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Beiträge: 725

Beruf: Konstrukteur, Dozent an der HWK München - Oberbayern

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21

Montag, 7. Februar 2022, 10:59

Hallo Jürgen,

Deine Köf ist absolut grandios!
So etwas macht man nur einmal und nur für sich.
Die Umsetzung ist museumsreif.

Viele Grüße
Michael

Beiträge: 576

Wohnort: Niederrhein

Beruf: Ehemaliger Wissenschaftlicher Angestellter - Jetzt Zeitgenießer

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22

Mittwoch, 9. Februar 2022, 09:52

Hallo Jürgen,

kann mich den Anderen nur anschließen. Ich finde es absolut Spitze, was du da baust. Danke fürs zeigen.

Viele Grüße

Michael

23

Samstag, 19. Februar 2022, 15:04

Windklappen

Moin,

Im letzten Bericht über den Vorbau fehlten ja noch die Windklappen vor dem Kühler, die beweglich in einem Rahmen sitzen.
Der aus dem Vollen gefräste Windklappenrahmen passt freundlicherweise fast saugend in die Passnuten im Kühlergehäuse.

Die Klappen selbst sind aus 0,1 mm Neusilberblech geätzt und gefalzt. Prinzipiell könnte ich die Windklappen über ein Servo öffnen und schließen, muss aber nicht unbedingt sein. Über den leicht rötlichen Ms-Schieber oberhalb des Rahmens sind die Klappen gekoppelt.

Ein Blick durch die Schutzstäbe zeigt: der Aufwand lohnt, wenn man dann genauer hinguckt. Bei Anlieferung der Maschinen sind die Windklappen alufarben RAL 9006. Meine sind bereits vor Fertigstellung schön verdreckt.


Gruß
Jürgen

24

Dienstag, 29. März 2022, 13:13

Weitere 245 Teile haben zusammengefunden

um den Bau der Lok etwas voran zu bringen. Der Bedientisch hat ähnlich wie der Vorbau eine massive Basis aus zusammengelöteten Blechen. Auf der Rückseite befinden sich Gewinde und Zapfen für die spätere Verbindung und Ausrichtung mit der Vorderwand.



Darüber hinaus ist eine Verschraubung mit dem Rahmen vorgesehen. Dafür erhielt der Rahmen eine Platte und der Bedientisch ein Rohr mit Innengewinde. Das wird die einzige Verschraubung, die von unten zugänglich ist.



Über die Unterkonstruktion wird die Bekleidung aus 0,1 mm Neusilber gestülpt.

An der Front des Kastens findet der Kleinlokbediener einige Einrichtungen:
- links oben: der Schaltkasten mit Zündvorrichtung, Ladekontrolle, Schalter für Führerhauslicht und Zeit-Weg-Schreiber-Beleuchtung
- darunter: drei Serienschalter für die Signalleuchten
- mittig: eine Klappe für Wartungarbeiten, mit Vorreibern verschlossen
- dran befestigt ein Ablagefach für das dienstliche Poesiealbum
- rechts: 24-V-Steckdose für eine Handlampe
- und ein Zug (mit rundem Knebel) für das Motor-Aus



Auf der rechten Seite hat das Personal Zugriff auf
- die Getriebesperre (der ovale Griff)
- unten in der Ecke: das Löseventil
- und das Fahrschalterhandrad, das auch auf der linken Seite vorhanden ist.



Mir war es wichtig, die Handräder der DB-Form vorbildlich zierlich gießen zu lassen. Das ist ganz gut gelungen, auf der Rückseite sind auch die Fingermulden wiedergegeben.



Auf dem Pult dicht vor der Führerstandvorderwand sind die Hebel für die Betätigung der Sandstreuer angebracht. Je nach Richtung der Betätigung wird für Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt gesandet.

Davor – etwas versteckt zwischen den Profilen des Tankgerüstes – steht ein kleiner Hebel. Mit dem werden über einen Bowdenzug die Windklappen vor dem Kühler verstellt.

Außerdem sind oben noch zwei Intrumententafeln aufgestellt:
eine kleine mit dem Zeit-Weg-Schreiber
eine größere mit drei Anzeigen für Motordrehzahl, Öldruck und Kühlwassertemperatur

Auf einem Gerüst liegt der Tank für 204 Liter Diesel. Auf seiner rechten Seite befindet sich ein Schauglas mit Skala. An der Unterseite liegen drei Anschlüsse:
- für die Leitung mit Absperrhahn zur Kraftstoffpumpe
- für den Rücklauf
- für die Entleerung bei Wartungsarbeiten



Der Tank wird mit Spanngurten gehalten. Die Fertigmontage erfolgt erst nach Einbau der Anzeigeinstrumente. Diese wiederum müssen die Lackierung abwarten. Der Füllstutzen muss durch die Vorderwand eingeführt werden und kann deshalb auch erst später fest montiert werden.

