In Ergänzung zum Post von Klaus:
Der Begriff 3D-ALterung oder 3D-Patinierung wurde meines Wissens erstmalig Ende 2010/Anfang 2011 von Uwe Römer (Noblerod) und mir geprägt und verbreitet.
Nicht, dass ich/wir da jetzt ein Patent auf den Begriff hätten oder wollen ..., nur manchmal ist es halt interessant, wie so die Historie war. Auch Edison hat nicht wirklich die Glühbirne erfunden.
Damals war es bei vielen Spur-1ern total verpönt, seine Modelle zu "verschandeln". Man sprach von Wertverlust und Schmierei.
Es gab einige wenige Profis, wie z.B. Axel Henkenjohann, dessen Werke auch in vielen Publikationen zu finden waren. Fand man schön, aber selber ein Modell "opfern"?
Ich lernte, glaube in 2005, Uwe kennen und bestaunte seine Patinierungen auf anderen Gebieten (Military, Modellbahn anderer Spurweiten, Flugzeuge, Landmaschinen, ...). Es entstand so etwas wie eine Freundschaft und ich nahm meinen Mut zusammen und liess ihn einen Wagen patinieren.
Es folgten weitere Aufträge über Modellautos und schliesslich auch Loks.
Ich war ein kritischer Kunde, hatte immer etwas zu "meckern". Wir sprachen über jedes Detail. Ich versorgte ihn mit Bildern und Belehrungen, wie bei der Eisenbahn Dreck entsteht. Wenn doch nunmal der Regen von oben nach unten fällt und Läufer hauptsächlich in den Kanten zu finden sind, muss das auch beim Modell so nachgestellt werden.
Es gibt nicht nur eine Farbe Rost, sondern unzählige Nuancen, Fett und Schmiere mit Bremsstaub sieht anders aus als Pufferfett, usw., usw.
So entstand der Begriff 3D-Patinierung, weil Uwe sukzessive die Farb-, Pigment- und Staubschichten so auftrug wie sie beim Original entstehen. (
http://www.spur-1.eu/3._Dimension.html)
Schliesslich gab es ein grösseres Projekt. Meine 50er Kab sollte er wirklich schäbig machen, so wie die Maschinen am Ende ihrer Laufbahn durch den Pott fuhren - ungepflegte und geschundene Arbeitstiere.
Es entstand die Idee, jeden einzelnen Schritt abzulichten, zu dokumentieren und eine Art Gebrauchsanleitung zu erstellen.
Ich berichtete darüber in meinem damaligen, wöchentlichen Spur-1-Blog, welcher weltweit Beachtung fand.
Auch war das die Hochzeit der Modultreffen und zunehmend konnte man mehr Modellbahner mit versifften Modellen antreffen.
Es gab immer mehr Künstler (innen kenne ich keine), welche solche Arbeiten auch im Auftrag ausführ(t)en.
Für mich persönlich ist das eine tolle Entwicklung. Ich mag keine schachtelneuen Modelle ansehen. Täglich sehe ich Eisenbahn im wahren Leben und dort ist ein Fahrzeug schon nach seiner Überführung aus dem Werk oder nach einer neuen Frist nicht mehr sauber.