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Dienstag, 3. März 2009, 22:07

D-Zugwagen?

Ich muß ja mal wieder einer meiner spezielen Fragen los werden.

Ich lese immer und überall von den Unterscheidungen

F = Fernzugwagen,

D = Durchgangswagen, im Gegensatz zum Abteilwagen alter Bauart mit beidseitigen Einstiegstüren je Abteil und ohne Übergangsmöglichkeiten zum nächsten Wagen.

E = Eilzugwagen.


Doch D = Durchgangswagen sind das doch alle, oder anders gesagt, Jeder F- oder E30 Wagen kann auch ein D-Wagen sein.

Die Neuerscheinung von KM-1 die D 36 Wagen sind nun aber was?
F- oder E-Zugwagen?


Witzigerweise scheinen wirklich viele zu denken, daß z.B. E 30 Wagen keine D-Zugwagen sind.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jörg« (10. März 2009, 12:19)


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Mittwoch, 4. März 2009, 09:35

RE: D-Zugwagen?

Hallo Jörg,

das D bei einem D-Zugwagen steht tatsächlich für den Begriff Durchgangswagen. Es handelt sich dabei um Waggons, die an den Stirnseiten mit Faltenbälgen ausgestattet waren und somit einen trockenen durchgängigen Übergang zwischen den Wagen ermöglichten. Dies konnten entweder Wagen mit Mittelgang oder aber auch mit Seitengang sein. Die 4-achsigen Abteilwagen preußischer Bauart sind somit keine D-Zugwagen (obwohl mit Drehgestellen ausgestattet), da hier die Abteile nur durch die Außentüren betreten werden konnten. Nachdem genügend D-Zugwagen zur Verfügung standen und artreine Züge aus diesen Waggons gebildet werden konnten, entwickelte sich der Gattungsbegriff D-Zug, der anfänglich Wagen 1. und 2. Klasse führte, später auch Wagen der 3. Klasse.

Nach Beschleunigung des Reiseverkehrs bei der DRG taucht der Begriff des Fernschnellzuges (FD-Zug) auf. Dieser führte nur Wagen der 1. und 2. Klasse und war nicht zuletzt durch weniger Unterwegshalte mit erhöhter Reisegeschwindigkeit unterwegs. Meist wurde in diesen Zügen dann auch das neueste und komfortabelste Wagenmaterial eingesetzt. Wurde ein FD-Zug von einem Triebwagen gefahren, sprach man von einem FDt-Zug.

Der Begriff F-Zug (für Fernzug) wurde 1951 von der Deutschen Bundesbahn eingeführt. Diese Züge bestanden ebenfalls nur aus Wagen der 1. und 2. Klasse und Speisewagen bzw. Speiseabteil. Nach Wegfall der 3. Klasse führten die F-Züge auschließlich Wagenmaterial der 1. Klasse. Nach Einführung des TEE-Konzepts wurden die F-Züge schrittweise in TEE-Züge umgewandelt.

1983 taucht dann erneut der Begriff FD-Zug für die Zuggattung Fernexpress bei der Deutschen Bundesbahn wieder auf. Dabei handelte es sich um Züge, die den Norden bzw. die Region Ruhrgebiet mit Ferienzielen im Süden der Republik aber z. T. auch im Ausland verbunden haben. Die Züge wurden in der Regel aus Bm-Wagen gebildet, die durch Neulieferung von klimatisierten Großraumwagen im IC-Verkehr frei wurden, sowie durch Wagen 1. Klasse und Speise- bzw. Halbspeisewagen aus dem IC-Verkehr. 1990 verschwand diese Zuggattung wieder, als vermehrt IR-, IC- und ICE-Züge die Reiserelationen bedienten.

Ein Schnellzugzuschlag für Fahrkarten über 50 km wurde übrigens von der damaligen DB erst 1979 abgeschafft.

