Spur 1 Gemeinschaftsforum

Von den eisernen Kohlewagen O-Schwerin von Muschalek habe ich bisher zwei Stück für meinen Preußenzug umgebaut.
Über den Ersten habe ich hier https://s1gf.de/index.php?page=Thread&threadID=34201 berichtet.
Beim Zweiten https://www.s1gf.de/index.php?page=Thread&threadID=36037habe ich schon etwas mehr Aufwand betrieben und auch neue Ringösen angefertigt und angebaut.
Bei dem jetzt statt findenden dritten Umbau so eines Wagens werde ich nochmal einen Schritt weiter gehen und dem Wagen neue Achshalter und Kastenstützen verpassen.
Dabei werde ich zum ersten Mal den 3D-Druck ausprobieren.
Zuerst habe ich entsprechend einer Zeichnung die Achshalter als CAD-Modell erstellt (Bild 1). Dieses wurde im *.stl-Format gespeichert und mit dem Programm CURA in G-Code umgewandelt. Dieser wurde anschließend auf einem Filamentdrucker in PLA ausgedruckt (Bild2). Die Achslagergehäuse selber habe ich nicht mit modelliert, da man diese in guter Qualität bei der Spur 1 Werkstatt kaufen kann. Die Achshalter wurden daher so konstruiert, dass man diese Ersatzteile direkt dort einklipsen und mit Sekundenkleber fixieren kann. An dem Fahrwerk des Muschalek Wagens wurden die Pressblech-Achshalter mit Laubsäge und Feile komplett entfernt, wobei aber die Blattfedern komplett erhalten blieben. Anschließend wurden die neuen Achshalter inklusive der Achslager von hinten an die Langträger geklebt. Die Achshalter habe ich danach mit Revell Aqua Color in seidenmatt schwarz mit dem Pinsel lackiert. Wird diese Vorgang einige male wiederholt, verschwinden auch die "Treppenstufen" die durch den Schichtweisen Druck entstehen. Ergänzt habe ich die Lager noch durch Spannbügel, die beim Vorbild das zweigeteilte Lager zusammen halten. Auf der Rechten Seite auf Bild 3 ist einer, zur besseren Erkennbarkeit noch in blau, zu erkennen.
Auf dem 4. Bild noch einmal die neue Achslagerung in Großaufnahme. Zusammen mit den Dingler-Finescale-Speichenradsätzen macht das einen herrlich filigranen Eindruck.

Wird fortgesetzt, wenn es wieder etwas zu berichten gibt.

LG Martin (K.P.E.V.)

Inzwischen sind auch die Kastenstützen für den Omk konstruiert und gedruckt.
Anbei drei Bilder. Vom CAD-Modell, aus dem G-Code Slicer und vom ausgedruckten Teil.
Ich habe alle Teile, die benötigt werden, durch dünne Stege miteinander verbunden. Dadurch lassen sie sich nach dem Drucken sehr einfach und gemeinsam von der Bauplatte entfernen.
Wie man sieht, zieht der Drucker doch einige "Fäden" und die Teile müssen vor der Verwendung noch versäubert werden. Dazu und zum Abtrennen vom Steg verwende ich, wieder einmal, den watenfreien Seitenschneider von Knipex.

Gruß Martin

Es freut mich, wenn ich mit meinem Beitrag eine Diskussion anstoßen konnte.
Dazu ein paar Fakten und Denkanstöße:

Ja, die Wandstärken des KM-1 Modells sind dünner als bei dem Wagen von Muschalek. Ein Quantensprung ist das aber sicher nicht, wie man auf dem angehängten Bild sehen kann. Oben ist der Muschalek Wagen, unten der von KM-1. Ich denke, dass ist eher zu vernachlässigen. Außerdem bring es mir nicht viel, wenn ich einen ungebremsten Wagen haben möchte.

Sicherlich wären die Achshalter aus Metall stabiler, aber wenn ich nur daran denke einen Dienstleister zu beauftragen, vergeht MIR der Spaß an der Sache. Damit habe ich beruflich schon genug zu tun. Mit dem 3D-Druck kommt das meinen sonstigen "Küchentischbasteleien" schon sehr nahe. Vom Preis her ist das Ganze auch unschlagbar. Die paar Gramm Filament, die ich verbraucht habe, sind kaum der Rede wert.

