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  • »Michael Foisner« ist der Autor dieses Themas

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1

Donnerstag, 13. Februar 2020, 08:51

Glanzgrad von Fahrzeuglackierungen

Hallo zusammen,

ich sehe es zwar pragmatisch, also lieber ein Modell im falschen Glanzgrad als der Verzicht auf eben dieses Modell,
aber mich würde eure Meinung dazu mal interessieren.

Hintergrund ist Folgender:
Seidenmatte Lackierung ist für Güterwagen und vielleicht auch noch Reisezugwagen sicher angebracht. ( Obwohl die streng genommen natürlich auch irgendwann mal neu lackiert waren. )
Wie sieht es aber mit Neubau-Diesel- oder Elloks aus?

Ein Beispiel:
V160 146 im Zustand 1967 war nagelneu. Also warum dann eine seidenmatte Lackierung?

Oder:
Epoche 4. Es wurden viele Maschine bei Hauptuntersuchung neu lackiert. V 100 oder Schienenbus z.B. oder umlackiert.


Viele Grüße
Michael

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wilfmolz

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2

Donnerstag, 13. Februar 2020, 09:27

Hallo Michael,

Ich bin der Meinung das vor Allem das Purpurrot der Messingloks von KM1 und Kiss zu blass sind. Bekannt ist das bei eine Verkleinerung des Vorbilds die Farbe eigentlich ein Tick heller sein soll, aber es ist mmn. ein Misverständnis das ein unpatiniertes Modell spielzeughafter wirkt wenn es glänzt! Die Dampfloks sind was Glanzgrad angeht eher Seidenmatt/ glänzend, warum nicht den Dieselloks?

Mit eine Patinierung ist eine Matte Lok an sich kein Problem, aber die Lok ausgebessert oder mit etwas mehr Variation darstellen ( mattes Dach , glänzende Seitenflächen, mattes Fahrwerk) geht leider nicht. Ich möchte meine Stellung beweisen mit ein komplett umlackierte Hübner Schienenbus, die Ich glänzend lackieren möchte. Lieder fehlt mir am Moment die Zeit :S

Michiel
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3

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:01

Ein Beispiel:
V160 146 im Zustand 1967 war nagelneu. Also warum dann eine seidenmatte Lackierung?


Hallo Michael,

Zu Deinem Beispiel: vermutlich hat das ganz pragmatische Gründe.
Eine Sorte Lack für alle roten Modelle ist wesentlich wirtschaftlicher, da alle Varianten gleichzeitig hergestellt werden.
Außerdem vermeidet man Fehler durch Lackieren mit der falschen Farbe.
Fehlervermeidung ist das A und O bei der Produktion.
Deshalb gilt: je weniger Varianten, desto geringer das Risiko, das etwas falsch gemacht wird.
Denn was schief gehen kann, geht schief!

Schau Dir nur mal die Zierrahmen um die Lüfterbänder an:
(nein, ich meine jetzt NICHT die der Blau-Beigen!)
Die Zierrahmen wurden in der Farbe lackiert, welche auch für die seitlichen Zierlinien verwendet wurde.
Richtig wäre aber ein Weißauminium gewesen, da die Zierrahmen beim Original aus Metall sind und unlackiert waren.
Gleiches gilt für den Zierrahmen des vorderen Umlaufgitters.
Der müsste auch metallisch (lackiert) sein.

Wenn man es aber nicht weiß, sieht man es nicht und darum wurde es wahrscheinlich einheitlich lackiert.
Ebenso denke ich war es auch mit der einheitlich seidenmatten Farbe.
Sie ist eben der beste Kompromiss.

Den Meisten fällt es nicht auf oder stört es nicht und wenn man es anders haben möchte, kann man es ja mit glänzendem Klarlack überlackieren (lassen).