Um aber Deine Frage zu beantworten bin ich zu wenig Wagenspezialist. Ich würde aber vermuten, dass die neuen KM-1 Wagen in Epoche 2 und 3 a sowohl in D-Zügen, wie auch Eilzügen eingesetzt werden können.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.
Viele Grüße
Hartmut

3

Mittwoch, 4. März 2009, 10:24

Vielen Dank Hartmut,

das war sehr aufschlußreich. Interessanterweise schreibst Du gerade im letzten Absatz:

"sowohl in D-Zügen, wie auch Eilzügen eingesetzt werden können"

Darauf bezog sich ja auch noch meine Frage, nämlich, sind Eilzüge nicht praktisch auch D-Züge. Oder noch mal anders gefragt, sind z.B. diese Kiss E30 Wagen nicht auch D-Zugwagen, da sie ja auch Durchgangswagen sind?


Das jetzt nur mal am Rande, aber ich habe immer den Eindruck, daß sich die meisten wie wild auf jede Lok stürzen, aber was das Wagenmaterial anbetrifft, herrscht weitverbreitet nur Halbwissen. Damit schließe ich mich natürlich ein, da ich ja erst seit einem Jahr Wissen zusammentrage. Wenn man sich genauso für das Wagenmaterial interessiert, fällt einem auf, ob in Büchern oder Filmen, die Wagen hinter der Lok sind nicht immer, aber meistens, nur noch ein Schatten. Sicher, muß natürlich jeder selbst wissen, wie stark ihn das auch interessiert, ich für meinen Teil finde, daß Wagen absolut ebenbürtig be- und gehandelt werden sollten. Also das jetzt wie KM-1 mehr und mehr Hersteller ganz offiziell Wagen genauso ankündigen wie bisher Loks. Ist nur mal so ein Gedankengang von mir.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jörg« (4. März 2009, 10:25)


4

Mittwoch, 4. März 2009, 10:45

Hallo Jörg,

im Grunde hast Du recht. Jeder Eil-Zug, der aus Durchgangswagen gebildet wird, ist streng genommen ein "D-Zug". Somit sind die E30-Wagen von Kiss auch D-Zug-Wagen und wurden bei Erscheinen sicher auch als solche eingesetzt.
Aber der Begriff "D-Zug" hat sich irgendwann mal als Gattungsbegriff für die Schnellzüge durchgesetzt, die gegenüber den Eil-Zügen in der Regel einen größeren Haltebahnhof-Abstand aufwiesen und dadurch höhere Reisegeschwindigkeiten erzielten. Außerdem bestand wohl in den allermeisten Fällen bei "D-Zügen", also Schnellzügen ein Zuschlagspflicht.

In der Tat ist das Fachgebiet der Waggons sehr umfangreich. Ich habe das kürzlich selbst festgestellt, als ich hier einen Link über die 4-achsigen Umbauwagen eingestellt hatte. Mir war bis dato auch nicht bewusst, dass es dort so viele Bauartunterschiede gab.

Aber ich vermute mal, dass es beim Vorbild nichts gab, was es nicht gab. Deshalb dürfen wir bei der Zugzusammenstellung sehr freizügig sein, ganz nach dem Motto "erlaubt sei, was gefällt".

Viele Grüße
Hartmut

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5

Mittwoch, 4. März 2009, 10:49

hallo jörg,

mit googeln kommt man heutzutage wohl doch besser,
mein modellbahnlexikon liegt jetzt in der papiertonne und da bleibt es auch.
wer weiß was da drin noch alles nicht stimmt.
der beitrag von hartmut schäfer ist überzeugend.genau deshalb ist das forum so klasse.


gruß peter




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6

Mittwoch, 4. März 2009, 10:54

D-Züge etc.

Es wurde hier mal diskutiert, dass D-Züge Durchgangszüge sind, weil sie durch die meisten Bahnhöfe schnell hinduchgehen und nur in den größeren Städten halten, daher auch "Schnellzüge" - wohingegen Eilzüge unter Auslassung kleiner Stationen zwischen Mittelzentren eilen. Da in Eilzügen somit häufiger ein- und ausgestiegen wurde als in D-Zügen, haben Eilzugwagen auch idR. mehr Türen (Doppeltüren, Mitteleinstieg etc.), um den Ladungsumschlag (= Paxe8) ) zu beschleunigen und schnell weiter eilen zu können ;) . Alle Stationen (oder fast alle bei "beschleunigten" ) wurden von Personenzügen angelaufen, heute zutreffend als Regionalbahn bezeichnet. Die Fahrzeiten waren aufgrund der Beschleunigung der Personenzugloks iVm. oft langen Zügen entsprechend ("Blümchenpflücken während der Fahrt verboten).

