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Mittwoch, 4. Dezember 2019, 10:09

Br85 - Höllentalbahn - Züge

Guten Morgen,

da ich nun im Besitz einer BR85 bin, interressiert es mich sehr welche Art von Zügen die Loks auf ihrer alten Stammstrecke gezogen haben.
Ich habe schon auf einigen Seiten wie -Bundesbahnzeit, Eisenbahnstiftung, div. Bücher- nachgeschaut aber immer nur Aufnahmen (auf der Höllentalbahn)
mit Personenzügen gefunden.

Gab es denn auch Personenzüge mit Umbauwagen ? Wurden keine Güterzüge befördert ?

Die einzigen Aufnahmen mit Güterzügen habe ich von der Strecke Erkrath-Hochdahl gesehen.


Es würde mich sehr freuen wenn es entsprechendes Bildmaterial gibt oder entsprechende Infomationen.

Viele Grüße
Jens

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Mittwoch, 4. Dezember 2019, 10:48

Züge Höllentalbahn

Hi Jens,

erst mal Gratulation zur Lok! Zu den Zügen kann ich Dir die Literatur empfehlen, es gibt mehrere Bücher über die Höllentalbahn. Die Personenzüge bestanden hauptsächlich aus Einheits-Nebenbahnwagen, diese gibt es noch nicht, leider. Aber es gibt bildlich belegte Ausnahmen, dazu kann ich hier aber keine Fotos einstellen, da es sonst urheberrechtliche Probleme gibt:

In einem Buch ist ein Zug mit 4 Stück 3-achser Umbauwagen, allerdings an einen normalen Personenzug mit Nebenbahnwagen angehängt und als Zuglok E244 21 zu sehen. Wahrscheinlich eine Überführungsfahrt. Ich würde das aber nicht so eng sehen, die Umbauwagen kannst du auch solo nehmen. Weiterhin sind in verschiedenen EK-Heften Bilder eines Zuges aus 3 zweite Klasse Donnerbüchsen zu sehen, allerdings mit einem 1./2. Klasse Einheitsnebenbahnwagen in Kombination. Da kannst du aber eine 1. Klasse oder 1./2. Klasse Donnerbüchse anstelle nehmen. Ansonsten gibt es Bilder - fast alle zwar mit Ellokbespannung, aber das ist egal - mit Eilzügen aus Schürzen-Eilzugwagen und euch wenige mit Neubau-Schnellzugwagen. Sowie natürlich die klassischen Touropa-Wagen, 6 Stück mit 85er vorn und hinten. Schnellzugwagen gibt es von Märklin und Kiss Modellbahnservice, Badewannen und Touropa bisher nicht. Du kannst aber auch die normalen DRG-Eilzugwagen von Kiss nehmen, die gab es zumindest als Einzelwagen. Wenn MBW die 36er Eilzugwagen bringt, sind das auch mögliche Wagentypen. Badewannen wären natürlich das Highlight. Da wird aber wohl auf absehbare Zeit nur Selbstbau übrig bleiben. Touropa-Wagen sollen ja zu hohen Preisen von Wunder kommen, das steht zumindest irgendwo im Forum.

Güterzugverkehr gab es auf der Steilstrecke nicht, aber bis Freiburg Wiehre und auf der Dreiseenbahn sehr wohl. Daher ist auch Güterzugbetrieb möglich. Und ich würde auch bedenkenlos Bauzugwagen oder/und Schotterwagen dranhängen, gebaut wurde ja auch immer mal. In der Steilstrecke hatte die 85er dabei übrigens 165 Grenzlast. Das ist bei beladenen Schotterwagen nicht viel ;) Also ein schöner kurzer Zug!
Beste Grüße Holger Danz

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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Holger Danz« (4. Dezember 2019, 20:07)


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Mittwoch, 4. Dezember 2019, 12:22

Hallo Jens,

wenn Du in der Eisenbahnstiftung BR 85, Höllental, Ravenna, Hirschspung, u. a. in den Suchfunktionen eingibst, findest einige Bilder.
Umbauwagen wurden auf der Steilstrecke Erkrath - Hochdahl von der 85 nachgeschoben