Sicher wäre es schön, wenn man den Glanzgrad z.B. für den Zustand einer Fabrikneuen Lok wählen könnte, aber dann braucht man auch Orange-Rote Schläuche für die Hauptluftbehälterleitungen, bzw. den Steuerleitungen ... und und und...
... und dann wird eine Produktion zur Manufaktur. Wie viele wollen sich das leisten und lohnt sich das Ganze dann noch?
Ich denke, diiie Frage kannst DU uns sicher besser beantworten. ;)

In diesem Sinne: frohes Schaffen weiterhin und viel Freude am gemeinsamen Hobby.
Mit besten Grüßen vom basti

4

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:03

Also ich habe mir jetzt ein neues Auto gekauft. Einmal durch den Regen gefahren. Es glänzt nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass das in der Epoche III bei Loks auch so war, sobald es mal geregnet hat. Von daher ist seidenmatt schon ok. Glänzend wäre eher was für Ausstellungs- oder Museumsloks.

Viele Grüße
Wilfried

5

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:19

Hallo,

ich finde die Lackierung der letzten Dieselloks von KM-1 einfach zu matt! Man muß sich nur mal Fotos aus der Zeit anschauen, die Fahrzeuge waren nicht durchgängig matt, und ich finde das macht gerade den Reiz aus.

Wenn ich Fahrzeuge patiniere kann ich besser einige Stellen mattieren und patinieren als matte Stellen wieder glänzender hin zu bekommen. Außerdem müßte für mich eine matte Lok auch Schmutz z.B. am Fahrgestell haben.

Der Original Farbton sollte natürlich genommen werden, was ja anscheinend auch nicht immer passt.
Eisenbahn-Modellbau in 1

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6

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:25

Hallo Basti,

Versuch mal mit glänzenden Klarlack aus ein mattes Modell ein Glänzendes zu machen.....

Michiel
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7

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:32

Hallo Einser,

vorbildtreue ist ja ein Thema das u. U. recht aufwändig und kostspielig werden kann.
Nur gehört der Glanzgrad der Lackierung nicht dazu.




Bild: Eisenbahnstiftung
Lokomotiven (und Wagen) wurden und werden grundsätzlich hochglänzend lackiert, weil das die beste Oberfläche ergibt und der Schmutz sich am wenigsten festsetzen kann.


Eisenbahnstiftung 1938

Eisenbahnstiftung 1955
Besonders unpassend find ich das bei Personenwagen - z.B. "Rheingold" oder Luxusswagen - denn diese wurden regelmäßig gereinigt.
Deshälb plädiere ich schon lange dafür, dies auch bei unseren Modellen zu tun. Dann kann jeder "seinen" Patinierungsgrad selber auswählen, entweder indem er selber mit Klarlack mattiert oder es bei einem Profi machen lässt.
Nachträgliche Hochglanzlackierung ist schwieriger herzustellen.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

8

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:35

Ihr mögt ja alle recht haben, aber die Farbgebung hat sehr viel mit persönlichem Geschmack zu tun.

Was der eine für nicht akzeptabel hält, ist für andere wiederum wunderschön.

Diese Diskussion ist trotzdem interessant.

Gruß
Rolf

9

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:40

Moin,

... ihr glaubt ja nicht, was es für negative Reaktionen gibt, wenn die Lackierung mal glänzender dargestellt wird ...

Oft mit sehr deutlichen Worten, teils unter der Gürtellinie, Freude bringt das nicht.

Ähnlich Änderungen im Soundablauf, man sieht es gerade bei vorbildnaher Aufrüstung von E-Loks - eine Handvoll Leute ist begeistert, viele schweigen nur im öffentlichen Bereich, und der Rest ist offen dagegen.
Ergebnis: lieber wieder so wie immer ...

Für mich mache ich die Soundfiles immer nach meinem Geschmack, dass das nicht massentauglich ist, versteht sich aber von selbst.
Bei der Lackierung kann ich mich dagegen auf die Patinierungskünstler verlassen, dass es nicht zu sehr glänzt. 8)
Schöne Grüße vom Oliver.

