Spur 1 Gemeinschaftsforum

moin Freunde der Spur1,

Märklin scheint nicht aus den Schlagzeilen rauszukommen.........
Habe ich gerade gelesen und dachte, dass wäre auch hier von Interesse:
http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/m…solvenz-385942/

Grüsse Jörg

Hallo Einser,
für die Märklinfans gibt es hier noch etwas:
http://www.focus.de/finanzen/news/modell…aid_366930.html

Gruß Thorsten

Hi,
Fakten:
a) Untereinander zerstrittenen Familiengesellschafter haben 2006 das Unternehmen für 30 Millionen Euro an die britische Investorengruppe Kingsbridge Capital verkauft. Für diese Lösung hatten sogar Betriebsrat und Beschäftigte auf Göppingens Straßen demonstriert! So "ganz gesund" war Märklin vor diesem Verkauf nicht - das wird häufig vergessen!
b) Jetzt sind 50 Millionen Euro Kredite aufgelaufen, obwohl Umsatzzuwächse in 2008 zu verzeichnen waren.

Meine Meinung:
Eine Insolvenz droht, diese muss aber gerade für uns Spur 1-Modell-Liebhaber nichts Negatives bedeuten! Und - wie oben Manfred bereits zutreffend schreibt: Roco ging es ähnlich - und lebt weiter!
Vor allem die seitens Märklin konzipierten Neuheiten auf Hübner-Entwicklungsbasis sind für jeden evtl. Übernehmer "die billigste" Möglichkeit, weiter gerade mit der Spur 1 Umsatz und - darauf kommt`s an - Gewinne zu machen!
Möglicherweise wird das Unternehmen in absehbarer Zeit "zersplittet", falls sich z. B. ein Investor finden lässt, der auf einen Spezial-Sektor setzt (z. B. auf Spur 1).
Aber: Da haben die Banken ein gehöriges Wörtchen mitzureden - und nicht alleine Kingsbridge Capital. Auch mag es sein, dass das Land BW hier mit Bürgschaften einspringt, möglich .....

Alles nicht schön, vor allem nicht für betroffene Mitarbeiter, doch für uns als 1-Kunden sehe ich (vorerst) keine missliche Lage.

Grüße!
Al

Es gibt da eine umgangssprachliche Weisheit "Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird". Nach den Berichten "müßte schon längst die Axt am Baum sein" das heißt die Firma ist Pleite. Was hinter den verschlossenen Türen läuft bleibt uns vorerst verborgen. Das nächste 1/2 Jahr wird zeigen ob es einen Fortbestand, wie auch immer, noch gibt. Wenn man den Umfang des sogenannten Neuheitenpaketes anschaut kommen einem Zweifel wieviele Händler noch in der Lage sind das abzunehmen. Die Anforderungen der Medien an die Modellgenauigkeit, Nietentzählerei und damit verbundener Preislage sind für ein mittleres Haushaltseinkommen schon lange über das Ziel hinaus.
Seit Jahren ist die Representation des Modellbahnsectors rückläufig und zwar im gleichen Maße wie das Hobby in der Bevölkerung immer mehr zu einer Randerscheinung wird.
Eine Synonimität dabei ist auch das die Eisenbahn im Original immer mehr an Atraktivität verliert und mitunter nur noch als teures, unpünktliches, marodes, teilweise verdrecktes Personentransprortmittel wahrgenommen wird.

Das ist schon richtig, aber die Macht der Medien ist für die Firmen ein wesentliches Kriterium. Die Umfragen und Berwertungen sind das Maß der Hersteller.
Ich errinnere mich noch sehr gut als in den Sechzigern Forderungen nach den Wagenbodenausbildungen laut wurden haben wir gesagt das kostet nur Geld und man sieht es dem auf dem Gleis oder im Schrank stehenden Modellen/Wagen nicht an. Damals sagte man schon das wird den Modellbahnmarkt verändern. Das Hobby wird für weniger Menschen erschwinglich. Genau das hat sich bis Heute unaufhöhrlich fortgesetzt. In meinem Umfeld sind von einstmals ca. 15 Händlern noch gerademal ca. 5 präsent und davon 3 mit sehr schmaler, eingeschränkter Sortimentsvorhaltung. Nach Ersatzteilen braucht man bis auf einen nicht mehr zu fragen.
Dabei ist noch nicht einmal berücksichtig wie sich die Lebensart der Gesellschaft in den vergangenen 50 Jahren verändert hat.

Hi,

die stimmige Analyse, warum Märklin in den vergangenen Jahren stets vom "Pleitegeier" bedroht wurde und aktuell erneut bedroht wird, die wird uns hier nicht gelingen!

Verfehlt sind m. E. aber vordergründige Hinweise auf "Nietenzählerei" oder zu hohe Qualitätsanforderungen der Kunden als Ursache der Misere:

Ohne Qualität und Vorbildgerechtigkeit der Modelle würden z. B. die meisten Spur 1- Sammler nicht solch hohe Beträge jährlich aufwenden!