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

4

Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19:06

85

Hallo,
vorbildgerecht auf der Steilrampe Erkrath-Hochdahl war aber nur die 85 007. Dort war sie aber nur ca.für 1 Jahr im Einsatz. Das Personal in Wuppertal Vohwinkel mochte die Lok wegen dem zu versorgenden Innentriebwerk nicht sonderlich, man behalf sich lieber mit der narrensicheren 94. Stark genug (zu stark?) war die Lok jedenfalls, ich habe irgendwo ein Bild gesehen, wo die 85er den Zug und die Zuglok gleich mit hochgeschoben hat - bei der vorne am Zug befindlichen P8 bliesen die Sicherheitsventile in der Rampe ab....
Beste Grüße
Robert

5

Mittwoch, 4. Dezember 2019, 20:08

Hallo und guten Abend,

erstmal danke für Eure Antworten. Einige Aufnahmen, auf die ihr hingewiesen habt, hatte ich schon gesehen.

Am meisten konntest Du - Holger - mir weiterhelfen. Das mit den Personenzugnachbildungen mit DB, Umbauwagen und mit den E36 hilft mir schon weiter.
Und bei den Güterzügen mit den Gleisbau- bzw Schotterzügen finde ich echt gut.

Viele Grüße Jens

6

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 00:38

Hallo 85er-Fahrer,

im "Organ für Fortschritte des Eisenbahnwesens" wird zur 85 erwähnt: "Der Einsatz auf der Höllentalbahn ist nur vorübergehend, da die genannte Strecke elektrisiert wird. Die Lokomotiven ... werden auf der steigungsreichen Schwarzwaldbahn ingesetzt." Die Loks kamen ab Werk (1932) zum Bw Villingen für erste Versuchsfahrten auf der Höllentalbahn.


Im, dem Bw Villingen unterstellten, Lokbf. Neustadt/Schwarzwald wurde eine 20m-Drehscheibe und ein 3-ständiger Ringlokschuppen für zwei 85er und eine E-Lok gebaut, der dort vorhandene 2-gleisige Schuppen war für die Fahrleitung zu nieder. Eigentlich sollte der Lokeinsatz von hier aus erfolgen, was dann aber nicht zustande kam. Ab Okt. 33 wurde der Zahnradbetrieb aufgegeben und alle 85er wurden im Bw Freiburg beheimatet. Nach Aufnahme des elektrischen Betriebes 1936 waren die 85 dann "häufig" anderweitig verliehen. Zumindest zu den Reichsparteitagen wurden 3 Lok nach Geislingen/Steige zur Unterstützung der dortigen 95er verliehen. Es gab auf beiden Strecken zuwenig E-Loks um ohne Dampf auszukommen. Nach Kriegsende waren vier 85 im Bw Geislingen, sie gingen 1946 zurück nach Freiburg.


Auf der Steilstrecke zwischen Hirschsprung und Hinterzarten gab es schon ab 1925 (fast) nur noch Reisezugverkehr, der Güterverkehr wurde von Freiburg und Donaueschingen aus bedient. D. h. die 85er beförderten überwiegend Personen- und sogar Schnellzüge im Höllental - mit 23km/h! Um diese Fahrplangeschwindigkeit auch regelmäßig einhalten zu können, musste die Höchstlast von 180 auf 160t abgesenkt werden. Die vier unterschiedlich konstruierten Versuchs E244 konnten die gleichen Zuglasten mit 60 km/h befördern, obwohl sie eine Antriebsachse weniger hatten! Beim Schiebebetrieb, vorne E-Lok, hinten 85 musste mit Dampflokgeschwindigkeit gefahren werden.


Da der der E-Betrieb im Höllental eine Versuchsanlage mit 50Hz war, gab es zu wenig E-Loks für die Strecke so daß die 85er bis zum Ende des Versuchsbetriebs dort im Einsatz bleiben mussten. Das war ursprünglich nur bis Anfang der 40er Jahre geplant, tatsächlich dann konnte der 15KV 16.2/3Hz "Normalbetrieb" erst ab Mai 1960 eingeführt werden. Das war dann auch das Ende des Dampfbetriebes und der 85er.


