Sie sind nicht angemeldet.

ospizio

unregistriert

1

Montag, 12. August 2019, 23:01

Filmbericht SWR Traumberuf Lokführer

Hallo,



Heute kam im Dritten ein der Serie Eisenbahromantik ein schöner und doch
für mich aufwühlender Film,den ich zuvor noch nicht gesehen habe.

Er spielt in und um Stuttgart herum und die Darsteller sind mir alle als Kollegen
persönlich bekannt.Auch die Fahrleistungen bis auf die Fahrt mit der E
103 habe ich alle auch so ausgeführt.
https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y…enbahn-romantik
Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (5. September 2019, 18:13)


2

Dienstag, 13. August 2019, 00:01

Guten Abend,

vielen Dank für den Hinweis auf diesen beeindruckenden Film.

Der Lokführer vorn denkt viel an die Fahrgäste.
Wir Fahrgäste sollten uns mit Respekt vor der Arbeit der Eisenbahner revanchieren.

Es grüßt
Karl Schotter

3

Dienstag, 13. August 2019, 09:34

Filnbericht SWR Traumberuf Lokführer

Hallo,



Heute kam im Dritten ein der Serie Eisenbahromantik ein schöner und doch
für mich aufwühlender Film,den ich zuvor noch nicht gesehen habe.

Er spielt in und um Stuttgart herum und die Darsteller sind mir alle als Kollegen
persönlich bekannt.Auch die Fahrleistungen bis auf die Fahrt mit der E
103 habe ich alle auch so ausgeführt.
https://www.ardmediathek.de/swr/player/Y…enbahn-romantik
Gruss Wolfgang











Hallo Wolfgang,

Habe den Filmbericht auch mit Interesse gesehen.Wenn man über das Berufsbild nachdenkt ist alles dabei. Auch die extreme.
Eine hochverantwortliche teilweise selbständige anspruchsvolle Tätigkeit als technischer Beamter mit 1200,00-2500,00 DM Sold.
Mit allen im Film beschriebenen negativen und postiven Szenarien, auch für deren Familien/Freunde.

Wie war z.B. der Toilettengang auf dem Diesel/Elok vom Arbeitgeber her geregelt? Backstein aufs SIFA-Pedal und dann mal schnell um die Ecke?
Verschlafen zum Dienstantritt ??.

Gruss Nico

ospizio

unregistriert

4

Dienstag, 13. August 2019, 10:56

x

Hallo Nico,
Also ich habe in meinen 35 Dienst auf der Lok nur ganz wenige Schwierigkeiten was den Gang zum WC betrifft.
In der 220/221/215 gabe es im Maschinenraum an der Aussenwand eine sogenannte Pissrinne.War ein sckiges Kästchen mit unten einem Rohr dran,welches Richtung Gleisbett führt.Oben war eine Klappe drauf.Dort konnte man aber nur bei Stillstand pinkeln und das Teil stank immer stark nach Urin.Mit Backstein auf die Sifa legen,funktionierte nicht.Lieber dann bei Halt oder Kreuzung herunter vom Karren und vor oder neben die Lok.
Die Kornwestheimer Kollegen bekamen bei den Langläofen mit den Postzügen (Raum München bis in den Norden als Schnelläuferohne Halt) Pinkeltüten ausgeteilt.
Durchfall oder auf gut schwäbisch d"Scheisserei war ein Grund sich Dienstunfähig zu melden.
Ich musste einmal bei einem Schnellzug Stuttgart-Singen einen Nothalt in einem Tunnel machen.Grund war dass ich in der Kantine Schlachtplatte (Kartoffelbrei mit Sauerkraut) gegessen hatte und dazu als guter Beamter ein alkoholfreies Apfelschorle getrunken hatte.Ergab leider eine.
Allerdings explosive Kombination,die leider nicht bis zum nächsten Haltbahnhof von mir durchgestanden werden konnte.
Im übrigen der konnte das Lokpersonal laut Anweisung in jeder Dienststelle auf WC gehen.Und als die geschlossenen Toilettensysteme eingeführt wurden,war es ja kein Problem mit einem Personenzug in einem Bahnhof geschwind auf die Toilette zu gehen.
Verschlafen habe ich auch mal,aber das haben wir immer hingebracht,dass keine Zugausfälle oder grössere Verspätungen aufgetreten sind.Dann ist halt ein Kollege weitergefahren oder ein anderer hat die Schicht kurzfristig übernommen.
Ich war auch 35 Jahre Feuerwehr,wenn Lokführer kurzfristig ausfiel(wegen Krankheit/verschlafen/Suizid etc)war ich nach Anruf des Lokleiters innerhalb 7 Minuten im Bw oder Bahnhof.Gruss Wolfgang

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (5. September 2019, 18:12)


Gerald

Gerald

  • »Gerald« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 1 722

Wohnort: Niederrhein

Beruf: Finanz-Magier + (Freizeit-)Triebfahrzeugführer

  • Nachricht senden

5

Dienstag, 13. August 2019, 11:04

Zitat: "Die BR 111 ist eine der modernsten Loks der DB ... ."
Heute, 45 Jahre (!) später hält sie immer noch die Stange bei der Bahn wenn und weil die modernen Loks oftmals so ihre Zicken haben.
Aktuell sehe ich bei meinen Diensten ausschliesslich 111er bei den lokbespannten Zügen. Ganz gelegentlich ist mal eine 143er aus dem Osten dran, aber die ist ja genauso alt.

Auch wenn man im Film sieht, wieviel Reserve da so rumsteht. Da ist sofort Ersatz da, wenn es mal einen Ausfall gibt. Heute fährt alles auf Kante.
Wenn es mit der Bahn wieder vorwärts gehen soll, muss man sich wohl wieder an alte Muster erinnern.
Liebe Grüsse,
gerald ehrlich

6

Dienstag, 13. August 2019, 11:32

Grüß Dich Wolfgang !

Einen sehr schönen Film offerierst Du uns da. Auch wenn ich hier im Rheinland rumfahre (noch), ist es

doch ein großes Déjà-vu aus meiner Anfangszeit. Wo ist die Zeit geblieben und wie hat sich doch

die Bahn und auch das ganze Drumherum verändert. Und vieles von dem was angesprochen

wurde ist eingetreten (LZB, ohne Beimann ect.) , hat sich verschärft (Lebensarbeitszeit, Dienstablauf, Schichtplanung usw.).

Mir hat der Beruf immer große Freude gemacht, trotz der Unzulänglichkeiten, aber die jüngeren

Kollegen beneide ich nicht..... dann schon lieber Generaldirektor auf Spur 1......

So long ,

auch Wolfgang

7

Dienstag, 13. August 2019, 13:21

Danke Wolfgang,
Am 17.11.1966 war ein TF im Bahnhof Kelkheim Hornau (Frankfurt Königstein Eisenbahn FKE) an seinem Wendebahnhof, kurz mal pinkeln. Als er aus der Toilette kam war sein abgestellter VT & VS 204 weg. Dieser raste auf der eingleisigen Strecke bergab durch den Bf Kelkheim dann durch die Bf's Kelkheim Münster, Liederbach um sich kurz vor FFm Höchst in den entgegenkommenden Dampf bespannnten Personenzug zu bohren. 7 Tote über 40 Verletze. Der VS hatte sich wie eine Schale um die entegenkommende Lok gewickelt. Totalschaden !!.
Gruss Nico