Spur 1 Gemeinschaftsforum

Salvete Foristi,

es wird wieder einmal Zeit, auf hohem Niveau zu jammern. Und zwar über die Modell- bzw. Epochenpolitik unserer „geliebten“ Tante M. Ein Blick in den aktuellen Katalog macht in unserer Spur nurmehr die „Bundesbahner“ glücklich. Selbst die müssen aber mit Lücken leben, die man nicht einmal mit Kleinserienmodellen vertretbar schließen kann.

a) Sichwort Schürzenwagen: Zwei verschiedene Klassen, ein Schlaf- und ein Speisewagen - das war es bis dato, egal, ob in DRG- oder in DB-Fassung. Wo bleibt der Gepäckwagen, wo der Postwagen, wo (jetzt werde ich als H0-Liliput-Fan a bissl größenwahnsinnig) die Sechsachser, die nicht nur den Reichsregierungszug zierten?

b) Zuglok für die Schürzenwagen: Wer bei M bleiben will und Epoche II fährt, hat nur die E44 zur Auswahl. Die 01 gab/gibt es nur in DB-Ausführung(en). Da wird man förmlich in die Messingklasse getrieben

c) Zuglok für diverse DRG-Güterwagen: Das Güterwagen-Angebot bei M war in Epoche II über die Jahre verteilt gar nicht sooo schlecht. Nur fehlt auch da die passende Dampflok, die ich davor spanne, von der schönen, aber auch riesigen und nicht ganz einfach zu kriegenden 96er einmal abgesehen. Warum man etwa die 44er nicht in der DRG-Version baut, entzieht sich meinem Verständnis.

d) Donnerbüchsen: Bei Hübner gab es sie auch als DRG-Version, sogar im richtigen Grün. An eine Wiederauflage bei Märklin glaube ich aber erst, wenn ich sie in der Hand halte.

Fragt sich bloß, ob die momentane Zurückhaltung in Sachen Vorkriegs-DRG etwas mit den unseligen Neonazi-Umtrieben der jüngeren Zeit zu tun hat. Gerade uns Modellbahnern dürfte man eigentlich eine differenzierte Geschichts-Sicht zutrauen - hier im Forum kenne ich jedenfalls (gottseidank) niemand, der zu dumpfer Deutschtümelei tendiert, nur weil er sich eisenbahnerisch mit den Jahren von 1925 - 1945 auseinandersetzt.

Auch das ist ein Kapitel deutscher Geschichte, mit dem andere Firmen (Roco, Fleischmann, Liliput) offenkundig weniger Berührungsängste haben, als Tante M. Ich habe meinem H0-verhafteten Bruder zu Weihnachten einen der neuen Karwendelbahn-Wagen von Liliput geschenkt - in Spur 1 kann man von solchen Schmuckstücken in bezahlbarer Großserie und vor allem als vollständige Zuggarnitur nur träumen.

Aber vielleicht hilft es ja, wenn die DRG-Fans sich solidarisieren. Ich bin überzeugt davon, dass hier auch Märklin-Entwickler und für die Modellpolitik Verantwortliche mitlesen. Es würden fürs Erste ja schon ein paar sinnvolle Ergänzungen zu den vorhandenen Reihen (siehe oben) beziehungsweise preiswert zu realisierende Modifikationen existierender Modelle reichen.

Gruß, Hans

P. S. Freilich gibt es bei K&K inzwischen viele Maschinen, die das Bild etwas entzerren. Allerdings sind die meist schon ein ganzes Stück teuerer (Straßenpreise), als M-Produkte. Und Herrn Mehdorns Einkommen habe ich leider nicht...

Lieber Michael,

grundsätzlich hast Du Recht, aber andere Beschriftung ist eben nur ein sehr kleiner Teil „der Miete“. Bei einer Dampflok im DB-Trimm werden auch die Lampen, manche Luftkessel und Leitungen etc. zum Austausch fällig.

