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Donnerstag, 16. September 2021, 11:18

märklin V320 / 232 001 Fahrwerk optimiert

Hallo allerseits,

heute habe ich Euch mal wieder das Ergebnis einer Optimierung mitgebracht.

Diesmal geht es um das Fahrwerk der märklin V320, wenn diese Lok auf einem Rundkurs und bei höherer Geschwindigkeit eingesetzt werden soll.



Für Vitrinen-Modelle hat diese Optimierung keine Relevanz.


Ausgangssituation:

das märklin-Modell der V320 hat sechs einzeln mit Spiral-Druckfedern abgefederte Achslager-Paare.
Durch die sehr schwachen Federn liegt die Last von über 9 Kilogramm dieses Modells dabei nur auf den jeweils äußeren beiden Achsen eines jeden Drehgestells auf.
Die mittleren Achsen können weiter einfedern als die Äußeren und sind durch die schwachen Federn weitgehend unbelastet.

Deshalb können die Mittelachsen auch kaum Vortriebskräfte generieren.
Das Gewicht des Modells und der Vortrieb müssen allein von vier Achsen bewältigt werden, während die anderen beiden nur mehr leer mitrollen.



Erschwerend kommt hinzu, dass das sehr massive Modell die Federn komplett eindrückt und dadurch die äußeren Achslager direkt am Drehgestell anliegen.
Stöße werden aus diesem Grund ungehindert an das Drehgestell und den Aufbau weitergegeben.
Die Mittelachsen können dies nicht entschärfen.
Bemerkbar macht sich das durch ein tief rumpelndes und hartes Fahrgeräusch.


Lösung:

ausgehend vom Gesamt-Federweg der äußeren Achslagerhalter und der Einzelbelastung pro Rad,
wurden die Original-Federn durch solche mit passender Kennlinie und Maximalkraft ersetzt.



und diese dann zusätzlich noch unter Vorspannung eingebaut.






Da die Einbaulage der Federn bei allen Achslagerhaltern gleich ist (unabhängig von deren unterschiedlich langen Federwegen),
schwebt das Modell nun gleichmäßig auf allen zwölf Federn.




Dadurch wird jetzt das hohe Gewicht des Modells auf alle zwölf Achslager verteilt
und damit die Lager der äußeren Achsen etwas entlastet, die zudem alle äußerst filigran wirken!




Die Drehgestellrahmen liegen somit nicht mehr direkt am Achslagerhalter auf und können nun jeweils um dasselbe Maß ein- bzw. ausfedern.
Leichte Stöße werden jetzt abgefedert und gleichmäßig an das Drehgestell weitergegeben.
Durch die nun gleiche Radsatzfahrmasse aller Achsen verteilen sich nun auch die Vortriebskräfte gleichmäßig auf alle zwölf Räder.

Das harte Rumpeln beim Fahren über leichte Unebenheiten ist einem wesentlich angenehmeren, gleichmäßigen Klackern gewichen.

Das Ergebnis kann man in den folgenden vier Videos sehen:

Video1: Ein- und Ausfedern einer der äußeren Achsen (mit geringerem Federweg) im Stand:

Video2: Fahrwerk federt aus bei langsamer Fahrt:

Video3: Verfolgung bei mittlerer Geschwindigkeit:

Video4: Verfolgung bei höherer Geschwindigkeit:


Schöner wäre es natürlich gewesen, solche Fahreigenschaften direkt ab Werk zu erhalten,
aber bei manchen Automobilen im Maßstab 1:1 ist das ja auch nicht anders ;)

Fakt ist: das Vorbild zeichnete sich von Anfang an durch seine außergewöhnlich hohe Laufruhe,
besonders bei hohen Geschwindigkeiten aus und das sollte nun natürlich auch das Modell einigermaßen darstellen können.
Wir sind auf jeden Fall auf dem Weg dorthin. ;)

Fakt ist aber auch, dass nur die wenigsten Modelle je in den Genuss kommen werden,
ihre Endgeschwindigkeit auf einem Rundkurs derart ausfahren zu können, wie es hier in den Videos gezeigt wurde.

