Das Fahrwerk der Draisine ist nahezu fertig. Herzstück ist natürlich die Bodenplatte, die alles zusammen hält. Auf der Platte wurde eine Sitzbank für die Besatzung aufgebaut. Der Fahrer wurde aus eine China-Figur der billigsten Sorte zusammengeschnitzt. Dem 2m Hünen wurden dafür aus dem Oberkörper und den Beinen jeweils einige Millimeter herausgetrennt, da er sonst nicht in die Draisine gepasst hätte. Außerdem wurden der Kragen vom Sakko und die Krawatte mit dem Skalpell entfernt. Die Figur war ein sitzender Reisender und der hatte seine Hände in den Schoss gelegt. Da es bei einem "Schienenauto" ja nichts zu lenken gibt, durfte das so bleiben. Mit dem vorne sichtbaren Polystyrolaufbau kann man das Fahrgestell in die Karosserie einhaken.
In die Platte wurde eine Öffnung in der Kontur des Antriebsmotors gesägt, in die der Motor später eingeklebt wurde. Der Motor lief während des Aushärten des Klebers. So konnte ich das Spiel zwischen Motorwelle und Ritzel überwachen und passend einstellen. Motor mit Schnecke und Ritzel entstammen einem alten DVD Laufwerk und haben dort früher den Laser nachgeführt. Ob sich die weitere Nutzung als Antrieb bewährt, wird sich zeigen. Wenn nicht, hat es zwar außer Erfahrung nichts gebracht, aber auch nichts gekostet. Der Schaden hält sich dann wohl in Grenzen. Zum andeuten des Schalthebels wurde noch eine Stecknadel auf dem Motor platziert.
Auf der Unterseite der Platte habe ich zunächst die Lagerung der Achsen als nachempfundene Blattfedern aufgebaut. Jede Schicht ist 0,5mm dick und so konnte ich problemlos die passende Höhe der Lagerung einstellen. Auf diesen "Federpaketen" liegt die 3mm Welle der Achsen. Diese wird durch ein zu einem "U" gebogenen 1mm Edelstahldraht in Position gehalten. Passend für die beiden Schenkel des "U" habe ich in die Grundplatte Löcher gebohrt. Durch diese werden die Schenkel hindurch gesteckt und damit das Spiel der Welle eingestellt. Anschließend können sie auf der Oberseite durch Verkleben fixiert werden.
Aus einem alten Spielzeug-Elektromotor habe ich mir die Kohlebürsten des Kommutator ausgebaut. Hier werden sie für die Stromabnahme von den Achsen verwendet. Sie sind an Messingstifte mit 1mm Durchmesser angelötet, die durch Löcher in der Bodenplatte geführt sind. Nach dem Einstellen des passenden Andruck auf die Welle werden die Stifte ebenfalls auf der Oberseite mit Zwei-Komponenten Kleber fixiert. An die Stifte wurden auch schon einmal probehalber die Motoranschlüsse angelötet und ein erster Probelauf durchgeführt. Ergebnis: Sie fährt!!!
Dafür, dass die Stromabnahme erstmal nur an einer Achse erfolgt, lief die Draisine verblüffend gut.
Steht also als nächstes die Stromabnahme der zweiten Achse und der Einbau eines Decoders mit Powerpack an.
Gruß Martin