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1

Sonntag, 29. September 2019, 09:58

Beizen von Schienen

Morgen Freunde
Ich habe mich nie zugetraut die Schienen zu beizen. Der grund ist, dass ich irgendwann gelesen habe, dass der chemische Prozess nie richtig aufhört.
Wie macht ihr? Habt Ihr Erfahrungen damit? Habe ich das alles falsch verstanden?

"Beizen oder nichtbeizen, das ist hier die Frage"
Beste Grüsse aus Lappland
Magnus Müchler

Beiträge: 2 553

Wohnort: Erfurt

Beruf: jetzt Rentner, programmieren nur noch im Hobby

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2

Sonntag, 29. September 2019, 10:29

Hallo Magnus Müchler,

ich habe meine Schienen mit der Airbrush behandelt, Farbe Rostbraun bis Dunkelbraun matt.
Die Schwellen meiner Selbstbau- Weichen habe ich gebeizt.
MfG. Berthold

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »bbenning« (29. September 2019, 10:34)


3

Sonntag, 29. September 2019, 11:04

Benutze generell Ballistol Schnellbrünierung.

Einfach mit Pinsel aufbringen. Wirkt binnen Sekunden. Schienen vorher gründlich entfetten!

Das Schwarz kann man so lassen oder anschließend lackieren. Vorteil ist, dass die Farbe sehr gut haftet.

Die Brünierung gibt es z. B. im Waffenhandel.

Gruß
Rolf

4

Sonntag, 29. September 2019, 14:06

Moin Magnus,

bevor Du die Schwellen endgültig beizt, musst Du Dir eigentlich nur überlegen, welchen Erhaltungszustand die Schwellen darstellen sollen, wie verwittert sie sein sollen.
Nimm eine Schwelle zum ausprobieren. Oder zwei. Mache versuche mit verschiedenen Farbtönen, verschiedener Häufigkeit des Beizvorganges.
Willst Du neue, gerade frisch verlegte Schwellen darstellen, oder alte Schwellen (in Nebengleisen?), die schon Jahrzehnte liegen?
Sollen die Schwellen eher braun oder grau sein? Du kannst die Farben der Beize auch mischen. Einfach ausprobieren.

Am besten, Du sihst Dir ein paar echte Schwellen an - bei Schneefall natürlich schwierig, Photos tun es aber auch.

Einfach ausprobieren.

Messingbürste: mir sind die Messingbürsten und handelsüblichen Drahtbürsten alle zu weich. Ich habe meine Schwellen mit einer Topfbürste für einen Winkelschleifer /eine Flex gebürstet. Allerdings von Hand, ohne die Maschine...

Viel Spaß!

Patrick

Jürgen Wille

unregistriert

5

Sonntag, 29. September 2019, 14:35

Brünieren

Hallo Forum,
bitte nicht die Schienen Lauffläche brünieren,da kommt man schnell mit dem Pinsel dran.
Gibt Probleme mit der Strom Übertragung.
Man kann auch Klever Schnellbrünierung nehmen.

jürgen

6

Sonntag, 29. September 2019, 17:41

...die Schienenprofile mit...

...Schnellbrünierung zu "beizen" ist sicher keine schlechte Methode, allerdings geht der Farbton ja mehr ins sehr dunkle braun, was auch nicht immer gewollt ist. Ich hatte mir damals die Arbeit gemacht und nach dem Brünieren die Profile noch mit Pigmenten in verschiedenen Brauntönen in die noch feuchte Brünierung einzubringen(bepinseln), das gibt einen schönen 3D-Effekt, insgesamt aber doch sehr aufwändig, daher bin ich wieder bei der Airbrush gelandet. Für eine Vitrine o.ä. würde ich die Methode jedoch bevorzugen. Meine Gleise hatte ich vor 12 Jahren "gebeizt", sie sind noch da und nicht zerfressen, darüber braucht man sich, denke ich, keine Gedanken machen. Wichtig für ein gutes Ergebnis ist allerdings die sorgfältige vorherige Entfettung der Profile mit Nitro, Waschbenzin oder ähnlich aggressiven Flüssigkeiten.

Die Profile zu brünieren und anschließend, wenn sie trocken sind noch mit Airbrush überzupusten, bringt ebenfalls hervorragende Ergebnisse, da der Schotter auch seinen "Bremsstaub" etc. abbekommt.