Das gilt für weitere auf den Fotos zu sehenden Anbauteile. Einige Teile und Blechschilder habe ich sicherheitshalber in den Tütchen gelassen und sind deshalb hier nicht mit abgebildet.

Gruß
Jürgen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Herzstück« (29. März 2022, 15:43) aus folgendem Grund: fehlenden Buchstaben ergänzt


25

Dienstag, 29. März 2022, 13:50

Wow

Hallo Jürgen,

wie immer sind deine Berichte sehr inspirierend!

Viele Grüße,

--
Tim

Beiträge: 725

Beruf: Konstrukteur, Dozent an der HWK München - Oberbayern

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26

Dienstag, 29. März 2022, 14:44

Hallo Jürgen,

einfach unglaublich!!!


Viele Grüße
Michael

27

Dienstag, 29. März 2022, 16:38

Traumhaft, Kompliment, besser geht´s nicht!
Claudius

28

Dienstag, 29. März 2022, 19:39

Klasse. Da weiß man wie eine Köf II aussieht.

29

Mittwoch, 30. März 2022, 11:41

Moin,

mir fiel auf: wenn ich schon das Löseventil erwähne, sollte ich es auch zeigen.


Lob tut immer gut, vor allem, weil ich mir dann und wann zuviel vornehme und umdenken muss. Ein Beispiel ist der Windklappensteller, der in 1:1 so aussieht (Das Vorhängeschloss soll verhinder, dass sich Kinder auf der ehemaligen Spielplatzlok die Finger einklemmen).


Der Bügel ist am Ständer angeschraubt. Irgendwer setzte mir den Floh ins Ohr, diese Konstruktion nachzubilden. Eine kleine Vorrichtung für die Fixierung des gebogenen 0,3 mm Drahts war schnell hergestellt.


So konnte ich dem Draht mit einem 0,2-Bohrer bearbeiten.


Das Ergebnis mit 0,2-Nieten. Die vordere Bohrung ist richtig gut gelungen, die hintere ist um ein oder zwei Hundertstel aus der Drahtachse geraten und schon hängt das Drahtende nur noch am dünnen Messingfaden. Beim Versuch das in dem labilen Zustand doch noch anzulöten floss dann auch noch zuviel Lot, was dann erstmal Feierabend bedeutete. Zwei weitere Bohrversuche brachten kein besseres Ergebnis - mein Equipement bietet für solche Unternehmungen einfach nicht die erforderliche Genauigkeit.
Die Alternativewar dann, den Draht mit einem 0,3-Fräser nur anzunagen (Zeichnung). So konnte ich ihn mit Sw-0,4-Imitaten im Ständer fixieren. Gekontert wurde mit Sw-0,5-Muttern, etwas überdimensioniert - es macht aber einen passablen Eindruck.


Leider habe ich die weiteren Fotos vom Bau des Windklappenstellers mit einem Tastendruck in eine digitale Umlaufbahn geschickt, so dass nur die Bilder vom Bedientisch das Ergebnis andeutungsweise zeigen können.


Gruß
Jürgen

30

Mittwoch, 30. März 2022, 13:31

Hallo,
wirklich toll anzusehen war hier entsteht! Wenn das Fahrschalterhandrad zu haben wäre,- ich könnte zwei Stk. brauchen.
MfG StWag

31

Donnerstag, 31. März 2022, 11:15

Fahrschalterhandrad

Moin,

wenn die Gießerei das Teil so liefern würde wie auf den Fotos zu sehen, wäre das kein Problem.

Ich bin bei der Gestaltung der Gusskanäle auf Nummer Sicher gegangen um zu gewährleisten, dass Nabe, 0,3 mm-Speichen und Ring ausreichend mit der Schmelze versorgt werden.


Die Angüsse müssen vorsichtig abgetrennt werden, dann wird das Teil in einer kleinen Vorrichtung überdreht und die Nabe erhält noch die Achsbohrung. Für den komplexen Rohling kann keine Silikonform verwendet werden, für jeden Guss wird ein neuer Wachsplot angefertigt und der kostet deutlich mehr als der eigentliche Metallguss - zuviel um das zu vermarkten.

Gruß
Jürgen

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