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Magister

unregistriert

1

Dienstag, 18. November 2008, 15:19

Stahlträger-Brücke (Selbstbau)

Hi,
hier im Forum sind bereits wunderbare (größere) Brücken-Modelle gezeigt worden, z. B. das Spur 1- Diorama von Manfred Bock oder die filigrane Messingarbeit von Peter Fiedler.

Und: Nicht zu vergessen die "easygleis-Brücken" (siehe Shop hier im Forum).

Heute möchte ich eine „einfache“ Brücke vorstellen, die jeder mit etwas Mühe selber bauen kann.

In der US-Rubrik hatte ich zum Thema „Weathering von Rollmaterial“ eine entsprechende Brücke abgebildet. Diese Brücke, eine sog. Stahlträgerbrücke bzw. Stahlbalkenbrücke, wurde von mir vor etlichen Jahren für die Baugröße H0 gebaut (Gesamtlänge 47,5 cm, Pfeilerhöhe knapp 10 cm).

Nun beabsichtige ich, diese Brücke für Spur 1 zu bauen, womit eine Modelllänge von ca. 145 cm und eine Pfeilerhöhe von knapp 30 cm vorgegeben sind.

Wer übrigens Generelles über Brücken erfahren möchte, dem kann ich z. B. die folgende website mit Brückenlexikon empfehlen: http://www.karl-gotsch.de

Der Vorteil einer solch einfachen Stahlträgerbrücke ist, dass man sie – unabhängig von Epoche oder Vorbildregion – für alle Eisenbahnthemen einsetzen kann, und zwar sowohl in einem Modell-Industriebereich als auch im Modell-Bergland.

Solche Brücken hat es bereits im 19. Jahrhundert gegeben bzw. sie gibt es immer noch in fast allen Ländern der Welt. Dabei kann eine solche Brücke als Eisenbahn- und als Straßenverkehrsbrücke eingesetzt werden; man kann sie eingleisig oder auch mehrgleisig bauen.

Hier möchte ich für interessierte Kollegen durch ein paar Abbildungen aufzeigen, welche Teile angefertigt werden müssen.

Das Bauprinzip ist einfach, es sind drei Bauelemente erforderlich:

a) Man braucht zwei Brückenpfeiler als Auflage für den Fahrbahnteil der Bücke. Die können vorzugsweise aus einem Holzkern plus manueller Steinmodellierung (siehe Fotos und meine früheren Beiträge zum Thema „Steinmodellierung“ hier im Forum unter Brücken/Tunnelportale in Steinmodellierung) bestehen. Man kann stattdessen auch auf den Holzkern handelsübliche Steinstrukturplatten aufkleben (z. B. im Shop hier im Forum bei Lokführer Lukas erhältlich).
Zum Bau des Holzkerns verwendet man am besten wasserfest verleimte Spanplatte plus Holzleisten (Letztere, um z. B. eine Profilierung oder angemauerte Vorsprünge darzustellen). Alles wird miteinander verleimt und zusätzlich geklammert sowie per Schraubzwinge zunächst einen Tag lang aneinandergepresst – das hält danach fast ewig!
b) Weiter ist die eigentliche Stahlträgerkonstruktion in der gewünschten Brückenspannweite erforderlich – samt Stahlfachwerk-Seitenteilen. Diese Teile kann man im besten Fall aus Messing selbst herstellen und zusammenlöten (z. B. aber auch bei Peter Fiedler im Shop kaufen) oder aber aus Holzleisten akribisch selbst bauen. Durchaus attraktiv erscheinen mir auch geeignete Fertig-Brückenteile von Michael Neidthardt (siehe Shop von easygleis).
c) Auf diese Stahlträgerkonstruktion kann man eine geeignete Fahrbahndecke aufbringen oder einen Untergrund für das Gleisbett. Ich habe bei der H0-Brücke eine Holzbalkenunterlage gewählt (siehe Foto), die das Gleisbett trägt (sowas sieht man beispielsweise in den USA, aber auch in der Schweiz).

Um die Brücke transportieren zu können, empfiehlt es sich, die beiden Pfeiler nicht fest mit dem Stahlträgerelement (Gleiskörper/Fahrbahn) zu verbinden, sondern durch einfaches Einfügen des verbindenden Stahlträgerelements in die maßgenau vorbereiteten Widerlager der Pfeiler aufzustellen (siehe Foto).

Das wäre zunächst einmal die Baubeschreibung. Nun muss „nur“ noch gebaut werden!

Mein Bauzeitenplan für die Spur 1-Brücke existiert zwar schon im Kopf, aber es wird noch einige Zeit bis 2009 dauern, bis ich an dieses Projekt praktisch rangehen kann. Zunächst muss ich klären, welche (Modell-)Stahlträgerelemente ich kaufe oder selbst vielleicht selbst baue.

Dies alles als Anregung für die heimische Werkstatt interessierter Kollegen!

Falls jemand die Brücke auch baut, bin ich natürlich sehr gespannt.

Auch Verbesserungs-Vorschläge sind sehr willkommen.

Grüße!
Al

Otti.65

unregistriert

2

Dienstag, 18. November 2008, 17:05

RE: Stahlträger-Brücke (Selbstbau)

Hallo Magister,

ja die Brücke schaut richtig klasse aus und ist denk ich für fast alle Regionen und Epochen zu verwenden.

Nachdem ich in einiger Zeit eine Brücke bauen muß, ist diese Brücke eine wirkliche Überlegung.