Die „Donnerbüchsen“ hatten, wie anderswo hier im Forum ganz korrekt geschrieben, wie alle DRG-Personenwagen ein vom DB-Chromoxid doch deutlich verschiedenes Grün. Und die Lücken in den Zuggarnituren schließt eine neue Beschriftung schon gar nicht. Wenn ich hinüber zu Lenz schaue, würde auch Tante M beispielsweise jener kombinierte Post-/Packwagen gut anstehen, den die "Lenzmänner" inzwischen im Angebot haben - zumal das Baumuster bis fast in die Jetztzeit noch auf Schienen anzutreffen war.

Bei den Schürzenwagen kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass die im Kern schon korrekte, aber mancherorts vielleicht etwas harsch formulierte Kritik an den Sitzwagen Märklin davon abgehalten hat, die Serie zu ergänzen. Dabei wäre auch und gerade ein Schürzen-Gepäckwagen, wie es ihn in H0 seit Jahren gibt, ein vielseitig verwendbares Modell, das man an alle möglichen D-Züge und meiner Erinnerung nach sogar an den TEE dranhängen dürfte. Jetzt sagst Du wahrscheinlich "selberbauen" - aber das erscheint mir angesichts der Preise für die Schürzenwagen, des Risikos (schiefgehen darf bei der Aus-zwei-mach-eins-Aktion nichts) und meiner begrenzten Modellbau-Fähigkeiten wenig praktikabel.

An einen Märklin-Schürzenwagenzug ein Wilgro-Modell zu hängen (da gab es, bilde ich mir ein, mal so einen Packwagen), ist nicht nur der finanzielle Overkill, sondern würde sich auch von den unterschiedlichen Modellausführungen her "beißen". Mal abgesehen davon, dass ich in das kostspielige Messing-Sammlerstück irgendwie die Märklin-Kurzkupplung implantieren müsste (bei den Schürzenwagen mache ich alter Schraubkupplungsfan nämlich aus fahrtechnischen Gründen eine Ausnahme und lasse die Klauenkupplung drin).

Fazit: Es bleibt schwierig...

Gruß, Hans

P. S. Der G10 schaut gut aus. Da bräuchte es auch einmal ein Modell nach heutigem Detaillierungsstand. Leider sind die diesbezüglichen Pläne unseres Berliner Freundes wohl gestorben, oder?

@Michael Kuhr: Scheitert nicht nur an Lust und Traute, sondern eben auch an der Kohle und am inzwischen nicht mehr vorhandenen Werkzimmer. Früher hatte ich eine funktionierende Drehbank und andere "Nettigkeiten", heute muss ich mich meist mit Fertigware begnügen. Neulich verlustierte ich mich mit dem Bemalen der Schwellenklammern eines Hübner-Betonschwellengleis-Bausatzes und anschließendem Zusammenkleben zu einem 90-Zentimeter-Gleis, das machte Spaß und ist ungefähr der Rahmen dessen, was bei mir aktuell mit Selbstbau geht...

@Oliver Kirschbaum: Das „Feuerwerk“ können sie doch schon 2009 nur abbrennen, weil sie einen Stock formtechnisch übernommener, aber noch nicht wiederveröffentlichter Hübner-Modelle haben. Nahe liegend wäre die 64, auch eine E94 könnte noch in der Pipeline stecken, bei den Güterwagen unter anderem der alte „Oppeln“ (hoffentlich) und die anderen schönen Zweiachser - und dann war es das auch schon. Alle diese Preziosen kommen aber, wenn überhaupt, gewiss nur in Epoche III oder IV wieder.

Es steht außerdem immer noch zu befürchten, dass nächstes Jahr zum Märklin-Jubiläum der große Verkauf ansteht, wenn die momentanen Eigentümer endlich ihren Reibach mit der Firma machen wollen. Da darf man dann schon heftig zweifeln, ob der/die neue(n) Eigentümer das doch sehr große Märklin-Sortiment in bewährter Weise weiterführen oder die Auswahl künftig eng begrenzen und nur noch das im Angebot behalten, was Stückzahl verspricht - und das ist gewiss nichts in Spur 1, wenn unsere Größe auch aktuell noch zu boomen scheint.