Eine sichere Durchfahrt eines 1020er Gegenbogens bei langsamer Fahrt ist den meisten Nutzern solcher Modelle wichtiger und wird deshalb so auch von den Herstellern priorisiert.
Auspack- und Präsentationsvideos von Spur1-Modellen bestätigenn dies genauso, wie Kundenanfragen bei Händlern, regelmäßig.

Deshalb wurde das Modell von vorneherein mit dem Wissen angeschafft, dass es genug Optimierungspotential bereithält. ;)
Die „Reise“ geht also noch weiter. Es bleibt somit spannend.

In diesem Sinne: allen eine gute Fahrt durchs Leben!

Mit besten Grüßen vom basti


Hinweis:
auf die Antriebsgeräusche des Modells (von Motoren und Getrieben besonders bei höheren Geschwindigkeiten)
hat diese Maßnahme KEINERLEI Auswirkung!
Dazu sind weitere Optimierungen nötig.

Den Beitrag zur Antriebs-Optimierung findet Ihr HIER

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »210 001-4« (14. Februar 2022, 14:53)


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2

Donnerstag, 16. September 2021, 13:30

Hallo Basti,

das ist wirklich ein Teil zur Verbesserung.

hat die Lok schon die "neuen" Achsgetriebe drin ?
Sie laufen wesentlich ruhiger,
jedoch die Zahnräder vom Motor zu den Kardanwellen scheinen noch unruhig zu sein.

Was sind da für Federn verbaut ?
Und weshalb noch die Messingnippel ?

Gruß
Harald

3

Donnerstag, 16. September 2021, 13:43

Was sind da für Federn verbaut ?


Ich möchte mich der Frage anschließen und nach der Bezugsquelle für diese Federn fragen?


Besten Dank und viele Grüße,

Kalle

4

Donnerstag, 16. September 2021, 13:56

Antworten:

Hallo Harald,

Frage1:_____ja, beim Umtausch der Lok (ursächlich durch Lackierfehler) wurden ab Werk (wegen Beanstandung derselben) auch gleich die neuen Achsgetriebe verbaut.

Anmerkung1: ja, wie bereits geschrieben müssen die Verteilergetriebe noch überarbeitet werden.
___________ Im Verdacht steht hier speziell die Lagerung des Antriebsritzels.
___________Das muss allerdings vorher noch explizit untersucht werden.




Frage2:______die Druckfedern wurden bei Gutekunst bestellt.
Frage3:______die einzig passenden Federn waren um 0.6mm kürzer als die Originalen. Zudem wurden diese jetzt unter Vorspannung eingebaut.
_____________Mit deren steilerer Progressivität passen sie nun zusammen mit der zusätzlichen Distanz der Messing-Nippel exakt zum "Schwebegewicht" des Modells.

Gruß basti

5

Montag, 20. September 2021, 20:30

Hallo Basti,

vielen Dank über Deine ausführlich bebilderte und hilfreiche Berichterstattung mit Quellangabe! Super!! Werde die Optimierung alsbald bei meiner Lok ebenfalls vornehmen.

Gruß Erwin

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6

Montag, 20. September 2021, 23:35

Frage2:______die Druckfedern wurden bei Gutekunst bestellt.



Hallo Basti, darf ich noch nach der Artikelnr. fragen ??

Gruß Harald

7

Montag, 20. September 2021, 23:45

Federn

Hallo Basti

Bitte schreibe doch die Maße, Innendurchmesser, Aussendurchmesser, Windungszahl und Höhe. Ich habe von kleinen Federn noch ca. 2000stück. Sollten die passen kann ich damit einigen Freunden helfen.

Danke
Hagen

8

Dienstag, 21. September 2021, 08:39

Hallo Hagen,

entscheidend ist v.A. die exakte Kennlinie und Maximalkraft der Feder.
Wenn Du die nicht kennst, funktioniert das nicht.
Dann kann man gleich die Originalfedern drin lassen.

