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1

Montag, 4. Mai 2009, 18:39

Was bedeutet.....?

Hallo liebe Forumsmitglieder

ich frage mich schon seit langem was der Rote Punkt und die Bezeichnung WM80 an einer Dampflok bedeutet? Nächste Frage ist: Ab welchem Datum gab es diese Bezeichnung?

Danke für die Hilfe.

Gruß Micha
Mut zur lebensbejahenden Farben.

Grau ist mein Favorit.

In letzter Zeit sogar Chromeoxidgrün und, haltet euch fest.........

Kieselgrau/Orange und Orientrot.

Gruß vom Michael

  • »Peter Fiedler« ist ein verifizierter Benutzer

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2

Montag, 4. Mai 2009, 19:00

RE: Was bedeutet.....?

hallo micha,

der rote punkt müßte bedeuten,daß die maschine eine stahlfeuerbüchse (meist nach rekos)erhalten hat.

eine fundierte antwort bekommst du sicher wenn michael staiger deine frage liest.

gruß peter







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ospizio

unregistriert

3

Montag, 4. Mai 2009, 19:05

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Micha,

WM 80 bedeutet,dass die Lok mit Lager aus Weissmetall mit Zusat siehe nachfolgend ausgestattet ist.


Weissmetall 80 (WM 80) mit ca. 80 % Zinn, 5 bis 7 % Kupfer, 11 bis 13 % Antimon und 1 bis 3 % Blei ist von den mechanischen Eigenschaften günstig, enthält jedoch viel Zinn und ist daher teuer.

Den roten Punkt hat ja Peter schon erklärt.

Gruss Wolfgang

4

Montag, 4. Mai 2009, 19:17

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Wolfgang hallo Peter

es ist also unwahrscheinlich das eine BR44 DRG diese Zeichen hat?
Wenn ja wie bekomme ich die von einer KM1 Lok?
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Gruß vom Michael

5

Montag, 4. Mai 2009, 19:43

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Michael,

Die Achs- u. Stangenlager werden auf den Gleitflächen mit einem speziellen, weicheren Lagermetall "überzogen" um die Achsschenkel und Kurbelzapfen zu schonen, denn deren Nachbearbeitung bei Abnutzungserscheinungen ist erheblich aufwändiger als das Instandsetzten der Lager.
WM80 ist die Angabe über die Materialqualität dieses Lagermetalls (80% Zinn), denn man verwendete im laufe des II. Weltkrieg auch, um Zinn zu sparen, das billigere WM10 (mit höherem Bleizusatz) und diese beiden Materialien mussten getrennt gehalten werden, was man mit den Anschriften gewährleisten wollte.

Der rote Punkt am Führerhaus kennzeichnet daß der Kessel eine Stahlfeuerbüchse besitzt.
Stahlfeuerbüchsen wurden ab den 30er Jahren, als man die E-Schweißtechnik langsam in den Griff bekam, im großen Stil eingebaut.
Sowohl in Neubaulok/-kessel als auch als Ersatz für Kupferfeuerbüchsen bei der Kesselaufarbeitung in den AWen.
Während des Krieges verwendete man dann auch hochfesten Kesselbaustahl (St47K) um (durch dünnere Wandungen) Material zu ersparen, dieser Stahl zeigte sich jedoch als Rissanfällig - meist ausgehend von Schweissnähten - so daß man diese Kessel mit 2 roten Punkten am Führerhaus kennzeichnete, um auf die besondere Vorsicht im Umgang mit diesen Kesseln hinzuweisen.
Aufgrund ihrer St47K-Kessel wurden z.B. die 42er u.52er bei der DB so zügig ausgemustert, während Loks in "Friedensausführung" (BRen 01.10, 03.10, 44, 45, 50) baldmöglichst neue Kessel bekamen.

Gruß aus Reutlingen
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

6

Montag, 4. Mai 2009, 19:47

RE: Was bedeutet.....?

Nochmal Hallo,

aus´m Bauch würd ich sagen, daß ab 44 010 Stahlfeuerbüchsen eingebaut - und gekennzeichnet - waren.

Bei Bedarf kann ich mal in der Literatur nachschauen.

Gruß
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

Uwe Berndsen

unregistriert

7

Montag, 4. Mai 2009, 20:23

RE: Was bedeutet.....?

Hallo,
aus meiner Erinnerung bin ich der Meinung das Lok's mit kupferner Feuerbüchse mit rotem Punkt am Führerhaus gekennzeichnet wurden. Dies erklärt auch, dass nur wenige Lok's diesen roten Punkt besaßen.
Der rote Punkt sollte auf den behutsamen Umgabg mit der Befeuerung
hinweisen da diese Feuerbüchsen gerne einmal durchbrannten.
MfG
Uwe Berndsen

8

Montag, 4. Mai 2009, 20:42

RE: Was bedeutet.....?

Ich bin begeistert und sage DANKE für die zügigen Antworten.

