Spur 1 Gemeinschaftsforum

Nachdem ich einige Fahrzeuge bei diversen Anbietern schon drucken ließ wollte ich mal testen, was man tatsächlich auf einem Feld-Wald- und Wiesendrucker zu Hause erzeugen kann. Bei mir steht ein Geeetech A30 mit einem recht ordentlichen Bauraum von 32 x 32 x 42 cm. Trotzdem kommt man in spur 1 da relativ schnell an die Grenzen des Möglichen.

Ein Reisezugwagen sollte es sein, der zu den Kleinbahnen der Altmark passt. Und es sollte ein Wagen sein, der nicht irgendwo zu kaufen ist .

Vor langer Zeit hatte ich mal eine CD mit Bildern aus den frühen 70er Jahren von den Bahnen der Altmark erworben, aber natürlich nicht mit Zeichnungen. Praktisch entstand dann aus einem einzgen vorhandenen Foto die vollständige Konstruktion eines Wagens, wobei nahezu alle Maße geschätzt sind bzw von anderen Wagen abgekupert wurden.
Das Ergebnis ist trotzdem relativ befriedigend.
Die Achslager und zugehörige Buchsen stammen noch aus Hübner Fundgrube (gibts aber auch bei Reiner Hermann zu kaufen), ebenso wurden Kupplungen und Radsätze aus der Serienproduktion verwendet. Die Beschriftung stammt von Ostmodell.

Hallo Lutz,

danke für deinen Rat. Allerdings war es ja das Ziel, zusehen, was aus dem Drucker direkt rausgeholt werden kann.
Was ich allerdings nicht machen würde, das wäre glatte Wände zu drucken. Dann doch lieber gleich aus Blech lasern lassen. Das ist viel preiswerter und ich kann die Anbauteile dann auflöten. Bei einigen Fahrzeugen habe ich das auch so gemacht und würde es auch zukünftig für Einzelfahrzeuge tun, weil es wirtschaftliicher und haltbarer ist. Druckzeit und Aufwand für die Nacharbeit stehen dazu in keinem sinnvollen Verhältnis.

Ansonsten gibt es in China ein paar Druckdienstleister, die Materialien mit sehr guten (praktisch lackierfertigen) Oberflächen zu vernünftigen Preisen anbieten. Und es gibt ja auch schon professionelle Hersteller, die das nutzen. Und auch privat ist die Nutzung solcher Hersteller kein Problem mehr z.B. über https://craftcloud3d.com/?lang=de
Matthias

Vor gut 25 Jahren habe ich mir die V100 der deutschen Reichsbahn gebaut. Dazu sollte es auch die passenden Wagen geben. Jetzt sind sie fertig geworden. Die Konstruktion hatte ich schon vor über 10 Jahren erstellt. Aber die Umsetzung insbesondere des Daches bereitete mir Probleme, so dass es lange nicht über den Musterbau hinaus ging. Dank der Verfügbarkeit von großformatigen 3D-Druckern, die das Gehäuse im ganzen herstellen konnten, habe ich das Projekt vor gut einem Jahr wiederbelebt und es jetzt zu einem Abschluss bringen können.
Das gesamten Untergestell ist aus Messing gelasert, die Federn sind Gußteile von Rainer Hermann (Danke für deine Unterstützung), die kleineren Anbauteile entstanden auf dem heimischen 3D-Drucker und das gesamte Gehäuse und die Inneneinrichtung wurde ich China gedruckt. Das war also wirklich ein Projekt durch Zeit und Raum ;-)


Aber für meine Anlage ist es DER passende Zug, der wahlweise auch mit der 64er bespannt werden kann
Matthias

Wieder mal ist ein Langzeitprojekt fertig geworden.
Die Eisenbahnen in der Altmark hatten ja so manches besonderes Fahrzeug im Bestand, so auch den VB140 522 / 190 843-3, der dort als Beiwagen hinter Altbautriebwagen lief.
Gebaut wurde der Wagen einst im Sachsenwerk Stendal, die einen etwas besonderen Baustil hatten und diese Wagen dann an diverse Kleinbahnen geliefert haben. Einige kamen dann zur DR und wurden als Triebwagenbeiwagenb eingesetzt und entsprechend lackiert.
So haben manche Fahrzeuge bis in die 70er Jahre überlebt.
Schwierig war es hier, Pläne zu finden. Alles was aufzutreiben war, waren Zeichnungen im Maßstab 1:87. Hochskalieren ist aber immer keine gute Idee. Das einzige mir bekannte Exemplar dieser Wagen steht bei der Museumsbahn in Loburg. Ein Mailkontakt dorthin brachte über mehrere Jahre sehr abschläginge Antworten hinsichtlich der Zugänglichkeit. Dann stellte sich heraus, dass der Wagen nicht -wie vom dortigen Verein mitgeteilt- zerlegt ist und ich konnte die wichtigsten Maße nehmen und die Konstruktion herstellen.
Der Druck erfolgte in China. Und die Fertigstellung hat dann auch noch etwas Zeit gefordert.

Von der Idee bis zur Fertigstellung waren es auch fast 10 Jahre.