Nachtrag: "2 Dumme, 1 Gedanke" - Hartmut Schäfer hat es (fast) gleichzeitig (fast) gleich kommentiert, sorry für Doppelposting! :O
Grüße aus MS
Dieter

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Dieter Hagedorn« (4. März 2009, 11:00)


7

Mittwoch, 4. März 2009, 10:56

Hallo Peter,

hoffentlich bereust Du Dein Tun nicht. In Deinem Modellbahnlexikon standen doch sicher nicht nur Falschheiten drin? Vielleicht kannst Du's ja nochmal rausholen, oder war die Müllabfuhr schon da? :D

Viele Grüße
Hartmut

Leisi71

unregistriert

8

Mittwoch, 4. März 2009, 10:56

Hallo Jörg,

für Waggons könnte die MIBA-Reihe Zugbildung dann sehr interessant sein.
In irgendeiner Zeitschrift habe ich gelesen, dass es in einem der Verlage ein Heft vorbildliche Modllbahnzüge geben soll.
Leider weiß ich nicht mehr wo, war so beim Schmökern im Laden.

9

Mittwoch, 4. März 2009, 11:06

Hallo an alle,

ich freue mich ja, daß mein Thema auf so fruchtbaren Boden stößt. Tatsächlich sind mir diese Gedanken und Fragen und dieses Thema allgemein überhaupt erst durch googeln und die MIBA-Zeitschriften-Reihe Zugbildungen gekommen. Selbst in DSO wurden nicht alle meine Fragen beantwortet. Kann natürlich auch ein bißchen damit zusammen hängen, daß ich selbst noch nicht allzu viel über das Thema Eisenbahn weiß, und mir da einige Zusammenhänge einfach fehlen.

Aber vielleicht ist das hier ja mal ein genereller Anstoß, dem Wagenmaterial etwas mehr Beachtung zu schenken. Die Wagen, ob von Wunder, Kiss oder KM-1 sind einfach zu schön als sie nur als schmückendes Beiwerk zu betrachten. Wie ich die letzten beiden Sätze gemeint habe, ist hoffentlich verständlich.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jörg« (4. März 2009, 11:08)


10

Mittwoch, 4. März 2009, 11:08

Hallo Martin, hallo Jörg,

in der Tat, diese hochinteressante Literatur aus dem MIBA-Verlag hatte ich völlig vergessen. Die Hefte erschienen unter der Rubrik "MIBA-Report". Ganz neu erschienen ist Nr. 66 "Reisezüge für Modellbahner" Zugbildung von Epoche II bis IV. Autor ist der kürzlich verstorbene Michael Meinhold.

Weiterhin sind aus dieser Reihe noch lieferbar:
- Zugbildung 1 DB-Reisezüge der Epoche III
- Zugbildung 3 DRG-Reisezüge der Epoche II
- Zugbildung 4 DB-Reisezüge der Epoche IV

Vergriffen ist leider Band 2 über die Zugbildung von Güterzügen. Dieses Heft dürfte nur noch als Antiquariat zu kriegen sein.

Viele Grüße
Hartmut

  • »Peter Fiedler« ist ein verifizierter Benutzer

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11

Mittwoch, 4. März 2009, 11:34

hallo hartmut,

nichts da,das ding bleibt in der tonne !!! =) =) =)

nicht unerwähnt sollten auch die bücher von joachim diener sein.

mir völlig unverständlich warum die nicht mehr aufgelegt werden.sind wenn überhaupt nur noch sehr selten und überteuert zu bekommen.

http://www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/lm/e2n_bwdr.html


gruß peter






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Ich fahre Epoche II

12

Mittwoch, 4. März 2009, 12:01

Hallo an alle Wagenfreunde,
Mit der Gründung der DRG war man bmüht auch den Personenverkehr zu beschleunigen und führte den " Beschleunigten Personenzug " ein.
Diese Züge bestanden vorerst noch aus unterschiedlichen Wagenbauarten - die Züge hielten nicht mehr an allen Haltestellen.
Der nächste Schritt war dann solche Züge nur noch aus 4-Achsigen Wagen zu bilden und dann nannte man diese Züge Eilzüge(Zuschlagspflichtig). Es waren die Wagen E 30 und ähnliche. Alle diese Wagen hatten k e i n e Faltenbalge sondern Scherengitter als Übergangssicherung ( Benutzung nur in Stand erlaubt ). Die Kisswagen müßten für die Epoche 2 Scherengitter haben.
Die angekündigten D-Zugwagen von KM 1 sind von Anfang an als Schnellzugwagen entwickelt worden und waren mit Faltenbalgen versehen. Solche Züge machten nur in Großstädten halt.