Gruß basti

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9

Dienstag, 21. September 2021, 11:46

Hallo Basti,
einfacher wäre es doch, einfach die Bestellnummer hier mitzuteilen, evtl. dann noch die Maße des Messing- Drehteiles, das wäre dann doch perfekt.
MfG. Berthold

10

Dienstag, 21. September 2021, 12:08

Hallo Berthold,

der Umbau ist alles andere als trivial.
Deshalb habe ich den Beitrag hier auch keineswegs als Umbaubeschreibung deklariert. ;)

Es ist bis jetzt nur ein Versuch, dessen Start ich hier vorstellen möchte.

Auch ist noch nicht erschöpfend erforscht, inwieweit die KUNSTSTOFF-Achslagersteine auf Dauer die Gleitbewegungen unter dieser hohen Last verkraften.

Zudem fährt das Modell dann ca 1-1,5mm höher, als von märklin vorgesehen.

Das ist also kein Plug 'n Play-Projekt.
Sollte jedem klar sein, der sich an den Umbau wagt.

Wer sich allerdings trotzdem gerne an diesem Experiment beteiligen möchte (Garantie ist dann natürlich auch futsch), der bekommt die Daten bei mir per PN oder Mail.


Gruß basti

11

Dienstag, 28. September 2021, 16:01

Nachtrag!

Hallo allerseits,

für alle, die sich ernsthaft an den Umbau wagen wollen, empfiehlt es sich die Drehgestelle zu demontieren, um die Kabelbuchsen wieder vernünftig an den Achslagersteinen einstecken,
und die Leitungen wieder sauber in die dafür vorgesehenen Aussparungen verlegen zu können.

Eine Montage von unten (wie ich es zuerst versucht hatte) funktioniert nicht!
Die Kabel lassen sich, im eingebauten Zustand der Drehgestelle, nicht sauber verlegen.

Leider muss dazu die komplette Lok zerlegt werden, sonst kann man die Drehgestelle nicht abbauen. Eine total verschachtelte Konstruktion ist das.

Für die zentralen Befestigungsschrauben der Drehgestelle sollte man sich einen großen Schraubendreher passend dünn schleifen.

Auch müssen die Kabel am Decoder ausgesteckt und Richtung Drehgestelle gefädelt werden, damit man die Drehgestelle überhaupt nach unten absenken kann.

(Vorher markieren, wo sie nachher wieder eingesteckt werden müssen)
Voraussetzung ist ein stabiler Stand des Lokrahmens, gerade dann wenn ein Drehgestell abgebaut wurde. ;)




Die Kunststoff-Kabelhalter in den Drehgestellen sind mit sehr viel Vorsicht zu genießen!
Die brechen leicht ab.

Zudem wird empfohlen, bei der Gelegenheit die ovalen Gleit-Plättchen der Drehgestelle zu Fetten.
Die Rahmen-Lager-Stifte laufen trocken auf denselben, was zu deutlichem Verschleiß führen kann.

Viel Erfolg!

Gruß basti

P.S.: die Ursache für die lauten Geräusche wurde übrigens gefunden!
Es sind (neben ein paar anderen Problemen) die beiden Gelenkwellenmitnehmer der Motoren.
Diese wurden ab Werk völlig unrund auf die Motorwellen geklebt. :/
MURKS³

Das erzeugt sehr starke und völlig unnötige Vibrationen, welche natürlich auch zu Lasten der Motorlager gehen.

Dazu wird es nach erfolgreichem Umbau einen separaten Beitrag geben.
Der Link dazu ist HIER

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »210 001-4« (14. Februar 2022, 14:55)


Beiträge: 803

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12

Mittwoch, 29. September 2021, 22:07

P.S.: die Ursache für die lauten Geräusche wurde übrigens gefunden!
Es sind (neben ein paar anderen Problemen) die beiden Gelenkwellenmitnehmer der Motoren.
Diese wurden ab Werk völlig unrund auf die Motorwellen geklebt. :/
MURKS³



Hallo Basti,
das hatte ich auch untersucht, jedoch festgestellt, dass die Motoren die größte Katastrophe sind.
Auch ohne die Kardanaufnahme laufen sie unrund und durch die große Bodenplatte entstehen laute Geräusche.
Ich habe die Kardanwellen mit Spiralfedern eingebaut und damit deren Vibrationen sehr reduziert.
Im Werksupdate werden Schrumpfschläuche auf die Kardanaufnahmen gezogen,
einziger Effekt ist - das Fett spritzt nicht mehr so weit.