Langfristig könnte die Zerschlagung folgen und damit das Verschwinden auch des derzeit größten Modellbahnherstellers beziehungsweise die Mutation zur Handelsmarke, unter der dann H0-Schrott auf Primex-Niveau (ich übertreibe mal bewusst) angeboten wird.

Ohne den "Motor Märklin" ist aber die ganze Spur-1-Herrlichkeit in Gefahr, denn bezahlbare Großserienmodelle und vor allem solider Neuheiten-Nachschub sind ein Muss, wenn die "Spartenspur" überleben soll. Sch... Wirtschaftskrise und elender Raubtier-Kapitalismus.

Gruß, Hans

Hallo Hans,
warum schon wieder solche Aufregung?
Gruß Thorsten

Lieber Thorsten,

vielleicht kommt die Aufregung ja daher, dass ich Tageszeitungsredakteur bin, von daher fast jeden Tag mit realen, nicht übertriebenen Hiobsbotschaften konfrontiert werde und hier in N/FÜ/ER unter anderem das Modellbahn-Herstellersterben hautnah mitbekommen habe.

Als alter „Johanniser" wuchs ich zum Beispiel mit dem Fleischmann-Stammsitz am Kirchenweg in Nürnberg „ums Eck“ auf - vorbei, die Firma ist nach Streichung einiger Arbeitsplätze komplett nach Heilsbronn im Ansbacher Landkreis gezogen und mittelfristig wird es wohl nur noch Roco-Modelle mit Fleischmann-Aufdruck oder etwas ähnliches geben.

Trix ist den Weg ins Jenseits noch früher gegangen. Vor Jahren brauchte ich mal ein Ersatzteil und telefonierte mit der damals noch in Nürnberg verbliebenen Rumpfmannschaft: Menschen, denen man die Verzweiflung und seelische Belastung extrem anmerkte und deren schlimmste Befürchtungen sich inzwischen bewahrheitet haben.

Über Lehmann (LGB) muss ich gar nichts erzählen, die Erinnerung an diesen Crash haben wir alle noch frisch in Erinnerung. Das Firmengelände draußen in Altenfurt ist inzwischen nur noch eine Brache.
In Sonneberg sehen bei der Nennung des Namens Märklin übrigens nicht wenige Menschen dunkelrot, denn die Schließung des dortigen Standortes kostete eine Menge Arbeitsplätze - in einer Region, in der es seit der Wende sowieso nicht furchtbar rosig aussieht.

Und da fragst Du mich, woher meine Aufregung kommt? Ich zähle nur eins und eins zusammen und das Ergebnis ist in dem speziellen Fall Märklin eine Null mit negativem Vorzeichen - für die Branche, für jene, die bei Märklin in Lohn und Brot stehen und für uns, denen irgendwann das neue Futter für unser Lieblingshobby auszugehen droht.

Mit pessimistischem Gruß, Hans

Hallo Leute!
Oder sollte ich sagen: Liebe Hobbykollegen, Modellbahner und Berufspessimisten!

Letzten Endes hilft alles Klagen nichts, wenn wir nicht selber etwas ändern wollen oder es wenigstens versuchen!

Was die nicht vorhandenen Epochenspezifischen Ausführungen angeht, kann ich nur sagen: Was es nicht gibt kann man sich aber herstellen (lassen). Wenn man selber (leider) den benötigten Raum dafür nicht zur Verfügung hat, ist das natürlich jammerschade - ich denke dieses Problem kennt aber jeder, der schon mal versucht hat, eine ganze Anlage in Spur 1 zu erbauen. Allerdings weiss ich aus meinen HO-Zeiten, dass auch hier dieses Problem schon vorhanden war und darüber zu verzweifeln ist wirklich eine pessimistische Neigung - sehen Sie, lieber Stereohans, es doch einfach mal als Vorteil an, wenigstens ein 90cm langes Gleis überarbeiten zu können - es gibt mit Sicherheit auch Leute, denen selbst dieser Platz nicht zur Verfügung steht.