Moderationen sind immer als solche gekennzeichnet! (neu in 2019)

10

Donnerstag, 13. Februar 2020, 10:51

Hallo,
ja, eine fabrikneue Lok glänzt, auch ein frischgewaschener Rheingold.
Wie lange? Bis zum nächsten Bahnhof!
VG
Joachim

11

Donnerstag, 13. Februar 2020, 11:31

Hallo,

ich muss Rolf und Oliver völlig recht geben:

Zum Einen ist es Geschmackssache, zum Anderen gab es bei der ersten 50er von Km1 viel Gemecker wegen dem speckigen Farbton,
wie auch bei anderen Loks anderer Hersteller mit speckigen Lack auch.
Ich finde das Seidenmatt OK ist, so wie es sich eingebürgert hat.
Nicht zu vernachlässigen ist auch das seidenmatte Loks nicht so schnell vollgegrabscht aussehen wie glänzende Lokomotiven.
Gruß, Rainer
-Nur Wer seine eigene Groesse kennt - laesst anderen die Ihre !!!

-Ich behalte mir vor auf Beiträge nicht zu antworten, wenn sie nicht mit vollem Namen unterschrieben sind.



-meine Homepage: www.spur1-werkstatt.de

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rainer Herrmann« (13. Februar 2020, 11:52)


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12

Donnerstag, 13. Februar 2020, 11:41

Also ich bin da voll und ganz bei Ralf und Michael Staiger!
Ich habe hier ein Foto in meinem Fundus, das zeigt eine V100 Mitte der 80er in matt-rosa. Der Decklack war fast runtergeschliffen bis auf die Grundierung.
( So extrem am Vorbild muss es nicht sein, aber das zeigt, was es alles gab. )

Fahrzeuge dürfen auch mal spiegelnd hochglänzend sein. ( siehe das Foto der V 160 )
und gerne auch völlig matt mit nachlackierten Flecken.

@Rolf
Es ging um die vorbildgetreue Lackierung, nicht ob jemandem eine matte oder hochglänzende Lackierung besser gefällt.
D.h. wenn KM1 eine V 160 im Zustand 1967 anbietet ist eine matte Lackierung schlichtweg falsch.

@basti
Im Vergleich zu den vielen kleinen Details, die an einer Lok falsch sein können,
ist die Lackierung wohl am einfachsten zu steuern. ( Ich meine hier bewusst die großen Flächen )

@Michiel
Das wäre wirklich mal einen Versuch wert ... eine seidenmatte Lackierung in eine hochglänzende zu verwandeln.
Ich denke aber, umgekehrt geht es einfacher.

Viele Grüße
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Michael Foisner« (13. Februar 2020, 11:51)


13

Donnerstag, 13. Februar 2020, 11:53

Moin Zusammen !

Der Glanzgrad ist eigentlich Geschmacksache ! Denn wie schon Michael schrieb,sind Eisenbahnfahrzeuge

im Neuzustand immer glänzend ! Das kann ich als Lokführer absolut bestätigen. Lokomotiven sind je nach

Pflege von einem halben bis zu einem Jahr bei den heutigen PUR Lacken noch sehr frisch. Das gilt für

werksneue Maschinen genauso, wie für neulackierte aus dem AW. Die in alter Zeit verwendeten Nitrolacke

dürften schneller matt geworden sein. Jedoch wurden dann aber auch, je nach Epoche und Möglichkeit /Vorgabe/Zeit,

die Loks geputzt und mit Öl/Petoleum u.ä. abgerieben. Also dann auch wieder glänzend.

Mein seid einigen Jahren verstorbener Freund Willy Reinshagen hatte in seiner Päsentationsvitrine alle seine

hochwertigen Handarbeits - H0 Dampfloks hochglänzend lackieren lassen,manche mit grauen Dächern.

Alle in Epoche 2a/b

Er war Jahrgang 1922 und Lokführersohn.

Es sagte mir, das in den dreißiger Jahren gepflegte Loks so aussahen !

Im Modell ist es schwierig glänzende Loks glaubwürdig umzusetzen.

Ich hatte zu meiner H0 Zeit die rote Liliput 05 in glänzend und mein Sohn jetzt die

Märklin Spur1 Rheingold E10 in blau/elfenbein, das sieht gut aus, man muß nur peinlich beim Klarlackieren auf

Staubfreiheit achten, man sieht alles!!

Bei den Reisezugwagen gilt ähnliches, wobei hier der Glanzgrad wegen der nicht so intensiven Pflege eher

nachgelassen haben dürfte. Güterwagen sind nur in Neuzustand glänzend und altern schnell.

