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  • »Michael Bollerott« ist der Autor dieses Themas

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1

Montag, 25. Mai 2020, 21:23

Was es so alles an Spezialfahrzeugen gibt

Guten Abend Forum,

am Wochenende war ich sowohl im Landschaftspark Nord in Duisburg als auch mal wieder auf der Zeche Zollverein und dieses Mal hatte ich einen Fotoapparat mit und habe einige Fotos von Spezialfahrzeugen gemacht, die im Stahlwerk und in der Kokerei eingesetzt wurden. Ich fand die Fahrzeuge wirklich beeindruckend auch wenn der Zustand nicht der aller Beste war. Man kann allerdings noch sehr gut sehen, wie die Fahrzeuge mal im Betrieb ausgehen haben.
1.) Das erste ist ein Torpedopfannenwagen, so ähnlich, wie er gerade von einem Forumsmitglied gebaut wird. Steht im Landschaftspark Nord, genauso, wie die 2.
2.) Der zweite ist ein Jünckerather Gewerkschaft Schlackenwagen, so wie ich das sehe.
3.) Hier weiß ich nicht, was es für ein Waggon ist. Die Lok ist auch ein Spezialbau, den ich so noch nie gesehen habe. Da er in der Nähe der Kokerei auf Zollverein steht, gehe ich davon aus, dass er da benutzt wurde und Koks transportiert hat. Bin mir allerdings nicht sicher.

Ich denke, dass es hier einige Spezialisten gibt, die sich damit gut auskennen. Den Schlackewagen gibt es auch als Foto im Netz, wie ich gerade gesehen habe.

Wünsche viel Spaß beim Betrachten.

Allen wünsche ich einen schönen Abend.

Michael Bollerott

P.S.: In Kürze geht es auch in meinem Thread Eifelinspiration weiter. Die ersten 6 Module und Beinpaare haben den Feinschliff erhalten und sind inzwischen gestrichen. Jetzt müssen sie trocknen und dann werden sie endgültig zusammengeschraubt. Außerdem sind heute die Zusatzteile fürs Regal gekommen, sodass auch dies umgebaut werden kann. Da freue ich mich drauf. Also bis in Kürze, dann geht es auch da weiter.
»Michael Bollerott« hat folgende Bilder angehängt:
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2

Dienstag, 26. Mai 2020, 08:18

Hallo Michael,
das ist ein Löschwagen. Der Koks wurde nach dem Backen aus den Ofenkammern in den Wagen gedrückt und dann unter die Dusche gefahren.

Gruß
Jürgen

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3

Dienstag, 26. Mai 2020, 08:54

Guten Morgen Jürgen,

danke für die Antwort. Habe mir ja schon gedacht, dass es was mit der Kokerei zu tun hat. Hatte allerdings keine Vorstellung wofür so ein Monsterwagen benötigt wird. Jetzt weiß ich es. Ich glaube so einen habe ich noch nie als Modell gesehen und zwar in keiner Spurweite.

Viele Grüße

Michael

4

Dienstag, 26. Mai 2020, 09:32

Dann möchte ich Dir dieses Modell einer Kokerei nicht vorenthalten. Außer dem Wagen und der Lok sind auch die Anlagen zur Befüllung und die Ausdrückvorrichtung nachgebaut.
Hier gibt es mehr zur Technik und den Abläufen beim Koksen.
Gruß

Jürgen
Nachtrag: Bevor es zu Mißverständnissen kommt: Die Löschwagen dienen nur dem Auffangen des frischen noch glühenden Koks, der Fahrt zum Löschturm und der schnellen, ortsnahen Entladung in Bunker oder reguläre Güterwagen. Für den Transport (auch innerbetrieblich) sind sie nicht gedacht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Herzstück« (26. Mai 2020, 13:49) aus folgendem Grund: Nachtrag


5

Mittwoch, 27. Mai 2020, 10:21

Was es so alles an Spezialfahrzeugen gibt

Hallo Einser,

wie schon beschrieben ist alles richtig. Bei dem letzten Vehicle handelt es sich um einen Löschwagen samt Lok. Diese Kombination fährt auf einem Parallelgleis neben den Brennkammern der Batterie in der Kokerei. Und ebenfalls richtig, dieses Gespann nimmt den glühenden Koks auf, fährt diesen zum Löschturm, dort wird der Koks abgelöscht und anschl. weiter verladen. Sowas gibt es heute kombiniert und meistens Selbstfahrend und natürlich viel größer.

Da wären wir schon beim nächsten Thema, die Größen, die Torpedopfanne ist eine kleine, die passt auch zu den Dimensionen der Hochöfen am Landschaftspark Nord und Hattingen. Neben den Torpedopfannenwagen gibt es bei uns noch die Topfwagen für den Roheisentransport, die sehen den Schlacke-wagen sehr ähnlich, nur das diese innen ausgemauert sind.

