Über die Henschel DHG von Märklin ist hier bereits einiges geschrieben worden. Sie war eine meiner ersten Spur1-Loks und ihre (gefühlte) Wuchtigkeit war Anfang der 1970er ein wesentlicher Grund für mich zur Spur 1 zu wechseln.
Die Detaillierung ist nicht mehr ganz zeitgemäß aber zum Aufrüsten (z.B. mit Teilen von Benno Brückel) ist sie gut geeignet, da sie recht preiswert zu bekommen ist. Außerdem ist sie bis heute die einzige Industrie-Diesellok die serienmäßig in Spur 1 gefertigt wurde, so dass Industrie-Fans kaum an ihr vorbei kommen.
Schon vor längerer Zeit habe ich daran gedacht, sie mit der Beschriftung eines Industriebetriebes zu versehen. Jetzt will ich es endlich verwirklichen. Da ich ein Fan der Montan-Industrie bin, würde ich die Lok am liebsten als „Thyssen-Schalker Verein-56“ (Hen 30858 ) oder „Stahlwerke SWF 3“ (Hen 31174) beschriften. Allerdings habe ich mich für eine Lok mit älterer RAG-Beschriftung entschieden. Da ich sowohl auf ein Gehäuse der alten roten wie auch auf ein Gehäuse der später angebotenen blauen Lok zurückgreifen kann, kommt mir die RAG V 464 (ex Hibernia 7-500, spätere RAG 453, Hen 31183) sehr gelegen. Sie fuhr mit einer blauen Lackierung und silberne Bauchbinden und als eines der wenigen Vorbilder hatte sie das dritte Spitzenlicht nicht am Führerhaus, sondern dort wo Märklin es auch hingebaut hat. Das erspart Arbeit und ist authentisch.
Mit dem zweiten Gehäuse will ich die Anregung von Benno Brückel aufgreifen und eine DH mit Stangenantrieb bauen. Die Märklin DH 360 ist doch sehr vereinfacht. Da ich auch noch ein BR80-Fahrgestell herumliegen habe, lässt sich auch das leicht in Angriff nehmen. Da die Henschel DH eine kürzere Bauform hat als die DHG, werde ich das Gehäuse kürzen. Als Räder habe ich mir die Radsätze der Märklin-V60 zugelegt, die vom Durchmesser her gut passen. Gegengewichte für die Blindwelle habe ich mir selbst angefertigt.
Kaum beschäftige ich mich genauer mit der Stangenlok, stellt sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist die richtige Vorbild-Auswahl zu treffen. Wie zu erwarten war habe ich bei der Anordnung des dritten Spitzenlichts nicht das Glück wie bei der DHG. Was sich aber bei näherem Hinsehen als echtes Problem erweist ist, dass die meisten Loks als Vorbild nicht geeignet sind. Während Henschel (und daraus resultierend Märklin) bei der DHG rechts und links die gleichen Seitenteile mit der selben Türanordnung verwendet hat, sind die DH-Loks überwiegend mit spiegelbildlicher Türanordnung gefertigt worden. Nur einige wenige haben die Türanordnung wie bei der DHG. Weitere Voraussetzung sind die beiden Bauchbinden am Vorbild. Der Wunsch, dass kein Lüftungsgitter am langen Vorbau vorhanden sein soll (wo bekomme ich das her), ist da wohl schon nicht mehr zu erfüllen.
Bei Durchsicht der mir zur Verfügung stehenden Bilder werden sich wohl wieder nur Loks mit älterer RAG-Beschriftung anbieten (z.B. RAG V 325, V 327 oder V 329) oder die optisch ähnliche WLH-Lok (Hen 30321). Viel lieber hätte ich z.B. die Hattinger VSG 52 (Hen 30326) als echte Hütten-Lok ausgewählt. Oder ich greife auf eine zweiachsige Lok (Hen 30593, Stahlwerke SWF 22) zurück, die merkwürdigerweise die „richtige“ Türanordnung hat. Aber die Lok ist auch wieder blau.
Gruß
Meine Epochen sind die 4 und die 3, bei schönen Modellen greif' ich auch mal vorbei.
Meine Themen: Hochofenverkehr und Schmalspurbahn.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »torpedopfanne« (24. Mai 2010, 21:33)