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  • "Michael Staiger" started this thread

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1

06. 06. 2019, 21:13

Radsätze von Guido Schrock (Antal)

Hallo Einser,

in Halver hatte Guido Schrock Stahl-Radsätze in Hübner/Märklin-Maßen (Spurkranzhöhe 1,85 mm !) dabei die mir aufgrund ihrer maßstäblichen Achswellendurchm. so gut gefielen daß ich welche mitnahm. Beide Räder sind mit Kunststoffbuchsen zur Achse isoliert, leider leidet wohl darunter der Rundlauf? Die Räder schwankten um 2-4/10mm. Fand bei 10 Radsätzen Innenmaße von 39,6 - 40,6mm, m. E. sollten 40mm nicht unterschritten werden auch wenn die NEM noch 39,8 zulässt. Werde die Innenmaße händisch mit einem Abzieher anpassen.
Diese Ungenauigkeiten gibts bei den Hübner/Märklin-Radsätzen natürlich auf, hatte nur gehofft daß diese Kleinserienradsätze da etwas präziser wären.


Ganz links die Originalausführung, leider etwas scheckig brüniert, teilw. blau angelaufen. Bei den mittleren hab ich die Laufflächen und Spurkränze blank poliert. Bei den beiden rechten sind die Spurkränze bereits auf "mein Maß" von 1,6mm abgedreht.


Radsätze kommen am besten bei "Barfüßlern", also Wagen ohne Bremsen zur Geltung. Hier sind noch Hübner-Radsätze mit abgedrehten Spurkränzen zu sehen, das blanke Messing wird noch chemisch geschwärzt.


Hier jetzt die nachbearbeiteten Schrock-Radsätze, wirken schon deutlich besser. Ein solcher Radsatz ist 16gr. schwerer als ein Hübner-Radsatz, das hilft der Fahrsicherheit bei leichten Wagen ohne dabei die Lager unnötig zu belasten.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

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2

07. 06. 2019, 10:02

Hallo Michael,

in der Tat ist es nicht einfach einen Kunststoffisolierten Radsatz zu fertigen. Da ich selber für meine Modelle verschiedenste Radsätze benötige kann ich dir aus Erfahrung folgende Gegebenheiten berichten. Ich fertige sowohl meine Räder als auch die Isolierbuchsen in einer Aufspannung ( d.h. das Werkstück wird nicht umgespannt um Ungenauigkeiten zu vermeiden) auf einer CNC- Drehmaschine mit einer Maßgenauigkeit von ca. 2 /100 mm. Beim Einpressen der Isolierbuchse ins Rad verformt sich diese, da sie ca. 3/100 -5/100mm größer ist wie die Bohrung im Rad. Allerding findet die Verformung nicht gleichmäßig im Durchmesser statt sondern meistens Einseitig. Wenn dann die Achse eingepresst wird entsteht durch die Verformte Isolierbuchse ein Radialschlag welcher im günstigsten Fall 2/10 - 3/10mm aufweist. Bei sehr ungünstigen Verhältnissen können es auch ohne Probleme mal 0,5 bis 0,8mm pro Rad sein = Alles wieder auseinander und neuer Versuch mit anderer Isolierbuchse.

Lösung: Die Isolierbuchsen werden bei der Fertigung ohne bzw. mit einer kleineren Bohrung versehen und erst nach dem Einpressen gebohrt bzw. ausgedreht so das lediglich die Verformung der Isolierbuchse beim Aufpressen auf die Achse zu Gewicht fält (diese sollte ja ebenfalls 3/100 - 5/100mm Größer sein wie die Bohrung der Isolierbuchse).

Problem: Für jede Radgröße müssen weiche Backen oder weiche Spannzangen ausgedreht werden damit die Räder zum Bohren der Isolierbuchse ohne Axialschlag und beschädigung des Spurkranzes auf diesem gespannt und gebohrt werden können. Außerdem ist es ein wesentlich höherer Zeitaufwand da die Maschine für eine weitere Spannung umgerüstet werden muß. Dazu kommen die Kosten für die Spannmittel da diese nach dem Anpassen an den Spurkranzdurchmesser nur noch für diese Räder verwendet werden können. Ein weiteres Problem stellt dar, daß es für die meisten Hobbymaschienen keine weichen Spannbacken giebt. Bei Spannzangen verhält es sich ähnlich zu dem benötigt man eine relative große Maschine um Spannzangen für einen Durchmesser von Spur 1 Wagenräder zu bekommen ( Ich fertige auf einer Maschine mit einer Durchlassbohrung von 60mm und einem Backenfutter mit einem Durchmesser von 150mm).

Bei dieser Fertigung ist es möglich Achsen mit einm Radialschlag von 0,1 - 0,2mm und einem Axialschlag von 0,1 - 0,2mm zu fertigen.

Fazit: Es ist nicht einfach Radsätze mit geringen Tolleranzen zu fertigen.

Da sich auch in der Spur 1 in den letzten Jahren die Mentalität durchgesetzt hat ( eigene Erfahrung von Messen in Gesprächen mit Standbesuchern ), "das alles viel zu teuer ist und noch billiger werden muß", läst sich ein erhöhter Fertigungsaufwand auch nicht mehr begründen.

Ich hoffe ich konnte etwas zum Verstehen der Problematik beitragen.

Stefan

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