Vielleicht gehört es ja auch zum Berufsbild eines Zeitungsredakteurs die allgemeine Panikmache zu unterstützen.....
Aber dies jetzt nur am Rande und bitte nicht als persönlichen "Angriff" missverstehen! Es ist halt so, dass die Medien im Moment alle von der grossen Krise sprechen,dabei ist es doch an jedem von uns diese Krise zu ändern!
Es ist doch eigentlich schön, dass wir uns Gedanken machen (können) über Eisenbahnmodellhersteller und deren Überlebenschance (und natürlich damit verbundenen Arbeitsplätzen) aber es liegt doch auch in unserer Hand den Fortbestand aller dieser Hersteller zu sichern!
Wenn wir alle, die wir mit dem schönen Hobby Eisenbahn (und es ist n u r ein Hobby - zumindest für die meisten von uns) mehr Erzeugnisse dieser "Hersteller" kaufen würden - jeder ein Modell mehr, als er eigentlich vorhatte sowieso zu kaufen - so steigt die Nachfrage, der Ertrag (auch beim Händler um die Ecke - wenn es den denn überhaupt noch gibt ) und damit mit Sicherheit auch das Interesse bei den Herstellern noch weitere Modelle (auch in anderen Epochen) auf den dann wieder "boomenden" Markt zu bringen...

Der Wirtschaftskrise kann man so entgegenwirken - dem sog. Raubtierkapitalismus mit Sicherheit nicht und wenn es wirklich um deutsche oder sagen wir mal wenigstens europäische Arbeitsplätze geht, dann sollte man sich doch eher bei den Kleineren Serienherstellern oder Kleinserienherstellern umsehen,die wesntlich flexibler vor Ort oder zumindest nicht in China, Korea oder ähnlichen Gefilden gemäss der Geiz ist Geil-Philosophie herstellen lassen und natürlich keine offenen Ohren für "Sonderwünsche" wie Epoche II haben, da es sich in der Masse nicht gewinnbringend vermarkten lässt.
Die Modelle dieser Hersteller sind in Europa hergestellt ) ich denke so weit dürfen wir den Kreis einer vernünftigen auch transportmässig noch zu vertretenden Entfernung noch ziehen- ob es allerdings Sinn macht, die Produkte am anderen Ende der Welt durch Ausbeutung der willigen (auch Kinderarbeitskräfte) herzustellen, sie mit enormem transporttechnischen Aufwand und damit verbundener extremer Belastung auch des Klimas (Stichwort CO2-Ausstoss) rund um die Welt zu verschiffen (und die Bundesmarine muss dann den Nachschubweg sichern) das darf bezweifelt werden - aber auch hier hat letzten Endes der Verbraucher, und damit wir alle es in der Hand, etwas zu tun und mitzuentscheiden, ob es eine Wirtschaftskrise gibt und wenn es die dann gibt, wo es diese denn dann gibt.
Die im Moment allenthalben abgespielte Platte mit der grossen Krise kann ich jedenfalls nicht mehr hören!!! Bereits jetzt Leute zu entlassen, mit dem Hinweis auf erwartetes schlechtes Geschäft im Nächsten Jahr um sich gegenüber Aktionären rechtfertigen zu können, statt die Sache mal mit hochgekrempelten Ärmeln anzugehen ist eine feige und einfallslose Politik von Heuschreckenkapitalisten und wenn wir uns das alle weiterhin bieten lassen, werden wir uns bald keine Hobbys mehr leisten können und daran noch mehr Firmen zugrundegehen.....

Vielleicht schreibt ja auch mal ein Zeitungsredakteur sowas oder ein Fernsehredakteur sagt sowas mal und dann gibt es bald die Heile Welt nicht nur auf der Medelleisenbahn(anlage - wenn der Platz dafür reicht..).

D a s wäre jedenfalls mein Wunsch für das neue Jahr verbunden mit vielen Grüssen -nicht nur aber speziell - an alle persönlich bekannten Forumskollegen ! ! !
In diesem Sinne: Alles Gute für das Jahr 2009 in dem wieder viele schöne Modultreffen stattfinden werden - die Vorbereitungen für Borken laufen jedenfalls schon!!!