Gruß Harald

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Mittwoch, 29. September 2021, 22:37

Flickwerk!

Hallo Harald,

momentan entwickle ich mehrere Szenarien, wie ich bei dem Problem 'Antriebstrang' zu Werke gehe.
Mir schwebt allerdings schon die "große Lösung" vor.

Der Schrumpfschlauch würde bei meinem Modell gar nicht funktionieren, denn die Mitnehmer bewegen sich im Abstand von nur wenigen Zehnteln an den Befestigungsschrauben vorbei.
Da passt kaum ein Blatt Papier zwischen, geschweige denn ein Schrumpfschlauch.

Es bleibt also spannend.

Gruß basti

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »210 001-4« (29. September 2021, 22:53)


14

Mittwoch, 29. September 2021, 23:07

Motoren

... bei Märklin kosten diese Motoren 33€.
Wahrscheinlich haben sie schon die Mitnehmer dran.
Falls nicht wäre es schon etwas dreist, denn einen identischen Motor habe ich bei conrad für 8,99€ gefunden.

Aber gut.

Wir wollen ev. eh andere Motoren verwenden.
Es steht nur noch nicht fest, welche.
Das Modell hat auf jeden Fall einen angemessen hochwertigen Antrieb verdient.

Gruß basti

15

Mittwoch, 29. September 2021, 23:13

Das Modell hat auf jeden Fall einen angemessen hochwertigen Antrieb verdient.

Hallo Basti,

sollte er bei dem Preis nicht schon drin sein???
"Motoren laufen unrund" - ich glaubs nicht???
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (29. September 2021, 23:27)


16

Mittwoch, 29. September 2021, 23:26

Video

Hallo Michael,

schau's Dir an:
Video1

Du hast die Lok doch schon live erlebt.

Man darf heutzutage anscheinend nicht mehr zu viel erwarten.
Leider.

Gruß basti

P.S.: das Geräusch im Film stammt natürlich von BEIDEN Motoren.

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Mittwoch, 29. September 2021, 23:33

Hallo Basti,

frag mich jetzt nur, wie man das Kupplungsteil so "krumm" herstellen kann?
Wenn die Motorwelle rund liefe könnte man das Teil wohl aufbohren und neu ausbüchsen?
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)
Michael

18

Mittwoch, 29. September 2021, 23:41

Also bevor ich anfange, an dem verhutzen Teil herumzudoktern, da baue ich lieber ein neues Teil, das sauber rund läuft und exakt auf die Motorwelle passt.

Wahrscheinlich ist das Loch in den Mitnehmern 2 Zehntel zu groß und wurde dann mit Schraubensicherungsmasse auf der Motorwelle verklebt und mit der Madenschraube gesichert.
Das kann dann nicht mehr zentrisch sein.

Gruß basti

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »210 001-4« (30. September 2021, 09:00)


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Donnerstag, 30. September 2021, 08:51

Video:
Wie ist die Laufruhe des Motors mit abgeschraubtem Kardankopf?
Läuft der Kardankopf im Getriebeteil genauso unrund?

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Donnerstag, 30. September 2021, 09:04

Der Mitnehmer geht so schwer ab, dass ich Sorge habe, den Motor dabei zu zerstören.
Werde den Antrieb wohl komplett erneuern und mich dann erst im Nachgang mit der Problematik beschäftigen.
Aber anscheinend haben ja andere Lokbesitzer den Mitnehmer schon ab gehabt, und dabei festgestellt, dass der Motor auch ohne Mitnehmer sehr rauh läuft.

Die Antriebswelle hat 0,1-0,15 mm Spiel im Kugellager.
Auch haben die Lager etwas Luft im Gehäuse.
Daher lottelt auch die Antriebswelle mitsamt dem Mitnehmer etwas herum.

Gruß basti

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »210 001-4« (30. September 2021, 10:27)


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