Nur 85 007 kam noch ein Jahr zum Bw Wt-Vohwinkel für den Steilstreckeneinsatz Erkrath - Hochdahl - was ihr ein "Überleben" bis heute brachte. Zwischenzeitlich besteht begründetete Hoffnung auf eine Wiederinbetriebnahme.

Alle Bilder sind von der Eisenbahnstiftung

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (5. Dezember 2019, 21:00)


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7

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 08:30

Höllentalbahn

Für die Liebhaber der Höllentalbahn ist das bestimmt sehenswert:

https://www.youtube.com/watch?v=FuMOuB1khlk

Leider nicht mit der BR 85.

Viel Vergnügen!

Alain.

8

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 09:06

Guten Morgen,

danke Michael für deinen Bericht. Super Film Alain - danke fürs einstellen - allerdings ist doch kurz die 85 004 zusehen.

So, ich denke ich habe jetzt genug Spielraum die 85 auch vor Güterzügen einzusetzen.Und außerdem, da ich die 85 007 habe,
kann ich die Lok ja auch als Schiebe- oder Vorspannlok zusammen mit meiner 50 1840 (die in Wuppertal stationiert war)

einsetzen wie auf der Steilstrecke Erkrath - Hochdahl.
Vielleicht läßt sich ja dieser Zug auf einem großem Modultreffen nachbilden.


Noch einen schönen Tag und Grüße
Jens

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9

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 09:54

Hallo Michael,

das oberste Bild hatte ich gemeint, als ich die Schnellzugwagen ansprach. Allerdings sieht es für mich auch so aus, als ob diese nur an einen Personenzug zur Überführung angehängt waren, vielleicht sogar unbesetzt. Aber wie geschrieben, so was muss man nicht all zu eng sehen, wer kann schon sagen, dass am 30.4.1959 nicht der Personenzug Nr. XXXX mit Schnellzugwagen gebildet wurde oder es eine Sonderfahrt mit denen gab oder, oder, oder...

Ich hatte mich mit meinen Ausführungen auch nur auf die DB-Zeit der 50er Jahre bezogen, zu DRG-Zeiten waren auch andere Wagen im Einsatz. Aber unser Jens hat ja auch eine DB-Lok, daher sinnvoll. Im übrigen kam der Kleber-Express auch mit 26,4m Mitteleinstiegswagen über die Strecke, allerdings erst nach Ende des 50Hz Betriebes und damit auch des Einsatzes der 85er. Das würde mich jedoch nicht daran hindern, genau so einen Zug mit 85er zu bespannen - einfach weil es schön aussieht!
Beste Grüße Holger Danz

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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 11:17

Daß es auf der Höllentalbahn keinen durchgehenden Güterverkehr über den Steilstreckenabschnitt gab ...,

... ist nicht richtig - selbstverständlich verkehrte auf diesem Streckenabschnitt ein Güterzugpaar, zumindest bis tief in die 1950er-Jahre, also den diskutierten Zeitabschnitt. Als Quelle liegt mir eine Kopie eines Umlaufplans der BR 85 vom Bw Freiburg für 2 Lokomotiven vom 30.07.1956 vor.

- Ng 9003 w Freiburg Rbf - Neustadt (Schww) - der Zug war mit 2 Lokomotiven der BR 85 im Abschnitt Freiburg Hbf - Hinterzarten bespannt. Die Zlok übernahm den Zug in "Freiburg Rbf", die Schlz setzte als Drucklok in "Freiburg Hbf" an.

- Ng 9018 w Neustadt (Schww) - Freiburg Rbf - der Zug war mit der Zlok des Ng 9003 w bespannt.