Hintergrund ist: BR 44 066(erste mit Tender 2'2' T34) bestellt bei KM1 in DRG.

Geliefert damals BR 44 066 DB ohne Ohren. Ohren nachträglich angebaut gestern endlich Umgeschildert ind DRG und da war dieser Punkt und ich dachte Sch.... den hatten doch nur DB Loks. Jetzt nur noch Lampen tauschen und dann scheint es ja zu stimmen. Wäre schön wenn ihr "nur" interessehalber mal eure Bücher wälzen könntet was das jetzt ganz genau mit dem punkt bedeutet.
PS.: Wie groß sind die DRG Lampen im Vergleich zu den DB Lampen?

Nochmals Dank

Micha
Mut zur lebensbejahenden Farben.

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Gruß vom Michael

  • »Michael Biaesch« ist ein verifizierter Benutzer

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9

Montag, 4. Mai 2009, 20:50

Hallo Micha,

der rote Punkt bedeutet das die Lok eine Feuerbüchse aus Stahl besitzt..

Grüsse

Michael
Bei Epoche 3 sind wir dabei

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Biaesch« (4. Mai 2009, 20:52)


10

Montag, 4. Mai 2009, 22:08

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Michael u. Uwe,

Der rote Punkt hat die von mir beschriebene Bedeutung - kupferne Feuerbüchsen waren nicht gesondert gekennzeichnet.

Die Anschrift "WM80" wurde lt. W.Diener 1939 vorgeschrieben,
vorher gab´s kein WM10

DRG-Lampen gab´s in div. Ausführungen - hab´ mal ein paar Modellbilder angehängt - wobei der Scheibendurchmesser wohl gleich war.

Gruß
Michael
»Michael Staiger« hat folgende Bilder angehängt:
  • Anlage MA 16.12.07 015.jpg
  • Heilbronn 07.2 020.jpg
  • MA 9.12.07 038.jpg
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

ospizio

unregistriert

11

Dienstag, 5. Mai 2009, 01:04

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Micha,
Also der Punkt kennzeichnet stählerne Feuerbüchsen.Und das mit dem Lagermetall stimmt auch. Bei den Lampen reiche ich Dich weiter an Michael Staiger.
Wir können alles.........hahaha
@ Uwe Berndsen Da hast Du halt eine falsche Erinnerung gehabt.
Habe in meiner Laufbahn viele Feuerbüchsen zum beschicken gehabt,aus Stahl mit rotem Punkt und aus Kupfer,ohne diesen.
Gruss aus Württemberg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ospizio« (5. Mai 2009, 01:07)


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12

Dienstag, 5. Mai 2009, 07:06

RE: Was bedeutet.....?

Hallo,
gerade hierzu mal eine Frage an die Experten.
Nach meinem Verständnis leitet Kupfer die Wärme viel besser als Stahl, ist es nicht so, dass eher das teure Kupfer aus Mangel - und Preisgründen nicht mehr verwendet wurde?
Ein Durchbrennen kann ich mir nur bei Wassermangel im Kessel vorstellen.
MfG. Berthold

13

Dienstag, 5. Mai 2009, 18:50

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Berthold,

Kupfer leitet zwar besser, hat aber eine deutlich geringere Steifigkeit und muß deshalb dicker ausgeführt werden.
Stehbolzen müssen ebenfalls aus Kupfer sein und können nur in aufwändigen Verfahren eingeschraubt und gedichtet werden
Stahlfeuerbüchsen können mit deutlich geringeren Wandstärken (=guter Wärmedurchgang) gebaut werden und sind durch die einfachere Schweißbarkeit auch günstiger in der Instandhaltung.
Auch die Stehbolzen können - mit Spiel - eingeschweisst werden.
Dennoch hatte man die ersten, noch genieteten Stahlfeuerbüchsen wg. des Kupfermangels im 1.WK auf konventionelle Art mit Gewindestehbolzen eingebaut. Diese Feuerbüchsen bewährten sich nicht und wurden baldmöglichst wieder durch Kupferbüchsen ersetzt.

Das "Durchbrennen" einer Feuerbüchse wäre nur bei drucklosem Kessel (=ohne Wasser) denkbar.


Gruß aus Reutlingen
Michael
Gruß aus Lichtenstein (Württ.)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Michael Staiger« (5. Mai 2009, 18:51)


ospizio

unregistriert

14

Dienstag, 5. Mai 2009, 19:27

RE: Was bedeutet.....?

Hallo Berthold,

Ich wa.r dabei,als wir auf der Dampfbahn Furka Bergstrecke die frisch revidierten Hg3/4 von Meiningen wieder in Betrieb nahmen.
Die Loks hatten aus Zeitgründen neue Stahlfeuerbüchsen bekommen.
Die alten kupfernen hätten zum revidieren zu lange gebraucht.
Leider haben die Stählernen ca 10% ´weniger Leistung als die Kupfernen.russ Wolfgang