Man muss allerdings Kompromisse machen und sich entscheiden was einem persönlich wichtig ist.
Gute Fahreigenschaften mit ebensolchem Fahrsound und ein wenig bessere Detaillierung
sollten es schon sein. Guter Fahrsound geht aber nur mit gutem Lautsprecher und der braucht eben Platz.
Dafür habe ich gerne auf die Inneneinrichtung im Führerstand verzichtet.
Für den guten Klang eines Lautsprechers ist ein korrekter Einbau unabdingbar. Dazu ist immer
auch ein Gehäuse erforderlich, das für eine möglichst luftdichte Abschirmung der Rückseite
des Lautsprecher zur der Vorderseite sorgt, weil sonst insbesondere
tiefe Frequenzen unterdrückt bzw. ausgelöscht werden. Um den angegebenen Frequenzgang
eines Lautsprechers annähernd zu erreichen, sollte das erforderliche im
Datenblatt angegebene Volumen für das Gehäuse auch angestrebt werden. Ist in einem Modell
nicht immer einfach, lohnt sich aber sehr darüber nachzudenken. Ich habe in diesem Fall ein
Alu-Rechteckrohr verwendet aus dem Baumarkt, das sich sehr gut eignet und die
Fenster in der Rückwand nahezu frei lässt. So fällt der Lautsprecher nicht auf und stört nicht
den Anblick. Links und rechts neben dem Lautsprecher ist ausreichend Platz für Lokführer
und Heizer, die ihn dann gut verdecken.
Bei dieser T3 wurde vom Hersteller eine raumgreifende Stromabnahme an den Achsen verwirklicht
und dafür auf die Metallwanne im Rahmen verzichtet, in der üblicherweise der Decoder verbaut wurde.
Diese Art der Stromabnahme wollte ich - den Aufwand scheuend - auf keinen Fall ändern.
Der Decoder befand sich unterm Dach im Führerhaus und um ihn vor Blicken zu schützen waren
über den Türen Vorhänge angebracht, die mich immer an eine Umkleidekabine erinnerten.
Zwangsläufig musste ich den neuen Decoder auch wieder im Führerstand unterbringen.
Nachdem dort auch schon der neue Lautsprecher vorgesehen war suchte ich eine Lösung
beides miteinander zu verbinden.
Am besten war dies zu verwirklichen mit einer Leiterplatte die alle Bauteile aufnimmt und auch
gleich möglichst viele Drahtverbindungen erspart. Weil mir ein roter Zugschluss in den Loklaternen wichtig ist,
sind die erforderlichen Bauteile um dies mit nur zwei Drähten zu den Loklaternen zu verwirklichen, auch
gleich auf dieser Leiterplatte untergebracht. Das hat den großen Vorteil, dass die vorhandenen zweipoligen
Stecksockel der Loklaternen verbleiben können und man sich dadurch einiges erleichtert.
Auch der neue Decoder befindet sich auf dieser Leiterplatte, die nach Funktionstest noch
geschwärzt wurde. Das Aluminiumgehäuse des Lautsprechers ist selbstverständlich zu den Leiterbahnen isoliert verbaut.
Als Radsensor für den Dampfausstoß hatte ich an dieser Lok erstmalig einen Reedkontakt verwendet.
Ich meinte nur zwei Drähte wären ein Vorteil. Das würde ich allerdings nie wieder machen,
denn derselbe hat ein eigenwilliges Schaltverhalten.
Auch hatte ich vor das unangenehme Getriebegeräusch, das all diesen T3 anhaftet ein wenig
zu verringern. Dazu wollte ich einen Glockenankermotor vorgesehen für einen ruhigeren Lauf
und eine Änderung an dem großen Schneckenrad im Getriebe.
Ich vermutete, dass dieses Schneckenrad durch seine Größe einen Schallkörper bildet, der
den ratternder Eingriff der zehngängigen Schnecke noch verstärkt. Um die Schwingneigung
dieses Schneckenrades zu mindern hatte ich an ihm mehrere Bohrungen angebracht.
Ich kann an dieser Stelle ruhig gleich verraten, dass mein Handeln nur eine kleine Wirkung hatte.
Der Glockenankermotor brachte diesbezüglich keine Verbesserung, bescherte dem Modell allerdings wunderschöne
Laufeigenschaften. Gerade im Rangierbetrieb auf kleiner Fläche kommen diese voll zur Geltung und begeistern.
Allerdings sind die Kosten für den Motor auch erheblich.
Die Löcher im Schneckenrad haben nur sehr geringen Einfluss und ergaben dadurch nur eine sehr zurückhaltende Verbesserung.
Ich vermute, die Löcher sollten einiges größer sein, um die verbleibenden Stege dünner werden zu lassen.
Eine neue Pfeife, eine Glocke und eine schönere Luftpumpe, sowie die damit verbundene Verrohrung
und realistischere Bremsschläuche sollen die Detaillierung des Modells noch verbessern.
Der Umbau hatte sich sehr gelohnt, die Erwartungen an gutes Fahrverhalten und super Sound wurden voll erfüllt.
Das Getriebegeräusch blieb jedoch weitestgehend erhalten.
Würde mich freuen, wenn ich mit diesem Bericht einige Anregungen geben konnte.
Gruß Rainer