Viel Freude beim "Nachbilden" und Grüße
Jürgen Stadelmann

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11

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 11:22

Güterzugverkehr auf der Höllentalbahn

Hallo Jürgen,

Danke für diesen Beitrag! das war mir nicht so bekannt bisher. In allen mir zugänglichen Berichten war immer die Aussage, dass es spätestens nach dem Krieg keinen Güterzugverkehr mehr gab... Eine neue Erkenntnis, die das Thema Höllentalbahn für mich noch viel interessanter macht!
Beste Grüße Holger Danz

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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 12:28

Hallo Jürgen,

hab zum Thema Güterzüge nur aus dem Buch von Jens Freese zitiert, wobei das damals - 1925 - mit der Zugdichte begründet wurde. Erwähnt wird dort auch ein tägl. Güterzug mit 85er von Neustadt über Donaueschingen nach Offenburg Gbf.


Bei der Eisenbahnstiftung fand ich dieses Bild, das einen von Dir erwähnten Güterzug zeigen könnte, allerdings liefen solche Wagen für Expressgut auch in Personenzügen mit. Der Bildtext behauptet daß der Zug talwärts fährt.
Geben deine Quellen einen Güterzug bergwärts mit zwei 85er her?
An Wagenmaterial war neben den geschweissten Nebenbahnwagen u. E30 auch andere "Leichtbau"-Wagen wie die Schürzeneilzugwagen im Einsatz. In den Schnellzügen gab es auch blaue Schürzenwagen.
Die Schnellzüge wurden schon bei 4 Wagen - z. B. drei E30 und ein MDi-Packwagen - mit einer 85 vorne und einer hinten gefahren.
"Donnerbüchsen" mit E-Heizung kamen erst nach Einführung des elektr. Betriebes auf die Höllentalbahn und verdrängten - teilweise - die bad. Plattformwagen die nur Dampfheizungen hatten.
Die Höllentalbahn ist schon ein interessantes Thema, MBW könnte da jetzt ein paar zur 85 passende Wagen bringen.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 12:52

Grüß' Dich Michael,

der im "Freese-Buch" zitierte Güterzug diente der Zu- und Abfuhr von Gütern der Dreiseen-Bahn, der Strecke nach Bonndorf (Schww) und der Bahnhöfe der Oberen Höllentalbahn = Abschnitt "Neustadt (Schww) - Donaueschingen" - dieses Güterzugpaar verkehrte auch lange noch nach den 1950er-Jahren.

Der Zug auf dem Bild fährt natürlich talwärts, schau' Dir mal die Signalstellung vom Einfahrsignal "Bf Höllsteig" und das "Durchfahrvorsignal" an! Es ist nicht der von mir erwähnte "Ng 9018 w", der verkehrte in den Abendstunden, es dürfte ein "Eilstückgutwagen" bspw. an der Zugspitze in einem Reisezug sein.

Wegen dem Nahgüterzug mit den 2 85ern bergwärts siehe mein vorheriger Text.

Grüße Jürgen

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14

Donnerstag, 5. Dezember 2019, 14:19

Wagenpark der Höllentalbahn

Hallo Michael,

da Du es ja auch immer so genau nimmst ;) , möchte ich hier mal noch was zu Deinem letzten Beitrag ergänzen: E30-Eilzugwagen, blaue Schürzen-Schnellzugwagen und sogar die E36-Eilzugwagen waren auf der Höllentalbahn immer nur die Ausnahme, zumindest in der Nachkriegszeit. Da Basel die blauen Schürzen-Schnellzugwagen im Wagenpark hatte, ist so ein Wagen dann wohl nur zum Einsatz gekommen, wenn Not am Mann war. Ich kenne nur ein Bild, aus dem Jahr 1952. Der Standard-Eilzug - Schnellzüge gab es auf der Strecke gar nicht, wenn man mal von den Urlauberzügen absieht, denn die sind ein eigenes Kapitel - wurde aus zwei bis drei Badewannen (Schürzen-Eilzugwagen) und einem 4-achsigen Packwagen gebildet. Meistens war das ein 36er mit Stromlinienkanzel oder ein MDy, aber es gab auch andere. Gelegentlich auch ein beigestellter Postwagen. Im Bild habe ich Post 4-p/21,6, Post -a/15 und einen Post-c/13 gesehen, auch an normalen Personenzügen, denn die waren insgesamt leichter und konnten so einen zusätzlichen Postwagen auch ohne weitere Lok besser verkraften.