Euer optimistischer Realist Frank

Hallo Hans,
Leider hab ich auch ein Thema in Spur 1,das nämlich nicht sehr bedient wird.(Die Schweiz ).
Deshalb ist bei de überaus grossen Angebot von M,Selbstbau gefragt oder man muss tief in den Geldbeutel langen.
Deshalb wird ein Fuhrpark klein und überschaubar bleiben.
Auch habe ich noch nicht dern Mut so konsequent wie Michael Kuhr zu sein und in PUR zu bauen.
Da mir die Gemeinschaft und Freunde der Modulszene sehr wichtig sind werde ich Modelle mit NEM-Radsätze nicht auf FS umbauenAnsonsten kann ich Franks Statement nur voll unterstützen.
Trotz des Todes unseres Sohnes und mehrerer schwerer Unfälle als Retter sehe ich nicht pessimistisch in die Zukunft.
Am Dienstag findet bei uns wieder das traditionelle Blutspenden statt .
Ich hoffe,dass ich nach 12 Stunden freiwilligem Dienst ,die Zahl von 300 Spendern vom letzten Jahr Toppen kann..
Übrigens,die Tageszeitung habe ich schon lange abbestellt.
28 Euro für die Papiertonne ist mir zuviel,das gibt einen schönen Wagen.
Gruss Wolfgang

Servus Martin,

die Kritik über zeitweilige und partielle Qualitätsmängel unserer Zeitung kann ich verstehen, werde sie aber als Verlagsangestellter nicht kommentieren, weil solches Tun schnell als geschäftsschädigendes Verhalten eingestuft werden könnte.

Wenn ich in obigem Post gejammert habe, dann vor allem, um damit ein "hallo, wir sind auch noch da"-Signal zu setzen. Es gibt eben nicht nur das große Heer der "Bundesbahner" da draußen, sondern eine viel größere Vielfalt (siehe Ospizios Schweiz-Faible, das ich übrigens in H0 durchaus teile und daher meine eidgenössischen Schmuckstücke im "kleinen" Maßstab auch gewiss nicht für die "1" verkloppen werde). Und da muss man gegensteuern, ehe Vielfalt zu Einfalt gerinnt. "Wir wussten ja nicht, dass da noch Bedarf besteht": Der verblüffte Kommentar eines der in den letzten Jahren gekommenen und wieder gegangenen Märklin-Vorstände zum Thema "Länderbahn" und "Epoche II", verewigt in irgendeinem Fachpresse-Interview.

Und leider ein Phänomen, das sich beileibe nicht auf den per se harmlosen Sektor Modellbahn beschränkt. Die zunehmende Interesselosigkeit der Menschen an der Welt, in der wir alle leben, befördert Krisen wie das aktuelle Finanzdesaster. Das freilich auch von bestimmten Medien (Du weißt genau, welche) verschärft worden ist. Schlimmer ist aus meiner Sicht allerdings, dass auch diese Dinge es nicht geschafft haben, unsere Gesellschaft aus der Lethargie zu reißen. "Was geht mich die Finanzkrise an, die ist doch weit weg", habe ich in den letzten Tagen öfter gehört. Dann setzt man sich hin, schreibt elaboriert über schon eingetretene oder noch mögliche Folgen - und kommt damit auch nicht bei den Adressaten an. Da musst Du uns die Schwarzmalerei und die bewusste Zuspitzung schon verzeihen, denen wir in Kommentaren (in der seriösen Berichterstattung haben Wertungen, wie Dir bekannt ist, nichts verloren) frönen.