Wer also in der Epoche 2 diese Wagen fahren will, sollte sie nicht zusammenhängen.
Bei der DB wurden die Eilzugwagen mit Faltenbalgen ausgerüstet und liefen auch in D-Zügen

D-Züge sind Schnellzüge mit einer bestmmten Wagenreihung:
Nach der Lok kam der Gepäckw. dann der Postw. in der Mitte des Zuges wurde in der Regel der Speisewagen eingestellt. Die Sitzw.waren Nummeriert. Die Reihung war an den Bahnhöfen ausgehängt, so konnte man sich bei vorhandener Platzkarte schon an die richtige Stelle am Bahsteig stellen.
Die Nachbildung in der Spur 1 ist schwierig weil der Zug lang wird und bisher auch noch kein Hersteller einen geeigneten Postwagen anbietet.
Hier hoffe ich, dass K&R seine Ankündigung eines Postwagens realisiert.
Eine sinnvolle alternative wäre der 1928 gebaute kombinierte Post-Gpäckwagen.
Eilzüge führten auch Gepäckw. und oft auch Postw. aber Speiserw. nicht
Ich hoffe geholfen zu haben.

Gruß


Alexander

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »a.g.schoepp« (4. März 2009, 12:47)


Roland Hesse

unregistriert

13

Mittwoch, 4. März 2009, 20:02

RE: D-Zugwagen?

Hallo !

war das mit dem "D" nicht die EINE MILLION FRAGE bei Günther Jauch - vor einigen Jahren-

Für was steht das D - im D-Zug

A) Drehstromantrieb
b) Durchgangswagen
c) Dieselantrieb
d) ??????????? ---- weis ich nicht mehr---

Richtige Antwort was Durchgangswagen - :D

Leider saß ich seinerzeit nicht auf dem Stuhl -sonst hätte ich heute die Million - oder vielleicht doch nicht- zwischendurch fehlte mir bestimmt das Wissen über irgendeinen Schauspielers oder Fußballer oder so.

Egal -

Die Mille wär auch so schon wieder alle -

Mein Haus- Meine Alte -mein Bahn

Über die % Wichtung schweige ich jetzt hier. ;)

Gruß R.H.

geri

Gerald

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Beiträge: 1 722

Wohnort: Niederrhein

Beruf: Finanz-Magier + (Freizeit-)Triebfahrzeugführer

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14

Mittwoch, 4. März 2009, 20:37

... solange Du Dich bei Haus und Bahn noch nicht im Promillebereich befindest, ist doch alles im Lot ...

... sagt einer dem es auch so ergeht :D
Liebe Grüsse,
gerald ehrlich

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Mittwoch, 4. März 2009, 22:03

Was Ihr immer so alles an Land zieht. Schon interessant.

Habe aber noch mal eine interessante Frage: Fuhren in Epoche 3a, also nach dem Krieg, auch noch Speisewagen der Gattung WR4ü-34 oder -35/36, die optisch zu den E30 passen.

Ich habe auf Bildern und Filmen immer nur Speisewagen wie den WR4ü-39 gesehen, der schon zu den Schürzenwagen gehört und dessen Türen plan zum restlichen Wagen verlaufen.

16

Donnerstag, 5. März 2009, 20:52

guten tag,


JA

mit freundlichen SPUR 1 grüssen

dr. wolf

17

Donnerstag, 5. März 2009, 23:02

Hätte ich nur einen Tag gewartet, hätte ich mir meine Frage zu den Speisewagen sparen können.

Habe heute den neuen MIBA-Report "66 Reisezüge" erhalten, und ausgerechnet hier sehe ich meine Vermutung gleich mehrfach widerlegt.

Fand es eigentlich auch selbst merkwürdig, denn dann hätte ja keiner dieser schönen Wagen den Krieg überlebt.