Es ist doch nicht so, dass Märklin keinen Erfolg hat, daran liegt es eben nicht - es sind "Altlasten", die zu bewältigen sind.

Als Vergleichszahlen: 2003 betrug der Umsatz noch 170 Millionen Euro, dann kam der Einbruch und 2006 der Verkauf.

Märklin hat im abgelaufenen Jahr 2008 aber - nach vorläufigen Zahlen - einen Umsatz von 128 Millionen Euro erzielt und damit trotz eines schwierigen Weihnachtsgeschäfts den Vorjahreserlös von 126 Millionen Euro leicht übertroffen.
Gleichzeitig wurde der Fehlbetrag im operativen Bereich gegenüber 2007 reduziert. Angesichts der Insolvenzdrohung und der sich beschleunigenden Rezession in Deutschland und weiteren Absatzmärkten wird Märklin (oder ein Übernehmer) aber seine Bemühungen zu Kosteneinsparungen forcieren müssen.

Der Markt für hochwertiges "Spielzeug" in unserem Maßstab ist vorhanden mit zahlungskräftigen Kunden, das zeigen auch Hersteller wie KISS oder KM1 usw.

Fü unsere Spur 1 sehe ich nach wie vor eine gute Zukunft. Es will die Mehrheit der Spur 1-Bahner doch kein "Maxi-Niveau". Wer glaubt, damit anspruchsvolle Kunden begeistern zu können, der irrt. Sowas lockt keine zahlungskräftigen Käufer hinter dem Ofen her!

Grüße!
Al

Alles richtig, aber die Spur1 hält auch einen Märklin nicht am Leben. Die hier angesprochenen Kleinserienhersteller sind keine Vollsortimenter und bedienen einen Nischenmarkt. Deshalb sind hier andere Kostenansätze zu berücksichtigen als bei Märklin. Es ist eigentlich ein Vergleich wie der mit den Äpfeln und Birnen.
Ich möchte den Faden noch weiter spinnen. Ein Grundmodell mit nachfolgend verschiedenen Ausbaustufen, ähnlich einem Auto, hätte einen breiteren Markt und damit Maschinenauslastung zur Folge. Z. B. Grundmodell mit Modularem Ausbau: Grundmodell (Gleichstromantrieb), 1-2-3 Aufrüstzusätze zur Detailierung, Raucheinrichtung, Digitalantrieb und Soundmodul. Das wären dann 4-7 Ausbaustufen und würden den Markt erheblich erweitern.
Aber dafür ist es wohl schon zu spät, den die Pleite/Konkurs wird wohl nicht mehr aufzuhalten sein.
Bei uns in der Nachbarschaft wurde eine mit schwarzen Zahlen arbeitende, vor kurzem aufwändig modernisierte, Papierfabrik mit dem Argument "Überkapazität" kurzerhand geschlossen.

Hallo . Wenn ein sogenannter Marktführer nicht auf berechtigte Kundenwünsche eingeht dann ist das töricht denn die Spur 1 mit Digital ist mit DCC am meisten bei den Besitzern vertreten. Der ehemalige Geschäftsführer Herr Dietz hatte noch ein öffnen des MFX Hausdecoders für DCC Anwender in Aussicht gestellt. Bis heute ist nichts entschieden. Meine letzte Lok von Märklin ist die Br E 103. Diese wird auch noch in DCC umgebaut. Das war es auch schon. Eine Br. 24 ohne Radsensor und mit MFX ist für mich nicht mehr kaufbar die Umbaukosten sind zu hoch auch wenn diese Lok schon für um die 1800€ gehandelt wird. So ist das wenn Kundenwünsche nicht beachtet werden. Und da bin ich nicht der einzige in der Spur 1 .

Hallo Uwe,
das eine Papierfabrik nicht wirklich mit der Modelleisenbahn Gemeinsamkeiten hat weis ich auch, aber es war auch nur ein Hinweis und mehr nicht.
Die modulare Bauweise hat sehr wohl fertigungstechnische und kostengünstige Vorteile und eine größere Marktbreite zur Folge. Nur der Vertrieb muß den Markt besser kennen und steuern. Entsprechend ist dann auch die Konstruktion und Produktion dazu gefordert. Im Zeitalter der C-Fertigung ist das eigentlich kein Problem mehr. Das der Vertrieb von Märklin den Markt nicht mehr kennt zeigt schon eindeutig das Desaster im Digitalbereich. Innerhalb von 5 Jahren die Geräte und Systeme gewechselt wie andere mitunter die Hemden und dabei ein inkompatibles Inselsystem mit der Vorstellung das die Kunden davon abhängig sind ist tödlich und am Markt vorbei aggiert.
Es kann durchaus möglich sein das Märklin in Nürnberg schon nicht mehr präsent sein wird.
Gruß vom Bodensee