Zum Kern zurück: Im Inland fertigende Firmen zu unterstützen, ist ehrenwert. Aber auch Märklin war einmal eine solche, sogar einer der traditionellsten Hersteller von Spielzeug überhaupt. Dies endete allerdings schon vor Zeiten. Selbst der alte Hübner als Qualitätsfanatiker ließ in China fertigen, weil er das deutsche Lohnkostenniveau sonst auf seine Produkte hätte umschlagen müssen, die dann vollends unbezahlbar geworden wären. Die Preisgestaltung ist sowieso das Kardinalproblem: Wenn eine H0-E-Lok auf gutem, aber nicht übertriebenem Detaillierungsstand fast 400 Euro kostet und es für eine Schlepptenderdampflok in der gleichen Baugröße auch einmal ein Tausender sein darf, ist irgend etwas verkehrt. Denn von jenem Massenmarkt, der die Erträge bringt, hat man sich da schon unerträglich weit entfernt.

Wenn ich im Vorweihnachtsgeschäft keinen Augenschaden hatte, steuert inzwischen auch Trix gegen und hat etwa eine "74" in einfacherer Ausführung für erschwingliche 90 Euro im Sortiment. Ein Schritt in die richtige Richtung, um Modelleisenbahn auch wieder zu jenen zu bringen, die ohne Goldlöffel im Mund geboren wurden.

Das ist aus meiner Sicht auch die einzig funktionierende Überlebensstrategie, wenn man sich mit einem "weichen", nicht zu den Lebensnotwendigkeiten zählenden Produkt am Markt behaupten will: Die Schwelle niedrig setzen, den Zugang so leicht wie möglich machen und darauf setzen, dass der begeisterte Jugendliche von heute der solvente Bahnfreund von morgen ist. Wenn es bei Autos geht. sollte es bei unserem Hobby auch möglich sein.

Gruß, Hans

Hallo !

Du hast sicher recht mit Deinen Ausführungen hinsichtlich Märklin-die Fans der anderen Epochen sind in der Überzahl und werden somit -verständlicherweise- zuerst bedient.Aber ich kann warten,will ich doch 2009 und 2010 auch noch etwas kaufen.Irgendwann wird es sicherlich auch DRG Varianten geben.
Und genauso verhält es sich auch bei K&R - der schöne Kühlwagen zum Beispiel- Ich jedenfalls hab einen in DRG Ausführung bestellt -warte da aber leider auch schon ein Jahr darauf ( oder gar noch länger)
Nun gut- es wird schon noch werden -

Und wer gar nicht warten kann oder will,muß eben selber etwas auf die Beine stellen oder etwas tiefer in die Tasche greifen.

Ich jedenfalls wünsche hiermit allen SPUR 1ern in erster Linie viel GESUNDHEIT und SCHAFFENSKRAFT für das neues Jahr -

alles Andere ergibt sich dann schon irgendwie.

Gruß R.H.

Bei K&R will ich seit ewigen Zeiten mal vorbei schauen, Kronach ist von N/FÜ/ER ja nicht so weit weg. Das mit dem Postwagen für die Schürzenwagen freut mich jetzt aber arg. Stand das irgendwo in einer der Messe- oder Sinsheim-Auflistungen oder woher ist die Info?
Schön und wichtig wäre bei einem (jedem) Schürzenwagen-Modell allerdings, dass es eine Kurzkupplung à la Märklin hat, denn bei den Schürzenwagen hat sich sogar ein Schraubkupplungs-Fanatiker wie ich das Gepfriemel verkniffen und die in Kulissen geführten Klauenkupplungen drin gelassen - weil es besser ausschaut, wenn die Wagen Faltenbalg an Faltenbalg fahren. Man kann sie zwar auch mit Schraubkupplung bzw. Kupplungsdeichsel ziemlich eng zusammenziehen, dann werden aber Kurven und Weichen auch mit größeren Radien zum Problem. Das Märklin-Patent funktioniert dagegen recht gut und zuverlässig.

Gruß, Hans

Hallo Epoche IIer

Ich hatte nachgefragt wie weit es denn mit dem Modell sei und folgende Antwort erhalten......

"............................
Der Wagen ist bis auf das Dach fertig
Ich melde mich wenn er fertig ist
Kosten ca 250-280 Euro

mfg Werner Rehbein"

Na, das ist doch schon "Echt Toffte" , oder?


Ciao

Ralf