Der Schlacke-wagen ist so wie er heute noch zum Einsatz kommt, nur dass es heute nur noch als Ersatz dient. Schlacke wird nicht mehr in solchen Menge verwendet wie früher, heute wird die Ofenschlacke granuliert und zu Hüttensand verarbeitet und ist Bestandteil von Zement. Die flüssige Schlacke wird direkt am Hochofen abgekühlt, abgeschreckt, dadurch zerspringt sie in kleinste Teile. Sieht aus wie feinster Sand ist aber in Wirklichkeit wir kleine Glassplitter und verhält sich auch so. Also nix für die Buddelkiste vom Filius.

Und hier noch ein paar Impressionen und Exoten...
»töff-töff« hat folgende Bilder angehängt:
  • BILD_6267_8_9_PSE_TCGNDSF.jpg
  • BILD_6425_6_7_PSE_TCGNDSF.jpg
  • IMG_3433_PSE_TCGNDSF.jpg
  • IMG_5528.JPG
  • BILD_6295_6_7_PSE_TCGNDSF.jpg
  • BILD_7971_2_3_fused.jpg
  • BILD_7974_5_6_fused.jpg
  • BILD_7977_8_9_fused.jpg
  • Günter0001.JPG
  • Günter0002.JPG
  • Günter0004.JPG
  • Günter0005.JPG
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  • IMG_2749.jpg
  • IMG_7968.jpg
  • IMG_9505.jpg
  • IMG_6951.JPG
  • IMG_7775_PSE.jpg

6

Mittwoch, 27. Mai 2020, 10:41

Noch was ergänzendes...

Bild 1 bis 3: Werkloks am Hochofen, einmal die Roheisenwagen in Topform, bei der Lok der flache Wagen ist ein sogenannter Bremswagen. Er soll die Bremskraft verstärken, da die meisten Wagen keine Bremsanlagen haben, bzw. unter dem Hochofen nicht angeschlossen werden.

Bild 4: Hier werden gerade volle Pfannen abgezogen mit Ziel Stahlwerk. Die andere Lok bringt leere Pfannen zurück.

Bild 5 bis 8: Schlackewagen, die warten auf ihre Revision. Der Wagen auf Bild 6 kommt aus bella Italia.

Bild 9 bis 12: Torpedopfannenwagen der Fa. Löwe, nicht alle gehören den Hüttenwerken Krupp Mannesmann. Der Eisenbahnverkehr ist in den 90er an die Fa. Eisenbahn & Häfen, heute ThyssenKruppSteelEurope Logistics. Hier kurz vor der Indienststellung.

Bild 13 bis 14: Torpedopfannen im Einsatz, die ersten beiden Bilder am Hochofen, dann unterwegs und am Stahlwerk kurz vor der Entleerung. Die Bilder zeigen auch gut den Unterschied zu alt und neu.

Bild 15 und 16: Die Pfanne hat es erwischt, bei einer Störung ist Roheisen ins Gleis gelaufen. Bis die Feuerwehr alles abgelöscht hatte konnte die Pfanne nicht mehr abgezogen werden, so das deren Inhalt abgekühlt ist. Die musste abgestellt werden, wurde aber wieder aufgearbeitet und ist hete wieder im Dienst.

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7

Mittwoch, 27. Mai 2020, 11:14

Wow, wirklich beeindruckende Modelle aus Jürgen‘s Link...

Gruß Andreas

8

Mittwoch, 27. Mai 2020, 11:41

@töff-töff
Tolle Bilder und sehr aufschlußreiche Erklärungen.
Gruß Uwe,
der Epoche 3 Nebenbahner

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9

Mittwoch, 27. Mai 2020, 11:42

Tolle Bilder und sehr aufschlußreiche Erklärungen.
Sehr interessant, danke! :thumbup:
Grüße aus MS
Dieter

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10

Mittwoch, 27. Mai 2020, 22:52

Hallo Jürgen und töff-töff,

ganz herzlichen Dank für die tollen Bilder und Erklärungen von euch beiden. Es scheint ja wirklich Leute zu geben, die ein Stahlwerk oder eine Kokerei in einem großen Massstab nachbauen. Einfach unglaublich. Ich freue mich, dass Ihr mir soviel zusätzliche Infos gegeben habt.

Meine Partnerin meinte schon: Baue doch so ein Stahlwerk. Nach einer kurzen Überschlagsrechnung war uns beiden dann klar, dass mein MoBa Zimmer dafür niemals reicht und wir uns wohl nach einer anderen Wohnung umsehen müssten. Die Freude an der Spur 1 ist sehr groß. Allerdings hat auch diese gewisse Grenzen. Also bleibt es bei der Eifelinspiration. Da stand heute Streichen der Module und Beine an.

Viele Grüße

Michael B.

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11

Samstag, 30. Mai 2020, 12:31

Moin Michael,

gar nicht weit von uns in Essen kannste in Oberhausen im westfälischen Industriemuseum hinterm Hauptbahnhof eine komplette Zeche bewundern, müsste, soweit ich das in Erinnerung habe, annähernd in 1:32 sein, megagroß, wenngleich auch nicht komplett durchgestaltet.

Wenn sie noch da ist und nicht das Feld räumen musste. War neben einer 50er ausgestellt.

Gruß Andreas