Dies noch als Ergänzung

Gruß
Wolfgang

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14

Donnerstag, 13. Februar 2020, 11:54

Moin Michael,

Von Matt zu glänzend habe ich nie hinbekommen. Da wir bei KM1 Loks mit Wünschbeschriftung, NEM FS oder Pur und zig andere Optionen bestellen können, wäre es nicht schlecht wenn auch den Finish ein bestelloption wäre. So viel Aufwand ist es nicht wenn ich davon ausgehe das die Modellen am Ende mit einem Klarlack geschützt werden?!

Meint

Michiel
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15

Donnerstag, 13. Februar 2020, 11:58

Hallo Basti,

Versuch mal mit glänzenden Klarlack aus ein mattes Modell ein Glänzendes zu machen.....

Michiel


Hallo Michiel,

wie ja schon geschrieben wurde, es ist Geschmackssache.
Vielleicht genügt es ja dem Einen sein Modell mit glänzendem Klarlack überzulackieren... vielleicht möchte ein Anderer versuchen, den Lack aufzupolieren?
Vielleicht muss man auch beides?

Wenn ich vor der Entscheidung stünde, würde ich das Modell strahlen und neu Lackieren/Beschriften lassen.
Ich selber werde das mit Sichheit nicht versuchen.
Mein Ergebnis würde mich bei so einem wertvollen Modell nicht zufrieden stellen.
;)
Es gibt nur nicht viele, die so etwas überhaupt können.

Was den glänzenden und den matten Kack angeht:
Die Märklin 218'er mit dem glänzenderen Kack ist wesentlich unempfindlicher auf Fingerabdrücke, als das aktuelle Modell mit den Mattkack.
Ich habe beide Gehäuse für meine Umbauversuche ständig in den Fingern.
Der glänzende ist nach meiner Erfahrung der wesentlich dankbarere.

Gruß basti

16

Donnerstag, 13. Februar 2020, 12:03

Hallo Michiel,

bin mir nicht sicher, ob man bei einer "Einbrennlackierung"(?), wie bei KM1 anschließend noch einen Klarlack zur Fixierung braucht.
Hast Du nicht selbst mal geschrieben, dass man die Beschriftung bei KM1 nicht ab bekommt?

Gruß basti

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17

Donnerstag, 13. Februar 2020, 12:04

Hallo Michiel,

danke für Deine Einschätzung zum "glänzend machen"

Man müsste aber den Glanzgrad nicht unbedingt als Zusatzoption einführen.
Es würde völlig ausreichen, wenn es matte und glänzende Maschinen von der Stange gäbe,
bzw. man eine entsprechende Vorbildauswahl träfe.

Auch Neubaudampfloks waren in den 50ern hochglänzend
und dann dann wären da Neulackierungen im Rahmen von Hauptuntersuchungen zu erwähnen.
Nicht nur bei Loks, sondern auch bei Reisezugwagen.


Viele Grüße
Michael

18

Donnerstag, 13. Februar 2020, 12:31

@Michael Foisner
Also wenn bei einer Serie von Zehn verschiedenen Loks auch noch drei unterschiedliche Glanzgrade berücksichtigt werden müssen, weiß ich nicht, ob das leichter handhaben ist, als Änderungen bei Austattungsdetails.
Wie gesagt, die Modelle werden von Menschen zusammengebaut, die vom Original KEINE Ahnung haben und die vorrangig aus einem Kulturkreis kommen, in dem es eine Schande ist, keine Ahnung zu haben und eine noch größere, Nachfragen zu müssen.
Da wird lieber irgendetwas gebaut / lackiert, was man sich irgendwo auf,Bildern im Netz zusammengesucht hat, als dass man sich die Blöße gibt, nachzufragen.
Ich habe viel Kontakt zu Menschen solcher Kulturkreise.
Die lächeln nicken und sagen jaja, aber verstanden haben sie's nicht.
Und oft merkt man es erst, wenn es schon zu spät ist.
Man kann diese Menschen deswegen auch nicht verurteilen.
Sie kennen es ja nicht anders.
Das gehört dort einfach dazu.
Also egal ob große Flächen, oder kleine Teile, die Ursache für Fehler sind nicht vo der Größe abhängig, sondern von der Art der Kommunikation.