Gruß
Otmar

  • »Peter Fiedler« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 577

Wohnort: Land Brandenburg

Beruf: erlernt:E-Lokf?hrer

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3

Dienstag, 18. November 2008, 17:45

RE: Stahlträger-Brücke (Selbstbau)

hallo al,

da du mich in deinem bericht freundlicherweise erwähnt hast,hier vielleicht zwei drei anmerkungen dazu.
grundsätzlich bin ich der meinung jeder soll nach seinem können,seinen möglichkeiten und eigenen vorstellungen bauen.
rein optisch sieht deine arbeit nicht schlecht aus,das muß man erst mal hinbekommen.
ob die konstruktion statisch korrekt ist kann ich nicht beurteilen,aber eins geht definiv nicht-eine stahlbrückenkonstruktion ohne richtige widerlager.
das ist in etwa so,als ließe man seine teure messingdampflok ohne gestänge und mit dieselgeräusch ihre runden drehen.


gruß peter



http://www.modellbauhandel-fiedler.de
Modellbau Messingprofile und

Zubehör für Spur 1

Ich fahre Epoche II

Magister

unregistriert

4

Dienstag, 18. November 2008, 18:23

Widerlager: Aber ja!

Hi,

@Otmar, merci vielmals für`s Kompliment - dann mal ran :D!

@ Peter: Suuper ist Dein Verbesserungsvorschlag und zudem recht einfach auszuführen - danke! Da sind wir schon so ein bisschen beim "Workshop Brückenbau" ;).

Du hast in Deinem Shop zum Glück entsprechende Messingbauteile, die als Widerlager fungieren.

Spontan habe ich jetzt mal aus der Plastik-Bastelkiste ein rundes Widerlager auf den Pfeiler und unter den Stahlträger der Modellbücke geschoben (siehe Foto). So oder ähnlich müsste es wohl aussehen?

Grüße!
Al

5

Dienstag, 18. November 2008, 19:37

RE: Stahlträger-Brücke (Selbstbau)

Moin, Moin Al

Sehr schöne „rustikale“ Brücke und die Idee diese in Spur 1 zu verwirklichen wird sicherlich viel Arbeit bedeuten.

Hierzu nach 2 Bemerkungen :

Über die Brückenlager werden die senkrechten und horizontalen Kräfte der Brücke in die Brückenpfeiler und somit in den Untergrund geleitet.

Einfach ausgedrückt, auf der einen Seite ein Rollenlager, auf der anderen ein Wipplager.

Rollenlager : ähnlich wie von Dir gezeigt, nur liegt es zwischen 2 Stahlplatten.

Wipplager : 2 auf der Spitze stehende Dreiecke, deren Spitzen aber rund und hohl ausgeführt sind und im Hohlraum auf einer Rolle ruhen.

Siehe auch :

http://de.wikipedia.org/wiki/Lager_(Bauwesen)

Bei Deinem Brückenbau bitte nicht die elektrische Zuleitung zu den auf der Brücke verlegten Gleisen vergessen !

Hierfür eignen sich Bananenstecker sehr gut.
Jede Schiene wird mit einer unter der Brückenfahrbahn befestigten Buchse verbunden, die Stecker kommen in den Pfeiler.
Nicht umgekehrt, Stecker in die Brückenfahrbahn !!
Denn wird die Brücke allein gelagert / abgestellt, könnten sonst vielleicht die Stecker beschädigt / verbogen werden.

Somit ist sowohl die Stromversorgung gesichert, als auch die Brücke gleich fest auf dem Pfeiler justiert.

Viel Spaß beim Basteln,

Manfred

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/286,dsc050054MQ19.jpg][/url]

[url=http://www.bilderhosting.s1gf.de/bild.php/287,dsc05064DBE4O.jpg][/url]

PS.
Habe die Bilder im Bilderhosting hochgeladen, da nur für Dateianhänge bis 49 kb freigeschaltet !

Magister

unregistriert

6

Dienstag, 18. November 2008, 20:53

Wird immer besser .....

Hi, Manfred, danke bestens für Deine ingenieurmäßigen Tipps :D.
Je mehr Tipps - desto besser!

Oh je, die Stromversorgung darf nicht vergessen werden, stimmt. Deine bebilderte Lösung ist gut ausgetüftelt - ohne die Fotos hätte ich das nicht verstanden.

Habe aus Wiki (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lager_(Bauwesen)) ein Rollenlagerfoto angehängt, dann ist das Prinzip für alle Leser noch besser verständlich.

Beschreibung zum Foto:
Mehrrollenlager Eisenbahnbrücke über die Spree in Cottbus nahe Branitz. Fotograf ist Marcus Tschaut (Sungamoipics).

Erforderlicher Hinweis wegen des Copyrights für Fremdfotos:
Das Foto ist frei verfügbar, öffentliche Verbreitung gestattet, und zwar nach der Lizenz Public Domain, GNU


Grüße!
Al

7

Mittwoch, 19. November 2008, 01:46

Widerlager für Brücken

Hallo Spur 1er, Hallo AI,

auf der Seite von Peter Fiedler findet man Bilder von verschiedenen Widerlagern (aus Bausätzen erstellt). Ihr müßt das erste Bild mit dem Brückenmodul anklicken u. kommt zu weiteren Aufnahmen. Irgendwo hat Herr Fiedler auch eine Baubeschreibung mit Bemaßung der div. Bauarten hinterlegt.
Vielleicht kann Herr Fiedler hierzu noch weitere Bilder zur Verfügung stellen.
Das Thema Widerlager wurde auch im letzten 1,2,3 durch den Autor Wolfgang Bayer beschrieben.

Beste Grüße u. immer HP 1 ;)

Robert B.