Zur Haltbarkeit von Kunststoffen: Mein alter Kunststofftechnik-Professor hat immer gesagt: "Wer weiß wie sich Kunststoff verhält, nimmt lieber Stahl".
Die Frage ist aber, wie lange muss das den überhaupt halten. In 30 Jahren tut mir der Kopf doch wahrscheinlich schon nicht mehr weh. Aktuell macht das gedruckte Teil aber einen sehr zuverlässigen Eindruck. Es ist so elastisch, dass es nicht bricht, aber stabil genug, um das Wagengewicht zu tragen. Wenn man das Bauteil stark überlastet, kann man es um ca. 90° verbiegen ohne dass es zerbricht. Das hängt aber sehr stark von der Faserverlauf beim Drucken ab. Dort, wo nur Füllmaterial verbaut wurde, entsteht ein kleiner Riss, wie man auf dem zweiten Foto sehen kann.
Ob ein solches Bauteil auch aus Resin gedruckt stabil genug ist, kann ich nicht sagen. Wenn aber so ein Drucker vorhanden ist, ist das ja schnell ausprobiert. Die *.stl Datei kann ich gerne zur Verfügung stellen. Von der Detaillierung her wäre ein Resin-Drucker natürlich ein Traum.

Jetzt noch etwas zum Fortgang meines Projektes:
Bild 3 zeigt einen neu angefertigten frei liegenden unteren Türverschluss und auf Bild 4 sieht man die ersten Fortschritte bei Aufbringen der Beschriftung.
Allein das Abkleben für die schwarzen Fläche auf den Seitenwänden hat ordentlich Nerven gekostet , aber das Ergebnis entschädigt für die Anstrengungen.

Gruß Martin

Auch hier gibt es ein bisschen Neues zu berichten. Die Beschriftung des Wagens ist fertig gestellt. Außerdem wurden noch Finescale Doppelspeichenradsätze von Dingler eingesetzt.
Diese wurden in Miniaturkugellagern von Conrad gelagert.
Fehlen mir zur Fertigstellung nur noch passende Länderbahnpuffer. Die von Dingler, die ich sonst gerne verwendet habe, sind gerade nicht lieferbar . Daher habe ich mir erst einmal Korbpufferhülsen von der Spur 1 Werkstatt besorgt. Leider konnt ich die dazu passenden Pufferteller dort nicht finden. Da bleibt also noch einiges zu Basteln.

LG Martin

Ich habe die Wagenkastenstützen montiert. Sie sind an die Langträger angeklebt, so dass der Aufbau sich noch vom Fahrgestell trennen lässt.
Anbei ein paar Fotos. Auf dem ersten die Stützen, der besseren Erkennbarkeit halber noch in blau. Danach ,ein paar Pinselstriche später, in schwarz.
Außerdem habe ich noch ein paar Knotenbleche zwischen Langträger und Pufferbohle eingesetzt. Zwei davon brauchte ich ja noch für meinen Km der WLE. Da ich schon mal dabei war, habe ich auch gleich welche für diesen Wagen hergestellt.
Auf dem letzten Bild kann man schön durch die jetzt offenen Stützen hindurch sehen.
Das Problem mit den Stangenpuffern ist weiter ungelöst. Dazu habe ich eine Frage an das Forum. Ich weiß, dass einige E1nser den preußischen G10 aus der Zugpackung 5501 von Märklin zu einem epoche 3 Modell umgebaut haben. Dazu wurden neue Diagonalstreben eingebaut, gedrehte Stirnwandprofile montiert, Bremserhäuser zurück gebaut, u.s.w.. Zum vollen Programm müssten dann ja auch die Stangenpuffer gegen Hülsenpuffer ausgetauscht worden sein. An diesen Stangenpuffern hätte ich Interesse. Ich habe dazu auch schon eine Suchanzeige erstellt.

LG Martin

Zuerst einmal vielen Dank an Anton, Michael und Norman für Interesse an meinen Umbauten (und von Holger möchte ich auch noch gerne etwas sehen ).
Was zuletzt noch fehlte, waren ja die Puffer. Ich habe dieses Mal Puffer mit vierfüßiger Pufferhülse gewählt. Anbei ein paar Bilder vom jetzt fertigen Modell. Das Wegrollen des Wagens beim Fotografieren konnte erfolgreich von der KM-1 T3 übernommen werden. Auf dem seitlichen Bild des Gespanns sind die fehlenden Personale der Lok leider besonders deutlich auszumachen. Warum wird da eigentlich immer so ein blöder Gutschein beigelegt

Ich hoffe es gefällt.

Gruß Martin