Auf jeden Fall habe ich durch die V160 von KM1 wieder sehr viel über das "Menscheln" (der Faktor Mensch in Abhängigkeit der Komplexität von gemeinschaftlichen Projekten) gelernt.
und ich habe höchsten Respekt vor denjenigen, welche sich immer wieder aufs Neue mit Ihrem Engagement dieser Herausforderubg stellen.
Sei es für überlebenswichtig Dinge genauso, wie für "Spielsachen". ;)

Gruß basti

19

Mittwoch, 19. Februar 2020, 09:09

Kleiner Nachtrag als Alternative zu glänzenden Neufahrzeugen beim großen Vorbild:

April 2018 im Bahnhof Amstetten/Wttbg. von mir aufgenommene top gepflegte 212 beim Verschub von Sandzügen für Stuttgart 21 in's Sanddepot:
»Rolf Saiger« hat folgende Bilder angehängt:
  • UTL 212 a.jpg
  • UTL 212 b.jpg

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Beruf: Pharmaspezialist Analytische Chemie

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20

Montag, 24. Februar 2020, 22:27

Hallo Basti
Ich weiß nicht zu welchen Menschen aus diesem Kulturkreis (ich nehme an Du meinst "Fernost"? - das sind aber dann schon einige Kulturkreise) Du Kontakt hast.
Aber Deine Vorstellung, dass sie dort sowieso keine Ahnung haben und es ihnen auch noch egal ist, weil sie es ja nicht anders kennen - nun, das ist gelinde gesagt sehr naiv!
Die Zeiten wo es uns egal war wenn in China (und da meine ich S-Korea, Taiwan, Singapur, ... natürlich mit) der berühmte Sack Reis umfiel sollten in unserem Interesse schon lange vorbei sein.
Du kannst davon ausgehen, dass der Arbeiter der dort das Modell an seiner Line verlötet, lackiert, etc. genau nach den Vorgaben seines direkten Line Supervisors agiert und der hat meistens sogar sehr viel Ahnung.
Wenn sie dort nicht viel nachfragen sondern einfach tun ohne vorher zu fragen, dann ist das weil Zeit Geld ist. Da kann nicht tagelang auf eine Info aus good old Europe gewartet werden wenn der Produktionsplan gehalten werden soll.
Unsere Spur1-Modellbahnen werden in diesen Fertigungsbetrieben oft nur als Lückenbüsser eingeschoben, die Priorität kannst Du Dir dann ausmalen.
Was "die dort" gar nicht goutieren ist unsere alte Gewohnheit uns als Europäer oft von oben herab zuverständigen. Wenn dieses Gefühl beim asiatischen Partner aufkommt, egal ob bei Vertragsverhandlungen, Audits, o.ä. dann hat man meist schon verloren bevor es begonnen hat.
Beispiel aus der Pharmazie: bis vor einigen Jahren hat China es zähneknirschend hingenommen, dass viele Pharmazeutika weltweit einfach nach EP, USP bzw. JP (die jeweiligen nationalen Pharmakopöen aus EU, USA und Japan) produziert wurden, auch wenn dann nach China exportiert wurde. Das wird so jetzt nicht mehr geduldet, was nach China exportiert wird muss nach CP produziert sein. Oups, die CP gibts nur auf Chinesisch? Interessiert sie nicht, das ist unser (westliches) Problem - so einfach ist das!
Ich empfehle Dir dringend einen Besuch an einer dortigen Schule oder noch besser Technischen Hochschule - und dann ziehe einen Vergleich zu uns in Europa wie es um Ressourcen, Lernwilligkeit und Disziplin bestellt ist.
Da kommt Dir das Fürchten um unsere europäische Zukunft. Nur so mal am Rande zum Thema "die dort haben keine Ahnung" ... das ist lange vorbei.
So, und jetzt zurück zu den Lackierungs-Glanzgraden! :-)
LG
Anton
°Wie isst man einen Elefanten auf? - Bissen für Bissen!" - Indische Weisheit

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