Bei den Eilzugwagen liefen Nicht-Badewannen nur einzeln, ggf. als Verstärkerwagen mit. E30 nach dem Krieg fast nie, aber manchmal E36, da diese leichter waren. Da auf der Steilstrecke jede Tonne zählte war das wichtig. Die Elloks E244 konnten auch ohne Schiebelok 4 Wagen-Eilzüge nehmen und taten das auch.

Die Donnerbüchsen sind bei den Personenzügen nur ganz zum Schluss (ich meine vor der Systemumstellung auf 16 2/3 Hz) 1959/60 und bildlich belegt auch nur eine Garnitur mir drei zweite Klasse Wagen mit offener Bühne und einem 1./2. Klasse Einheits-Nebenbahnwagen dort gelaufen. Das war bis Ende der Zweiachser-Einsatzzeit so. Die Standard-Personenzüge waren reinrassig aus Einheits-Nebenbahnwagen gebildet, meistens aus 2-3 zweite Klasse Wagen und einem 1./2. Klasse Wagen sowie Pwi30 Gepäckwagen. Manchmal auch mit bis zu 6 Wagen. Der Bildbeleg für die vier 3-Achser Umbauwagen ist auch nur ein einziger als "Anhängsel" an einen Standard-Nebenbahnwagen Personenzug. Anzunehmen - so wie bei dem Bild mit den Neubau-Schnellzugwagen eine Überführung, vielleicht als Leerpark angehängt.

Für das Modell wären tatsächlich neben den Einheits-Nebenbahnwagen die Schürzen-Eilzugwagen eine Pflichtangelegenheit, leider sind die trotz Ankündigung bei Kiss Modellbahnservice noch in sehr weiter Ferne. Da ja aber die Hoffnung zuletzt stirbt, hoffen wir mal weiter. Ich habe eine ganze Ladung davon bestellt, aber laut Günther Kiss reicht die Bestellmenge noch nicht. Wenn also noch weitere nach Lieferung der 85er auf den Geschmack gekommen sind, einen typischen Höllental-Eilzug fahren zu wollen, dann schnellstmöglich eine Bestellung bei Kiss oder einem Händler aufgeben! Die MDy sollen ja von MBW kommen bzw. in Messing von Wunder und die 4-achser Packwagen gab/gibt es von Kiss und KM1. Anstelle des 30er-Packwagens, den ich noch von Wilgro erstanden hatte, kann man ja den 29er von KM1 nehmen, auch wenn es dafür kein mir bekanntes Foto gibt. Entschuldigung dafür, dass ich hierbei eventuell auch ein "Wunschkonzert" anstoße, aber die Badewannen liegen nicht nur mir sehr am Herzen. es sind m.E. die schönsten deutschen Eilzugwagen! Bitte aber jetzt nicht aus diesem Thread ein allgemeines Wunschkonzert machen, das läuft ja gerade wieder an anderer Stelle. Es geht hier doch nur um passende Wagen für die 85er...
Beste Grüße Holger Danz

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Holger Danz« (5. Dezember 2019, 14:25)


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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 15:38

Kleiner Nachtrag

hallo Michael,

eins hatte ich vorhin noch vergessen: Es gibt ein Foto, auf dem ein 4-achser Umbauwagen 2. Klasse als Zusatzwagen an zwei Schürzen-Eilzugwagen angehängt ist. Gezogen von E244 01 und Strominienkanzel-Packwagen dabei.
Beste Grüße Holger Danz

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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 17:37

ich glaube man kann davon ausgehen das auf der Höllentalbahn auch Güterzüge gefahren wurden. Zumindest in der Epoche 2 und sehr wahrscheinlich auch mit BR 85 .
siehe (Nachdruck) Reichgüterkursbuch Kursbuchstrecke 111 ; Winterfahrplan 1938 - 39

Jens ,
Du kannst mit der Lok auch in der letzten Heimat bleiben . Schwere Schnellzüge wurden in der Gegenrichtung ( Erkrath-Hochdahl ) ab Oberbarmen bis Block Martfeld ebenfalls nachgeschoben
lange Zeit mit BR 86 aushilfsweise sicher auch mit BR 85 , leider hat das keiner auf die Platte gebracht .

