Hi,
mit Schmunzeln verfolge ich diese Diskussion. Vorausschicken möchte ich gerne Folgendes (das wurde schon mal so ähnlich hier von einem Kollegen aufgezeigt):
Spur 1- Menschen scheinen eine besondere Kategorie duldsamer Zahler zu sein, die in vielen Fällen allzu kritiklos alles akzeptieren, wenn sie nur ihr begehrtes Modell bekommen.
Und das wissen sowohl Händler als auch Hersteller. Ob bewusst oder unbewusst, dieses - ich denke mehrheitliche - duldsame, unkritische Verhalten wird ausgenutzt.
Dafür gibt es unzählige Beispiele, die hier schon veröffentlicht wurden oder die man aus Gesprächen erfährt.
Es ist unstrittig, so wie Wolfram Russ es begründet, dass Versand- und Verpackungskosten eine wesentliche "Nummer" für Hersteller und Versender darstellen. Darum kann es aber nicht gehen.
So wie ich z. B. Reinhard Schäfer verstehe, geht es ihm nur um sowas wie "Anstand" oder Kundenfreundlichkeit - und letztlich doch gar nicht um 20 oder 30 Euro.
Das heißt: Man kann als Kunde erwarten, dass ein Hersteller bei Vertragsabschluss klipp und klar die Konditionen offenlegt. Versäumt er es, auf Versandkosten hinzuweisen, so kann der Kunde gutgläubig davon ausgehen, dass (vor allem bei hochpreisigen Artikeln) der Kaufpreis sich einschl. Verpackung und Versand als Gesamtpreis darstellt. Allenfalls könnte der Versender "marktübliche" Versandkosten hinzurechnen. Ob in dem vorliegenden Fall aber 33,00 Euro als marktüblich anzuerkennen wären, dass kann sehr wohl strittig sein.
Bereits vor einiger Zeit hatte Manfred Bock hier in diesem Forum die "Knauserigkeit" von KM1 beanstandet. Es ging darum, dass man Figürchen für ein paar Euro zusätzlich bezahlen musste - bei einem Lokkauf von rd. 3.000 Euro. Er wurde damals von einigen Schreibern getadelt, weil man sein Verhalten als kleinlich einstufte. Ich fand/finde sein Verhalten nur konsequent und richtig. Kleinlichkeit muss man dann doch wohl einem Hersteller attestieren, der bei einem Umsatz von 3.000,00 € (+) noch nicht einmal 3,00 € (+) für ein Figürchen als Zugabe vorsieht. Es geht um `s Prinzip.
Interessanterweise (das ist so meine Erfahrung) sind oftmals jene Leute, die sich eigentlich ein teures Modell "vom Munde absparen", auch diejenigen, die sich am ehesten "großzügig", unkritisch und duldsam einfügen in vermeintliche Diktate von Händlern oder Herstellern.
Sie argumentieren dann, sie wollten sich den Spaß am Modell doch nicht durch "Ärger" nehmen lassen. In Wahrheit aber, so kenne ich das, hat ein Großteil dieser Leute Angst, überhaupt den Mund aufzumachen, weil sie meinen, das gehöre sich nicht und würde dem Händler irgendwie zeigen, "dass man kein Moos habe".
Weit gefehlt, kann ich dazu nur sagen. Denn: Menschen, die über relativ viel Geld verfügen und wissen, dass sie dafür hart arbeiten müssen, sind schon aus diesem Grund viel genauer und bestehen auf Korrektheit (aber nicht kleinlich und auch nicht "geizig").
Ich kann für mich z. B. (und nehme an auch für Kollegen wie Manfred Bock oder Reinhard Schäfer) nur sagen, dass man sich für etliche Tausend Euro, die man sich das Modellbahnhobby kosten lässt, nicht verschaukeln lässt. Und das aus Prinzip und nicht aus Kleinlichkeit.
Ehrlicher ist es, wenn Hersteller gleich in ihre Modell-Preiskalkulation die Versand- und Verpackungskosten einbeziehen.
Damit aber erst sozusagen am Liefertag herauszukommen, das ist zumindest schlechter Stil - und dadurch werte ich die tollen KM1-Modelle nicht ab!
Grüße!
Al