Hallo Manfred,
ich habe mir das gerade mal angeschaut. Die Herzstückpolarisierung ist ja dafür da, dass das Herzstück mit der richtigen Spannung und natürlich auch genug Strom versorgt wird. Das heißt, dass es auf die beiden Parameter: Spannung und Strom ankommt. Bei der Spannungsfestigkeit von 30V würde ich sagen: das reicht. Soweit ich weiß, beträgt die Bahnspannung ca. 16-18V an und somit ist noch genug Luft nach oben.
Wo ich allerdings ein Problem sehe, das ist der Strom, denn wenn du eine große Lok hast, die durchaus mal mehr als 1A Strom ziehen kann, dann könnte es ein Problem geben. Sagen wir mal, die nimmt den Strom von 2A über 4 Räder je Seite ab, also eine 4 achsige und 2 der Achsen sind auf dem Herzstück und die anderen beiden haben einen schlechten Kontakt, dann fließen die 2A über diese beiden Achsen und das wird dem Kontakt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Dauer überhaupt nicht gut bekommen. Er wird wahrscheinlich anfangen durchzubrennen. Das wird voraussichtlich nicht beim ersten oder zweiten Mal passieren, weil die Kontakte meistens noch Reserve haben, allerdings nach 50, 100 oder 500 mal wird er dann so geschädigt sein, dass die Kontaktfläche kaputt ist. Was ich hier beschreibe ist sicherlich der kritischte Fall, den es geben kann. Da ich eben gelernt habe in solchen Fällen immer den "Worst Case" zu betrachten, würde ich die Kontakte nicht verwenden.
Das ist sicherlich der schlechteste Fall. Wenn du nur Loks hast, die unter 1A liegen oder eben über alle Achsen Strom abgenommen wird, weil die Kontaktflächen überall gut sind, dann verteilen sich die 2A auf die 4 Achsen und du hast damit ca. 0,5A pro Achse und das stellt für den Kontakt kein Problem dar und der Kontakt wird halten.
Ich habe zum Beispiel aus der H0 Zeit noch eine Menge Stellpulte von Viessmann, die Schalter darin sind für 2A gemacht. Erst wollte ich diese nutzen, um einzelne Bereiche der Strecke "ein- und ausschaltbar" zu machen. Davon nehme ich jetzt Abstand, denn wie ich hier im Forum gelesen habe, kann eine größere Lok mit 2 oder 3 Wagen mit Licht und Elektronik schon mal 3-4A aufnehmen und das machen die Kontakte auf Dauer nicht mit. Werde mir also neue Schalter besorgen, die mindestens 4 oder besser 6A aushalten. Habe gestern bei einem Freund sehr schöne Wippschalter gesehen, der auch eine Spur 1 Anlage baut. Die werde ich mir wohl besorgen. Machten von den Anschlüssen her einen sehr soliden Eindruck.
In H0 sind die Ströme einfach um einen Faktor kleiner. Deswegen verdrahten ja auch alle Einser Ihre Strecken mit 1,5mm2, 2,5mm2 oder sogar 4mm2 Leitung.
Wenn du es ausprobieren willst, dann muss du eine Seite der beiden AUX Kontakte zusammenfassen und an das Herzstück anschließen und die andere Seite jeweils an + und - Bahnstrom und du musst dann sehen, dass zunächst immer beide auf "Aus " stehen und dann nur der richtige Kontakt geschlossen wird. Sonst gibt es einen satten Kurzschluss und dann ist der Kontakt definitiv kaputt. Besser wäre ein "Umschaltkontakt", dann kann das nicht passieren.
Ich hoffe, das hat dir weitergeholfen und weiterhin viel Spaß beim Bauen deiner schönen Anlage.
Viele Grüße
Michael