Gruß
Günter
»gschmalenbach« hat folgendes Bild angehängt:
  • Reichgüterkursbuch Winter 1938-39 -img455.jpg
Günter, Großhettstedt, Ilmtal

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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 19:14

Weiterer Nachtrag

Hallo Höllentalbahn Freunde,

um es vorweg zu nehmen: Meine Ausführungen beschränken sich immer nur auf die 50er Jahre, da das mein Thema ist. Alles davor und danach kenne ich nicht so gut. Ich habe nochmal ein paar Bilder durchgesehen und dort zwei Fotos entdeckt, auf denen auch ein preußischer Oberlicht-Schnellzugwagen in einen Eilzug eingestellt ist! Konkret ist eines davon mit E 614 und Datum 18. Mai 1956 beschriftet, Zuglok ist E244 21. Der Wagen nach dem Preußen ist ein E36-Eilzugwagen oder auch ein D36, das ist nicht ganz eindeutig für mich zu erkennen.

Aus dem Mai 54 ist ein Foto mit einem 2 oder 3achisgem Oberlicht-Postwagen, wahrscheinlich ein Preuße zu sehen.

Wie man sieht, irgendwas geht immer. Schade ist nur, dass bisher eben nur die Ausnahmen von der Regel möglich sind...
Beste Grüße Holger Danz

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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 20:43

Hallo Holger,

bei den vermuteten Donnerbüchsen könnte es sich auch um die relativ baugleichen "Türkenwagen" handeln? Deren Einsatz im Höllental wird in der Literatur auch bestätigt.


Diese Wagen hatten im Gegensatz zu den erschöpfbaren KK-Bremsen der Donnerbüchsen steilstreckentaugliche Bremsen der Bauart Hildebrand-Knorr (HiK)
Diese Wagen wurden von der Türkei bestellt, konnten aber wg. des Krieges nicht abgeliefert werden und wurden von der DR dann übernommen.
Solche Wagen waren wg. der Bremsen auch auf der Zahnradbahn Honau - Lichtenstein im Einsatz.

Gruß
Michael
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Donnerstag, 5. Dezember 2019, 23:19

Türkenwagen

Hallo Michael,

das stimmt natürlich, diese Wagen sind dort auch nachweislich gelaufen. Allerdings kann man die auch ganz gut von den Einheitsnebenbahnwagen unterscheiden, da das Dach letzterer weiter zum Ende hin heruntergezogen, also mehr abgerundet war. Es gibt einige wenige Fotos, auf denen ein etwas anderer Wagentyp - das könnten die Türkenwagen (Bi-40) sein - als Einzelwagen angehängt sind. Daher ist es tatsächlich so, dass die Standard-Personenwagen bis zum Ende des 85er Einsatzes und des 50Hz-Betriebes die "normalen" Nebenbahnwagen waren. Reinrassige "Türkenwagenzüge" sind jedenfalls nicht bildlich belegt...

Außerdem waren die "Türkenwagen" etwas länger und es gab nur 2. Klasse (ex.3.Klasse) Wagen. Die normalen Personenzüge zeigen aber neben den heruntergezogenen Wagenenden der Wagen gleich lange Wagen im Zugverband. Da fast immer ein 1./2. Klasse Wagen dabei war, kann man also auch die gleiche Länge als Beweis für die Einheits-Nebenbahnwagen nehmen. Auf den wenigen Bilder mit einzelnen Bi-40 (ex-Ci-40) sind diese auch aufgrund ihrer größeren Länge gut auszumachen.
Beste Grüße Holger Danz

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Holger Danz« (5. Dezember 2019, 23:35)