Spur 1 Gemeinschaftsforum

Welche Vorteile haben Haftreifen an Spur 1 Fahrzeugen?
Ich meine : KEINE!
Ich kenne nur Nachteile:
Sie verhindern eine gute Stromabnahme
Sie verteuern die Produktionskosten
Sie stellen nach intensivem Fahren ein Ersatzteil/Reparaturproblem dar
Sie bewirken einen unrunden Lauf
Sie verhindern das Schleudern der Lok, was gerade beim dig.Sound ein Genuss ist
Sie fördern Getriebeschäden (wie bei meiner 91er trotz Präventivarbeiten bei Märklin geschehen).
Meinen Schattenbahnof muss ich über eine 1 : 17 Steilstrecke befahren, also genauso steil wie die steilsten DB und DR-Strecken waren.
Meine 218 (von Märklin OHNE Haftreifen ausgeliefert!) zieht mühelos 4 Umbauvierachser (und mehr) die Steigung hinauf. Das entspricht etwa 130 Tonnen Last beim Vorbild und das war z.B. auf der Steilstrecke Dillenburg-Gönnern (1:17) genau Grenzlast.
Wenn ich mehr anhängen möchte, gibt es halt eine Vorspannlok.
Wenn jetzt eine 2600 € teure 01 von Märklin mit Haftreifen kommt, kann ich nur
sagen: NEIN DANKE!

Was ist Ihre Meinung?

Hallo Herr Krug,
Ich habe einen teilweise mit selbstgebauten Metallwagen zusammengestellten THW Zug mit 17 Waggons, die 218 ohne Haftreifen zieht den Zug nicht durch den 1020Radius , die 212 mit einem oder 2 Motoren mühelos, die V100 Kardanantrieb macht schlapp/ der Kardanantrieb scheint in dem 1020 Radius an seine Grenze zu stossen/ die V60 zieht mit Originalmotor trotz Haftreifen und 6095 Decoder leider auch zu wenig, im Radius schafft sie höchstens 6 waggons ohne Leistungsabfall,
wenn ohne Haftreifen, dann aber mit wesentlich mehr Gewicht auf der Lok!
Gruss mani Höfer Köln

Hallo,
ich fahre zwei Modelle ohne Haftreifen, die 23 von Kiss und die 218 von Märklin aus der ersten Lieferserie ( die wurde werksseitig ohne Haftreifen geliefert). Auf meiner Anlage ist der Schweineradius 1020 verlegt. Hinter der 23 läuft eine Personenzug aus 6 Umbaudreiachsern und die 218 kommt im Wechsel mit V200 vor einem Güterzug aus 3 Hübner Eaos, 4 Märklin Schwerlastwagen Ssy45 und 2 Teleskophaubenwagen Shimms zum Einsatz. Längere Züge erlaubt meine Anlage nicht. Die Loks laufen vor diesen (relativ kurzen) Zügen problemlos, selbst auf verdreckten Gleisen auf denen haftbereifte Loks schon Kontaktprobleme bekommen. Ausserdem habe ich festgestellt die Achse mit Haftreifen ist immer die meist verdreckte. Da auf meiner Anlage keine längeren wie die oben erwähnten Züge zum Einsatz kommen ( max. 3 Wagen bei D-Zug bzw. Eilzug 4-Achsern) könnte ich durch aus ohne Haftreifen leben.
Gruss Klaus Oberdellmann

Hallo,
bei großen Loks mit mehr als 3 angetriebenen Achsen sind Haftreifen in der Tat unnötig, auch ab einem bestimmten Lokgewicht. Bei kleinen B-Kupplern allerdings ist das ein Problem. Ich habe konnte hier direkt den Maxi-Glaskasten (2 Haftreifen) mit der Lok "Emma" (aus der Startpackung, keine Haftreifen) vergleichen. Ergebnis: Emma bewältigt eine 3,75%-Steigung bereits mit 2 Maxi-Personenwagen nicht mehr, der Glaskasten dagegen meistert diese Steigung mit 3 Wagen spielend. Da die "Hausstrecke" meines Lokalbahnzuges solche Steigungen enthält, kann ich sie nur mit Haftreifen befahren. Dieser Umstand macht bisher die Stromschleifer am Glaskasten unentbehrlich, obwohl ich sie lieber heute als morgen abmontieren würde.
Grüße aus Berlin
Michael Landenberger

Ich kann Ihre Meinung nur unterstützen. Zumindest sollte eine Achse ohne Haftreifen beiliegen, damit man nicht erst den Weg über die Ersatzteil-Lotterie gehen muss. Hoffentlich schliesst die Ankündigung zierlicher Räder auch einen zeitgemässen Spurkranz ein. Meine Hoffnung ist aber nicht sehr gross, denn schon droht wieder der Meterradius die Möglichkeiten des Konstrukteurs zu beschneiden.
Schöne Grüsse aus dem feuchten München.
Ich hoffe, viele Spur 1er in Dortmund zu treffen
Bid dann
Klaus Holl

Ich habe zu Hause eine Dingler BR 10, die braucht selbstverständlich keine Haftreifen, hat genug Kraft, Faulhaber , gutes Getriebe und jede Menge Gewicht (über 10 Kg)
Klar wird man sagen, das sind andere Dimensionen schon preislich (ich habe sie mir mühsam zusammengespart).
Aber die Hersteller der Serienmodelle könnten ja auch davon lernen.
Ich denke, man braucht für ein Serienmodell keine Kugellager,
keine funktionierenden Blattfedern und Ausgleichshebel.

Das Gewicht sollte nur höher sein, der Motor kräftig genug, ein sauber abgestimmtes Getriebe und eine leichte Achsfederung mit versteckten einfachen Federn der Antriebsachsen.

Es muß auch nicht unbedingt ein Vollmetallmodell sein, ein internes Bleigewicht
sollte genügen.

Haftreifen sollten dann eigendlich verschwinden.
MfG.

Hallo Einser!

Vor einiger Zeit war auf irgend einer Seite im Web zu lesen, was Märklin u.a. zu diesen Haftreifen bewegt: Störungen, verursacht durch die durchdrehenden Räder. Als Großhersteller muss Märklin die CE-Vorschriften einhalten. Sicher liegt bei leichten, kleinen Loks wie BR 80 oder V 36 ein Argument in der Zugkraft. Andererseits ist zumindest die Kontaktsicherheit ein klares Argument gegen die Haftreifen. (Siehe häufige V36 Probleme) Ich habe mir daher kein eindeutiges Urteil pro oder Contra bilden können.

Grüsse

Dirk Weingart

Ich finde nach eigenen Erfahrungen das Haftreifen überflüssig sind. Mit etwas Blei kann man die Traktion der Lok ausgleichen. Man hat aber nicht die Nachteile die Sie angesprochen haben. Ferner haben auch die Haftreifen ja nur wenn sie richtig sauber sind eine bessere Traktion. Ich gehe davon aus das dies bei vielfahrern selten der Fall ist. Habe meine Mä Loks alle bis auf die BR91 von den Haftreifen entledigt. Laufen jetzt ruhiger. Gruß Frank Nörenberg

Genau das ist die Lösung, Herr Nörenberg. Warum legt Märklin nicht einen passenden Gewichtssatz bei, der weniger als die Haftreifen kostet und nach Wunsch eingesetzt werden kann?
Abgefahrene Haftreifen mindern die Zugkraft erheblich. Die Lastgrenze kann ich nicht exakt bestimmen, weil sie fliessend ist, mit zunehmender Einsatzdauer fällt sie erheblich.

Gruß und gute Nacht