Hallo Drehscheibenfreunde,
ursprünglich waren die Drehscheiben vorwiegend als "Vollscheiben" ausgeführt, m.E. um der Unfallgefahr durch die offene Grube aus dem Weg zu gehen.
Bei den zunächst üblichen Drehsch. mit durchgehender Brücke und Hauptlast auf dem Drehpunkt (Königsstock) war durch die hohe Bauform der Brücke eine Komplettabdeckung recht einfach aus angenieteten Winkelprofilkonsolen zu erstellen.
Bei flacheren Brückenkonstruktionen (meist Waggon-Drehsch.) mussten auch die Abdeckungen beiderseits der Brücke Stütz-Räder bekommen um ausreichend stabil zu sein.
Bei den Lokdrehscheiben entfernte man dann schon im laufe der Ep.I bei den meisten Drehscheiben die Komplettabdeckung und beließ nur noch ausreichen breite Laufstege beiderseits der Schienen - machmal sogar nicht mal die.
Ursache war wohl das unter der geschlossenen Abdeckung herrschende, korrosive Klima. Die Rostbekämpfung war bei den Drehscheiben, wie auch bei allen anderen von Dampflok genutzten Stahlbauwerken, ein nicht endendes, arbeits- u. kostenintensives Problem.
Nur in witterungsmäßig schwierigen Gegenden mit ausgiebigem Schneefall beließ man die Vollabdeckung, so konnte ohne weiteres der Schnee mitgedreht werden.
Hier <
http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/…3880019,3880019> ist ein Bild eines solchen Falles. Es zeigt eine Mercedes zur Bahninspektion auf der Drehscheibe der Station Lichtenstein (Württ., im Hintergrund Schloss Lichtenstein) am oberen Ende der Zahnradbahn von Honau, hier gab es regelmäßig starken Schneefall und die Funktion der handbetriebenen Drehscheibe musste stets gewährleistet sein damit man jederzeit "falschherum" kommende Loks drehen konnte bevor sie zu Tal fuhren.
Gruß aus dem sonnigen Reutlingen
Michael