Wenn dann Farbe oder Brünierung auf den Schienenkopf kommt, das lässt sich nicht wirklich vermeiden, will man vorankommen, so ist das kein Drama, nur vernünftig säubern ist dann angesagt....ist klar 8)

Mein Stahlschwellengleis, S 49 und auch von KM 1, habe ich nach der Verlegung mit der Spraydose komplett eingenebelt und nach dem Schottern dann mit der Airbrush, das geht auch gut, insbesondere wenn man etliche Meter bearbeiten möchte....

Wie immer kommt es natürlich auf die Dosierung und ein wenig Feingefühl an....

LG

Michael
Epoche 2, die DRG als weltgrößtes Verkehrsunternehmen.......

7

Montag, 30. September 2019, 08:51

Hallo,

ich habe vorher die Lauffläche abgeklebt ( mit dünnen Abklebeband Autolackierer für Zierstreifen) dann mit Rostfarbe gespritzt, nicht brüniert, (bin ich nicht klar gekommen und das Ergebnis fand ich unzureichend). Nach der Montage habe ich einige Stellen nachgearbeitet und dann mit Puder Schienen und Schienenstühle patiniert.

Gruß Ralf
Eisenbahn-Modellbau in 1

Beiträge: 650

Wohnort: Wien

Beruf: Pharmaspezialist Analytische Chemie

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8

Montag, 30. September 2019, 10:20

Guten Morgen
Chemisch gesehen ist das Beizen das Erzeugen einer möglichst dichten Eisenoxidschicht als Korrosionsschutz (bzw. als Dekoration auf z.B. Waffen) auf Eisen bzw. Stahl.
Der Werkstoff wird dabei von der Brünierlösung oberflächlich oxidiert, das Brünieren ist also keine Beschichtung.
Die Güte der Brünierung hängt von sehr vielen Faktoren ab: von der Temperatur (Kalt-/Heissbrünieren), von der Einwirkzeit, von der Vorbehandlung der Werkstoffoberfläche, von der Zusammensetzung der Brünierlösung selbst und nicht zuletzt vom zu brünierenden Material.
Und da liegt nun die Crux, denn das Schienenmaterial besteht meistens nicht aus Stahl, sondern aus Neusilber - wenn das Material selbst kein Eisen enthält lassen sich nur schwer Eisenoxidschichten darauf produzieren.
Es gibt auch Brünierungen für andere Werkstoffe wie Kupfer, Messing, etc. Diese Lösungen sind aber streng genommen keine Brünierungen, sondern Schwarzbeizen. Man erzeugt damit Schichten von z.B. Kupfer, Antimon, ... auf dem Werkstoff. Diese Beizen enthalten oft mineralische Säuren wie z.B. Phosphorsäure. Man muss die behandelten Werkstücke danach also gut mit Wasser spülen, ggf. unter Zusatz von Neutralisatoren. Tut man das nicht kommt es zu einer fortwährenden, langsamen Weiterkorrosion des Werkstoffs.
Als Chemiker stehen mir viele Substanzen zur Verfügung und ich habe lange herumexperimentiert um haltbare Brünierungen zu erzeugen - schlau bin ich nur teilweise geworden, es ist eine Wissenschaft für sich.
Ich würde daher die Schienen per Airbrush und Pigmenten altern, das ist noch dazu, im Gegensatz zur Brünierung, reversibel.
LG

Anton
Edit: Tippfehler korrigiert
°Wie isst man einen Elefanten auf? - Bissen für Bissen!" - Indische Weisheit

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gölsdorfer« (30. September 2019, 12:52)


Jürgen Wille

unregistriert

9

Montag, 30. September 2019, 12:29

Patinierung

Hallo Forum,
man kann mit der Airbrusch natürlich gute Ergebnisse erzielen.
Das Beste Ergebnis für mich, ist die Behandlung mit Puderfarben von Klaus Holl (Asoa).
Nach gründlicher Entfettung mit Nitro Verdünnung, den Pinsel in Wasser eintauchen und dann in die entsprechende Puderfarbe.
Das Ergebnis ist dann eine optisch angeraute Schiene, also nicht so glatt wie beim Airbrusch, so wie es in Natura dann auch ist.
Danach fixieren mit Klarlack ebenfalls von Asoa, diesen jedoch hauchdünn auftragen, da dieser sonst ausweißt.
Dass ist natürlich wesentlich mehr Arbeit.

Jürgen

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